Polygonum lapathifolium – Ampfer-Knöterich (JKI-Pflanzenportraits)

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Unkrautgarten
Aus dem Unkrautgarten des Julius Kühn-Institutes
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(Bild: W. Wohlers, JKI)

Persicaria lapathifolia (= Polygonum lapathifolium L.), der Ampfer-Knöterich, gehört zur Familie der Polygonaceae (Knöterichgewächse). Die englischen Namen sind Pale Persicaria, Curlytop Knotweed. EPPO-Code POLLA.

In unseren Breiten war der Ampferknöterich, wie alle Knöterich-Arten, nach der Eiszeit selten. Erst mit der Einführung des Ackerbaus fand er die richtigen Wachstumsbedingungen und nahm in Deutschland wieder zu, wie Pollenuntersuchungen belegen. Heute ist er weit verbreitet, vom Polarkreis bis hinunter in tropische Zonen, etwa Florida. Er wächst an Gräben und Ufern. Er kann im Rasen vorkommen, im Gemüsebau ist er häufig, ebenso im Sommergetreide-, Zuckerrüben-, Mais- und Kartoffelanbau. Er gedeiht gut auf nährstoffreichen, lockeren, frischen Böden.

Der Ampfer-Knöterich ist ein einjähriges, formenreiches Samenunkraut mit vielen Unterarten. Die Wurzel ist spindelförmig. Die wechselständigen, elliptisch lanzettlichen Laubblätter sind deutlich gestielt und im unteren Drittel am breitesten. Die Blattoberseite ist oft rötlich verfärbt, die Blattunterseite reich drüsenartig punktiert. Am Stängel locker anliegend ist eine häutige Nebenblattscheide (Tute/Ochrea) an der Basis der Blätter zu finden, typisch für Polygonaceae. Die kahlen Stängel sind aufrecht oder aufsteigend und meist verzweigt. Die kleinen Blüten sind grünlich-weiß oder blassrosa bis purpurrot. Sie sind in aufrechten, walzenförmigen, end- oder blattachselständigen Blütenständen (Scheinähren) angeordnet. Die Blütezeit liegt bei der an den Acker angepassten Unterart im Juli bis September, während die Unterarten an den Uferbereichen der Flüsse bis zum November, bis zum Frost blühen. Die Samen keimen im Frühjahr aus 1 bis 4 cm Bodentiefe. Die Keimblätter weisen oft ein rötliches Hypokotyl auf und besitzen ungleiche Blatthälften. Sie sind schmal, dreimal so lang wie breit, kurzgestielt.

Beim Ampfer-Knöterich gibt es eine Vielzahl von Unterarten, auch kreuzt er sich mit dem Wasserpfeffer, siehe dazu FloraWeb. Der Ampfer-Knöterich ist eine Wirtspflanze für Blattläuse (Myzus persicae und Aphis fabae), die das Beet yellow virus BYV (Vergilbungskrankheit der Beta-Rübe) übertragen und kann daher in Zuckerrübenbeständen als Begleitflora nicht geduldet werden. Außer mit Herbiziden kann er vom Keim- bis 2-Blattstadium mit Abflammgeräten gut bekämpft werden.

Verfasser: w. Wohlers, B. Jüttersonke, B. Pallut, P. Marx, S. Kühne, JKI. Juni 2013

Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Polygonum lapathifolium – Ampfer-Knöterich (JKI-Pflanzenportraits) (Zuletzt geändert:
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20 Juli 2021 05:41:34). Abgerufen am 6. März 2025, 17:32 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Polygonum_lapathifolium_–_Ampfer-Knöterich_(JKI-Pflanzenportraits)