Scleranthus annuus, der Einjährige Knäuel oder Sommer-Knäuel, gehört zur Familie der Caryophyllaceae (Nelkengewächse). Die englischen Namen sind German Knotwort, Moss Knawel, Annual Knawel. EPPO-Code SCRAN.
Der Einjährige Knäuel ist in ganz Europa und den gemäßigten Zonen Asiens heimisch. In Deutschland kommt er fast überall vor. Nach Nordamerika wurde er verschleppt. Er wächst auf mageren Grastriften und Heideland, aber auch im Getreide und in Weinbergen. Er gedeiht besonders gut auf stark sauren Böden. Da in den letzten Jahrzehnten der Säuregehalt der Äcker völlig auf das Optimum der Kulturpflanzen eingestellt wurde, also eher neutrale Böden, gehört er zu den Arten, die sich im Laufe der letzten siebzig Jahre immer weniger auf Getreidefeldern halten konnten.
Die einjährige, manchmal auch überwinternde Pflanze, wird selten höher als 10 cm. Sie bildet ohne Konkurrenz richtige Kissen, die 30 cm oder mehr im Durchmesser groß sein können. An den dünnen, kurz behaarten Trieben mit den schmalen, gegenständigen Blättern bilden sich viele kleine Blüten, die nur aus fünf Kelchblättern ohne Kronblätter bestehen. Pro Blüte reift nur ein Same heran.
| Der Einjährige Knäuel bildet hier dichte, fast 15 cm hohe Pflanzen, die aus der Ferne wie Kissen aussehen, oder wie Moos. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Stängel sind dünn und verzweigen aus den Blattachseln heraus. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
] | Meistens sind die nadelförmigen Blätter etwa 1 cm lang, nur wenige aber auch 3 cm. (Bild: W. Wohlers, JKI] |
| Die Blätter sind kahl, die Stängel mit sehr kurzen, weißen, hakenförmigen Haaren bedeckt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Neben den älteren Blüten entstehen viele weitere Knospen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| In der kaum geöffneten Blüte sitzen die Pollen bereits auf der Narbe, ein Hinweis auf Selbstbefruchtung. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüte hat nur Kelchblätter, keine Kronblätter. Die drei weißen, eingetrockneten Antheren sind noch nicht abgefallen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Narben stehen an der Spitze, seitlich die Filamente jetzt ohne die Antheren. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Pflanze trägt an den Stängeln nur Knäuel aus kleinen Blättern und vielen Blüten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Pro Knäuel können es zehn Früchte sein. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Früchte stehen dicht an dicht. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Selten sind einzeln stehende Früchte zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen sind ca. 4 mm lang. Es sind die ganzen Früchte, die hart werden. (Bild: W. Wohlers) |
| Die größten Keimblätter sind hier 4 mm lang, die Primärblätter fast 2 cm. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. September 2013