Solanum villosum (= S. alatum, S. luteum), der Gelbbeerige oder Orange Nachtschatten, auch Zottiger Nachtschatten, gehört zur Familie der Solanaceae (Nachtschattengewächse). Die englischen Namen sind Yellow-berried Nightshade, Hairy Nightshade. EPPO-Code SOLLU.
Der Gelbbeerige Nachtschatten ist im Mittelmeerraum und westlichen Asien heimisch. In Deutschland ist er selten, in Nordamerika nur wenig zu finden. Er bevorzugt warme Standorte und wächst auf Unkrautfluren, aber auch wie Solanum nigrum auf Rüben- und Kartoffeläckern oder in Gärten. Er ist giftig.
Der Gelbbeerige Nachtschatten ist eine einjährige Pflanze, die meistens nur 50 cm oder weniger, unter guten Bedingungen auch 1,20 m hoch wachsen kann. Er ist stark behaart. Die Blätter sind etwas stärker gebuchtet als beim Schwarzen Nachtschatten. Das eindeutigste Unterscheidungsmerkmal ist allerdings die Farbe der reifen, 1 cm dicken, runden Beeren. Sie sind gelb oder orange, auch rot, manchmal nur grün durchscheinend oder etwas dunkel violett gefärbt, aber nie schwarz. Die Blüten sind weiß, manchmal auch etwas lila, mit einem gelben Grund, der auch violett abgesetzt sein kann. Nicht nur die Kelchblätter, auch die Kronblätter sind außen behaart. Blütezeit ist Juli bis zum Oktober. Es gibt viele Unterarten.
| Eine normalgroße, ca. 60 cm hohe Pflanze im JKI-Unkrautgarten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| In Braunschweiger botanischen Garten wurde der Gelbbeerige Nachtschatten 1,20 m hoch. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Pflanze treibt vielfach seitlich aus mit fast waagerechten Trieben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Typisch das rautenförmige Blatt im unteren Bereich, das 10 cm Länge oder mehr erreichen kann. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Nach den ersten rautenförmigen Blättern mit fast geradem Rand sind die Blätter stärker gebuchtet mit Zähnen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die gebuchteten Blattränder sind typisch für spätere Blätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blattadern sind versenkt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Auf der Blattunterseite sind die Adern behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Stängel und Blattstiele tragen Haare verschiedener Länge. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Stängel sind kantig. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Es sieht so aus, als würden sich die Knospen in den Blattachseln bilden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Blütenstand bildet sich am Stängel unterhalb des Blattes. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Kelchblätter tragen ebenfalls lange und kurze Haare. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine Blüte von der Seite fotografiert mit den auffallend großen Antheren. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Auch die Kronblätter tragen außen längere Haare. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Blütengrund ist gelb, manchmal lila abgesetzt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Kronblätter können auch violett gefärbt sein. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die fünf Antheren sind miteinander verwachsen, die Narbe ist hellgrün. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ein Blütenstand mit sechs Blüten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Junge, noch grüne Beeren. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Reife, gelbe Beeren. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Beeren können auch orange-rot gefärbt sein. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Violettrote Beeren mit durchscheinender Fruchtschale. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Bei dieser bereits reifen, aber grünen Beere sind die Samen unter der Fruchtschale sichtbar. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen sind gelblich hellbraun und frisch von einer durchsichtigen Gallertmasse umgeben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimblätter sind ca. 1 cm lang, das Primarblatt deutet bereits Buchtungen an. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser Wohlert Wohlers, JKI. Januar 2014.