Ranunculus acris L. (= R. acer), der Scharfe Hahnenfuß, auch Butterblume genannt, gehört zur Familie der Ranunculaceae (Hahnenfußgewächse). Die englischen Namen sind Meadow Buttercup, Meadow Crowfoot. EPPO-Code RANAC.
Der Scharfe Hahnenfuß ist weit verbreitet, in Deutschland kommt er fast überall vor, ausgenommen sind Schleswig-Holstein und einige Gebiete in Hessen und Rheinland-Pfalz. In Nordamerika ist er nur im Süden, in Florida und Texas, nicht zu finden. Aber auch auf der Südhalbkugel, in Neuseeland wächst er viel auf Grünland. Aufgrund seiner Giftigkeit ist er bei Viehhaltern gefürchtet. An Wegrändern mit seinen meist verdichteten Böden und in Gärten ist er häufig zu sehen, wenn der Standort nass genug ist.
Die mehrjährige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 1 m oder mehr. Sie ist kurz und dicht behaart. Die unteren Blätter sind gestielt und 3- bis 5-lappig, deren Spitzen in etwa einen Kreis bilden. Die oberen Blätter haben schmale Lappen, ganz oben sind sie ungestielt. Die 1 bis 2 cm großen Blüten tragen fünf grüne oder gelbe, behaarte Kelchblätter sowie rundliche, buttergelbe Blütenblätter. Daher der Name Butterblume, den der Scharfe Hahnenfuß aber mit anderen Ranunculaceen, mit dem Kriechenden Hahnenfuß und auch der Sumpfdotterblume (Caltha palustris) teilt. Blütezeit ist von Mai bis Oktober.
Einige Hahnenfußarten sind giftig, da sie Protoanemonin enthalten, der Scharfe Hahnenfuß mit 0.28% im Nassgewicht besonders viel. Beim Trocknen verliert er seine Giftigkeit und ist deshalb im Heu nicht mehr toxisch. Silage ist erst nach zwei Monaten als Viehfutter ungefährlich. Auf der Weide wird er vom Vieh gemieden, wohl weil er scharf schmeckt.
Es gibt einige Unterarten von R. acris, auch Hybride mit R. repens. Eine alte Zierform des Scharfen Hahnenfußes ist „gefüllt“ und hat anstelle der vielen Staubblätter richtige Blütenblätter gebildet.
| Die Pflanze kann 1 m hoch werden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Scharfe Hahnenfuß wächst gut auf feuchten Wiesen und Weiden, häufig zusammen mit Binsen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Im Mai bestimmen Hahnenfuß-Arten (R. acris und repens) auf nicht richtig gepflegtem Grünland mit ihrer buttergelben Farbe die Landschaft. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Grundblätter sind gelappt, im Umriss rundlich. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Stängelgrund mit den behaarten Blattscheiden. Ausläufer werden nicht gebildet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die unteren Stängelblätter sind noch groß. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter sind unregelmäßig geschlitzt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blattscheiden sind stark behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Direkt an der Blattscheide sitzen die kurz gestielten Blattlappen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die oberen Stängelblätter sind ungestielt. Aus den Blattachseln entsprießen Seitentriebe. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Knospen und Blätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Häufig stehen bei den Knospen Vorblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Hüllblätter sind stark behaart und anfangs noch grün. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Gelbe Hüllblätter und gelbe Blütenblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blütenblätter, die vielen Antheren und die Narben sind gelb. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Früchte können aus 50 Nüsschen bestehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die sogenannte Einblattnuss verfärbt sich braun-schwarz bei der Reife. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. Juli 2013.