Plantago lanceolata L., der Spitz-Wegerich, gehört zur Familie der Plantaginaceae (Wegerichgewächse). Die englischen Namen sind Ribwort Plantain, Narrowleaf Plantain, Buckhorn Plantain. EPPO-Code PLALA.
Der Spitz-Wegerich ist eine europäische Pflanze, die in Deutschland überall zu finden ist. Er hat sich in Nordamerika und überhaupt weltweit verbreitet, auch in Australien und Neuseeland. Im Norden wächst er bis zum 62sten Breitengrad, hier eine Karte von Finnland, kaum darüber hinaus. Er ist an Wegrändern, zwischen Pflastersteinen, und auch im Rasen zu finden, da er relativ schnittunempfindlich ist. Weidetiere fressen ihn gerne, aber er bringt nur geringe Erträge. An Standorten ohne Konkurrenz bildet er eine Rosette.
Die mehrjährige Pflanze hat bis zu 30 cm lange, schmale, stiellose Blätter mit gut sichtbaren, parallelen Adern. Der Blütenstand kann bis zu 50 cm hoch werden. In großen Gruppen sehen diese aufgrund der auffallenden hellen Antheren recht dekorativ aus. Blütezeit ist von Mai bis in den Oktober hinein.
Der Spitz-Wegerich gilt als Arzneipflanze, da er eine Reihe Iridoidglykoside enthält, sowie Schleim- und Gerbstoffe. Aus Thüringen, dem Bundesland der Arznei- und Gewürzpflanzen, gibt es für ihn ein Anbautelegramm. Er wird gegen Entzündungen im Mund- und Rachenbereich eingesetzt und lindert allgemein bei Hautentzündungen.
| Im hohen Gras zeigen die Blätter des Spitz-Wegerichs steil nach oben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Steht das Gras dicht, dann sieht man die schmalen Blätter gar nicht, nur die Ähren des Spitz-Wegerichs. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Aufgrund des Kranzes heller Antheren auf dünnen Stängeln fällt die Pflanze immer auf. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Hier konnte der Spitz-Wegerich vom Feldrand einwandern und vor dem späten Pflügen einen dichten Bestand bilden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Im lückenhaften, eventuell schattigen Rasen bildet der Spitzwegerich eine flachliegende Rosette aus. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine einzelne Pflanze bildet ohne Konkurrenz viele Blätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Spitz-Wegerich hat viele, dünne Wurzeln. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter sind parallel-nervig und können 30 cm lang werden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter sind schütter behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die grünen Knospen an den dicht gepackten Ähren sind behaart und haben ein dunkles Tragblatt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die weißen Narben wachsen zuerst aus den noch geschlossenen Knospen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Manchmal findet man männlich sterile Ähren ohne Antheren. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Selten sind drei Ähren an einem Stängel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der typische Kranz der hellen, auf langen Filamenten stehenden Antheren des Spitz-Wegerichs. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüte selbst ist unscheinbar. Hier sind die vier häutigen, spitz zulaufenden Kronblättern ausgebreitet zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Zwei noch geschlossene Antheren. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Links eine frisch aufgegangene Anthere mit dem weißen Pollen, rechts eine leere Anthere. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Jede Blüte hat vier Antheren. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Filamente der leeren Antheren erschlaffen und vertrocknen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der weiße Pollen ist auf den Narben noch zu erkennen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die zuvor sehr kompakte Ähre streckt sich mit zunehmender Reife etwas. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| An der Spitze der Ähre sind die letzen Blüten mit Narben und Antheren aufgegangen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen sind reif. Die Kapsel in der Mitte hat sich an der Naht bereits geöffnet. Die Kronblätter bleiben auf der Spitze der Kapsel sitzen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die meisten Kapseln sind schon leer. Pro Kapsel werden zwei Samen gebildet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen messen 1,5 mm in der Länge. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die schmalen Keimblätter wachsen bis sie fast 4 cm messen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. August 2020.
Fotos vom Pollen des Spitzwegerichs siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank.
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.