Potentilla anserina L. (= Argentina anserina), das Gänse-Fingerkraut gehört zur Familie der Rosaceae (Rosengewächse). Die englischen Namen sind Silverweed Cinquefoil, Goosegrass. EPPO-Code PTLAN.
Das Gänsefingerkraut ist weit verbreitet in den gemäßigten Klimaten der nördlichen Halbkugel. In Deutschland ist es überall zu finden, in Nordamerika nicht in allen Staaten, ebenso wie in Australien, wohin es verschleppt wurde. Im Norden kommt es noch häufig bis Mittelschweden vor, weiter nördlich nur noch an den Küsten, vor allem mit der Unterart ssp. egedii, dem Grönland-Fingerkraut. Es wächst an Wegen und im Rasen, da es ziemlich tritt- und schnittfest ist. Auf wechselfeuchten bis nassen Standorten, auch auf verdichteten Böden gedeiht es gut, vor allem, wenn sie gut mit Nährstoffen versorgt sind.
Die mehrjährige Pflanze wächst kriechend am Boden und wird kaum 10 cm hoch. Sie ist ganz behaart und fällt durch ihre silbrigen Haare an den Blättern auf. Sie verbreitet sich mit Kriechtrieben, die pro Jahr 80 cm wachsen können. An deren Knoten bilden sich Wurzeln und neue Pflanzen. Die gelben Blüten erscheinen im Mai. Es treten aber auch noch welche im August auf.
Das Gänsefingerkraut wird in der Naturheilkunde eingesetzt gegen Krämpfe und andere Leiden. Früher wurden die Wurzeln gegessen, heute wird es von einigen Köchen als Gewürz propagiert.
| Am häufigsten findet man das Gänse-Fingerkraut am Straßenrand. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Im Rasen kann es sich gut vermehren. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter sind meistens silbrig behaart und vielfach gefiedert. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die silbrige Behaarung bricht leicht ab, wenn die Pflanzen betreten oder befahren werden, wie bei der linken Ecke oben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Fiederung ist nicht paarweise und die Fieder sehr unterschiedlich groß. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Kriechtriebe sind meistens rot gefärbt, hier neben den abgestorbenen vom Vorjahr. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Kriechtriebe können bis 80 cm pro Jahr wachsen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| An den sich bewurzelnden Knoten entstehen zuerst Nebenblätter und Wurzeln. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Meistens ist erst das zweite Blatt an den Knoten normal gefiedert. Die Nebenblätter sind bereits vertrocknet (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Knospen haben fünf Kelchblätter, wie bei Rosaceen üblich. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Blütenstängel und Kelchblätter sind stark behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die fünf Blütenblätter sind breit gestielt. Außen ein Kranz von Antheren, innen die Narben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten sind bis zu 2 cm groß. Bei älteren Blüten sind die Antheren dunkelbraun umrandet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine reifende Frucht mit den noch grünen Samen, die botanisch Nüsschen sind. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen färben sich bei Reife braun. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen sind ca. 2 mm lang. Die unteren färben sich noch braun. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimblätter sind ca 5 mm lang und gestielt, das erste Blatt noch nicht gefiedert. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. August 2020.
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.