Senecio jacobaea L., das Jakobs-Greiskraut auch Jakobs-Kreuzkraut, gehört zur Familie der Asteraceae oder Compositae (Korbblütengewächse). Die englischen Namen sind Common Ragwort, Tansy Ragwort, Cushag, Stinking Willie. EPPO-CODE SENJA.
Das Jakobs-Greiskraut ist in weiten Teilen Europas, Nordafrikas und Westasiens heimisch, und ist auch in Deutschland weit verbreitet. Es hat sich in den vergangenen hundert Jahren in den USA und Canada, sowie in Australien, Neuseeland und Südafrika ausgebreitet. In Europa hat es im letzten Jahrzehnt an Bedeutung gewonnen, da es von ihren bisherigen Standorten wie sonnige Weg- und Waldrändern und allgemein offene Flächen zunehmend in Wiesen und Weiden eingewandert ist. Da Greiskräuter Alkaloide enthalten, können sich Haustiere, vor allem Pferde vergiften. Es gibt ca. zwanzig Senecio-Arten in Mitteleuropa, die eigentlich ganz gut unterschieden werden können und die alle mehr oder weniger giftig sind.
Die zweijährige Pflanze kann über 1 m hoch werden. Bei Mahd ist sie auch mehrjährig. Die Blätter der Rosette sind gelappt mit einem ausgeprägten Endlappen. Die Blätter am Blütenstängel sind gefiedert. Die Pflanze ist mehr oder weniger behaart. Sie verzweigt sich nicht. Der Blütenstand ist eine nach oben flache Rispe mit zwei Dutzend oder mehr Blütenkörben. Blütezeit ist von Juni bis Oktober. Die Samen sind bis zu 15 Jahre überlebensfähig.
Alle Teile des Jakobs-Greiskrauts sind sehr stark giftig. Der Gehalt an Pyrrolizidin-Alkaloiden beträgt etwa 0,2 % der Trockenmasse. Die Toxine werden bei der Heugewinnung und der Silage nicht zerstört. Fütterungsversuche ergaben eine letale Dosis beim Schaf, Rind und Ratte von 50 bis 200 g getrocknete Senecio jacobea/kg Körpergewicht. Eine Pyrrolizidin-Vergiftung wirkt aber kumulativ und außerdem zeigen die Tiere auch bei geringen Mengen Vergiftungssymptome.
| Das Jakobs-Kreuzkraut hat einen straff aufrechten Wuchs und verzweigt sich nur oben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Das Jakobs-Kreuzkraut wächst auf trockenen, sonnigen Standorten, hier am Straßenrand. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine Rosette des zweiten Jahrs mit gelappten Blättern, die Endlappen sind eiförmig stumpf. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Stängelblätter sind gefiedert. Der Endlappen wird mit zunehmender Höhe kleiner. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Stängel ist häufig rot gefärbt und immer leicht geriffelt, kaum behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Pflanzen sind kaum verzweigt und tragen nur oben die Korbblüten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Knospen und gerade aufblühende Blütenkörbe. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blütenkörbe haben einen Durchmesser von 1,5 bis 2, 5 cm, hier besucht von einem Kleinschmetterling. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Trugdolden sind Rispen, bei denen die Blütenkörbe dicht nebeneinander stehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen sind nur 2 bis 3 mm klein. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimblätter sind gestielt, fast rund mit einer eingedellten Spitze. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter der jungen Pflanze sind bereits typisch gelappt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. Dezember 2013.