Sagina procumbens – Niederliegendes Mastkraut (JKI-Pflanzenportraits)

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Unkrautgarten
Aus dem Unkrautgarten des Julius Kühn-Institutes
Logo des Julius Kühn-Instituts (c) JKI
(Bild: W. Wohlers, JKI)

Sagina procumbens L., das Niederliegende Mastkraut oder einfach Sagina, obwohl es noch andere Arten dieser Gattung gibt, gehört zur Familie der Caryophyllaceae (Nelkengewächse). Die englischen Namen sind Procumbent Pearlwort, Birdeye Pearlwort, New Zealand Moss. EPPO-Code SAIPR.

Das Niederliegende Mastkraut kommt ursprünglich aus Europa, Nordafrika und Westasien, wurde aber weltweit verschleppt, so nach Nordamerika. In Canada wird es aber als heimisch eingestuft. In Neuseeland kommt es viel vor, in Australien vor allem im Südosten und in Tasmanien, weniger im heißen Norden. In Skandinavien ist es bis nördlich des Polarkreises zu finden, selbst in der Antarktis soll es wachsen. Es ist die am häufigsten vorkommende Art dieser Gattung. In Deutschland wächst sie fast überall.

Die mehrjährige Pflanze stört mit ihren kurzen, kriechenden, nämlich procumben, sehr dünnen Trieben im Garten kaum, manchmal im Rasen. Aber sie wird von Leuten, die Mutter Erde nackt lieben, weggehackt oder aus Blumentöpfen gezupft. Das Niederliegende Mastkraut ähnelt mit seinem dichten Wuchs Moos und tritt auch häufig in dessen Gesellschaft auf, z.B. mit Brunnenmoos. Es braucht also Feuchtigkeit. Im Schatten versucht es mit über 10 cm langen Trieben, ans Licht zu wachsen. Die als Sagina angebotene, hübsche Polsterpflanze im kleinen Topf ist meistens S. subulata, das etwa höhere Polster bildet.

In Großbritannien wird dem Niederliegenden Mastkraut magische Qualitäten zugeschrieben, Rinder bekommen gesündere Kälber, haben bessere Milch. Daher wohl auch der Name Mastkraut, zum guten Mästen geeignet. Und wenn ein Mädchen einen Mann küsst und dabei Blätter des Pearlwort im Mund hat, so wird er bei ihr bleiben. Das wäre doch eine gute PR-Strategie zum Kauf der Pflanzen! (Aber wie löst man den Zauber wieder auf, falls er doch nicht der Wahre ist?)

Sagina subulata, das Pfriemen-Mastkraut. ist wildwachsend in Deutschland sehr selten und gilt als bedroht. 2016 wurde es umbenannt in Sagina alexandrae.

Verfasser: Wohlert Wohlers. September 2021.

Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.

Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Sagina procumbens – Niederliegendes Mastkraut (JKI-Pflanzenportraits) (Zuletzt geändert:
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31 August 2022 09:14:18). Abgerufen am 6. März 2025, 17:28 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Sagina_procumbens_–_Niederliegendes_Mastkraut_(JKI-Pflanzenportraits)