Silaum silaus, die Wiesensilge, auch Rossfenchel oder Rosskümmel genannt, gehört zur Familie der Apiaceae oder Umbelliferae (Doldengewächse). Der englische Name ist Meadow Pepper. EPPO-Code SIASI.
Die Wiesensilge ist nur gebietsweise häufig in Deutschland. In der norddeutschen Tiefebene ist sie mit Ausnahme des Elbtals nicht vorhanden. Beheimatet ist sie im Mittelmeerraum und Asien bis nach Sibirien. Verschleppt wurde sie weder nach Nordamerika, noch nach Australien und Neuseeland. Im Norden wächst sie noch in Skonen in Südschweden, ist aber selten. Sie bevorzugt feuchte oder wechselfeuchte, nährstoffreiche Standorte, eher mit lehmigen und tonigen, auch kalkreichen Böden. Sie verträgt eine Mahd und ist auf extensiv bewirtschaftetem Grünland zu finden, sowie an Wegrändern.
Die mehrjährige Pflanze kann zwei Meter hoch werden. Mit ihren gelbgrünen Doppeldolden und den stark gefiederten, zarten Blättern ist sie kaum zu verwechseln. Blütezeit ist Juli und August.
| Unter guten Bedingungen kann die Wiesensilge 2 m hoch werden, hier im Botanischen Garten Braunschweig. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blätter sind mehrfach gefiedert und bestehen aus vielen schmalen Blättchen. (Bild: W. Wohlers) |
| Fünf lange Fiederpaare. Dies Blatt war 71 cm lang. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Stängel ist kahl, das Blatt stängelumfassend mit einer Blattscheide. (Bild: W. Wohlers) |
| Obere, kleinere Blätter stehen eher aufrecht. (Bild: W. Wohlers) |
| Das gleiche Blatt von der Seite. (Bild: W. Wohlers) |
| Oben sind die Blätter wesentlich kleiner. (Bild: W. Wohlers) |
| Oberstes Blatt mit sich entwickelnder Dolde. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blättchen haben eine mittlere Ader; sie sind ganzrandig und kahl. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein Triebende mit einem Hauptrieb und zwei Seitentrieben. (Bild: W. Wohlers) |
| Dolde und Döldchen sind noch klein. Die Stiele der Knospen haben Vorblätter. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine weit entwickelte Dolde. Die Blütenstiele haben keine Vorblätter mehr. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein Döldchen mit Knospen, von denen die linke oben kurz vor dem Aufblühen ist. (Bild: W. Wohlers) |
| In der Mitte des Döldchens gibt es meistens einige taube Knospen. (Bild: W. Wohlers) |
| Knospen. Fünf Filamente der Antheren und fünf Kronblätter mit der offen liegende Narbe in der Mitte. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein Roter Weichkäfer Rhagonycha fulva macht sich über eine Knospe her. Unten sind Fraßspuren an einer Knospe erkennbar. (Bild: W. Wohlers) |
| Blüten von oben. Links noch eine geschlossene Anthere auf langem Filament. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Kronblätter sind klein mit nach innen umgebogener Spitze. (Bild: W. Wohlers) |
| Dolden Anfang August, blühende und reifende. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Haupttrieb ist am weitesten entwickelt, wird aber von einem Seitentrieb überragt. (Bild: W. Wohlers) |
| Kleine, am Anfang ihres Wachstums stehende Samen, bei denen die Narben noch aufrecht stehen. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine ganze Dolde mit 28 Döldchen. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein Roter Weichkäfer Rhagonycha fulva frisst offensichtlich an den Narbenpolstern. (Bild: W. Wohlers) |
| Fraßspuren an den Narbenpolstern. Die Samen scheinen sich aber trotzdem zu entwickeln. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Samen reifen heran. Die Narben biegen sich herunter. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Samen sind Doppelachänen, deren Flügel hier schon zu erkennen sind. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine reife Dolde. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Doppelachäne hat sich bereits geteilt in die beiden Einzelsamen. (Bild: W. Wohlers) |
| Einzelsamen. In der Mitte oben ist die Ansatzstelle für die Halterung zu sehen. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein leeres Döldchen für zehn Samen, bei der nur noch der Stiel und die Halterung zu sehen ist. (Bild: W. Wohlers) |
| Die schmalen Keimblätter sind ca 2 cm lang. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein Keimblatt ist hier verdoppelt. (Bild: W. Wohlers) |
| Die ersten richtigen Blätter haben zwar schon kleine Fieder, aber ähneln kaum den späteren Blättern. (Bild: W. Wohlers) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. März 2020.
Fotos von Pollen der Wiesensilge siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank.