Stellaria media – Vogelmiere (JKI-Pflanzenportraits)

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Unkrautgarten
Aus dem Unkrautgarten des Julius Kühn-Institutes
Logo des Julius Kühn-Instituts (c) JKI
(Bild: W. Wohlers, JKI)

Stellaria media, die Vogelmiere, auch Vogel-Sternmiere, gehört zur Familie der Caryophyllaceae (Nelkengewächse). Der englische Name ist Common Chickweed. EPPO-Code STEME.

Vogelmiere ist heute weltweit verbreitet, in Deutschland ist sie überall zu finden. In Nordamerika gilt sie als eingeschleppte Pflanze. Der bevorzugte Standort sind nährstoffreiche, humose, ausreichend mit Wasser versorgte Böden. Sie gilt als Zeigerpflanze für eine gute Stickstoffversorgung. Vogelmiere wächst fast überall, auch im Halbschatten. Sie tritt viel in Wintergetreide, im Mais-, Raps- und Kartoffelanbau sowie im Grünland auf. In Gärten kann sie dichte Rasen bilden, weniger auf Wegen, da sie nicht trittfest ist.

Vogelmiere ist ein einjähriges Samenunkraut, das es manchmal schafft zu überwintern. Die 5 bis 30 cm langen Stängel sind rund, häufig leistenartig behaart und niederliegend. An den Nodien können sich Wurzeln bilden. Die unbehaarten oder manchmal nur am Rand behaarten Blätter sind ganzrandig, eiförmig mit einer kleinen Spitze und stehen paarweise gegenständig. Die unteren sind oft gestielt, wobei die Stiele an beiden Seiten mit einer Haarleiste besetzt sind. Vogelmiere blüht fast das ganze Jahr über. Die Blüten sind weiß. Die Keimung erfolgt aus 1 bis 3 cm Bodentiefe ganzjährig, vorwiegend aber im Frühjahr. Die Samen sind im Boden über fünfzig Jahre lebensfähig. Die hellgrünen Keimblätter sind zart, eiförmig zugespitzt und verschmälern sich in den Blattstiel.

Blätter von Vogelmiere wird gerne von Hühnern gefressen und auch an Ziervögel verfüttert; daher ja der Name. Als Salatgewürz wird sie in der Naturküche wegen ihres hohen Vitamin C-Gehalts verwendet ebenso als Heilpflanze, aufgrund ihres Saponingehalts aber alles nur in Maßen.

Vogelmiere ist eine Wirtspflanze für Kartoffelkrebs (Synchytrium endobioticum), außerdem ein Wirt für Blattläuse (Myzus persicae und Aphis fabae) und das Gurkenmosaikvirus CMV, das von den Läusen übertragen wird.

Verfasser: W. Wohlers, JKI. März 2014.

Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Stellaria media – Vogelmiere (JKI-Pflanzenportraits) (Zuletzt geändert:
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