Tanacetum vulgare L. (= Chrysanthemum tanacetum, C. vulgare), der Rainfarn, gehört zur Familie der Asteraceae oder Compositae (Korbblütengewächse). Die englischen Namen sind Tansy, Golden Buttons. EPPO-Code CHYVU.
Der Rainfarn ist in Europa und Asien heimisch, hat sich aber weltweit verbreitet, so auch in ganz Nordamerika. Er ist einer der häufigsten Pflanzen auf Ödland und an Wegrändern, auch auf dem Gleisrost der Eisenbahn, wo er aufgrund seiner Wurzeln das Gleisbett schädigt. Er ist in Deutschland fast überall zu finden. Im Norden wächst er noch weit über den Polarkreis hinaus, hier eine Karte von Finnland.
Die mehrjährige Pflanze kann 1,5 m hoch werden und steht meistens in größeren Gruppen, da sie unterirdische Rhizome bildet. Die Pflanze ist kahl, die unverzweigten Stängel sind geriffelt. Die Blätter sind gefiedert und gezähnt. Nur oben verzweigt sich der Rainfarn. Mehrere Dutzend Röhrenblüten bilden die Blütenkörbe, die an den Seitentrieben doldenartig mit einer unterschiedlichen Anzahl von Körben zusammenstehen. Blütezeit ist Juli bis Oktober. Die Samen tragen keinen Flugapparat, sondern nur eine kleine Krone.
Rainfarn soll Insekten vertreiben. Er riecht würzig, wenn die Pflanzenteile zerrieben werden. Seit dem Mittelalter wird er in Gärten als Heilpflanze gegen viele verschiedene Krankheiten angebaut. Er wird als giftig eingestuft. Heute wird er noch zum Färben verwendet, siehe Anbautelegramm aus Thüringen.
| In ungepflegtes Grünland wandert er manchmal vom Wegrand ein. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Häufig ist er in Gärten zu sehen, vor allem in England. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Bei der krausen Sorte des Rainfarns weisen die Blätter meistens nach unten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Rainfarn hat einen straff aufrechten Wuchs. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Im Winter sind vom Rainfarn meistens nur wenige Blätter zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Im Frühjahr fallen die Gruppen von dunkelgrünen Pflanzen auf. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Dies ist wahrscheinlich eine einzige Pflanze. Aufgrund seiner Ausläufer bildet der Rainfarn große Pflanzen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Am Straßenrand fallen die großen Pflanzen sofort auf, auch ohne Blüten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Hier einzelne Triebe auf einem sehr trockenen Standort im Gegenlicht. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter stehen in der Regel aufrecht. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter sind gefiedert und am Rand doppelt gesägt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Das Blatt umfasst den Stängel halb. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Obere Blätter sind kaum gesägt, aber noch gefiedert. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Stängel weisen Rippen auf. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blattoberfläche ist typisch mit Vertiefungen strukturiert. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| In der Durchsicht fallen nicht nur die hellen Blattadern, sondern auch helle Punkte auf. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Knospen sind anfangs von den oberen Blättern umhüllt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine obere Scheindolde und zwei Nebendolden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Endständige Knospen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Anordnung der Korbstängel zeigt, dass es keine richtige Dolde ist. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Hüllblätter der Blütenkörbe enden in durchsichtigen Häutchen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Hüllblätter liegen ziegelartig übereinander. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die vielen, ca 7 mm großen Körbe bilden eine fast ganz zusammenhängende, gelbe Fläche. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Aus den Röhrenblüten wird als erstes der gelbe Pollen geschoben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ersten Narben öffnen sich am Rand des Blütenkorbs. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Nach der Blüte verfärbt sich alles hellbraun. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen bleiben meistens im Korb stecken, auch den Winter über. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Häufig sind die knapp 2 mm langen Samen taub, ohne die vertrockneten Blüten; nur zwei scheinen fertil zu sein. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Ausläufer treiben im Juli/August. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Mit den Rhizomen übersteht der Rainfarn den Winter. Sie werden 5 mm dick. Links ein Wurzelstock vom Vorjahr. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die oberirdischen Pflanzenteile sterben langsam ab, die Blätter zum Schluss. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Im Winter fallen die harten, immer noch aufrecht stehenden Stängel mit den Samenkörben des Rainfarns auf. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die trockenen, harten Blätter bleiben bis lange in den Winter am Stängel erhalten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Als Gewürz in Gin findet der Rainfarn auch Verwendung. (Bild: W. Wohlers) |
| Alle Gewürze, darunter viele Unkräuter, sind bei diesem Gin auf der Flasche einzeln aufgeführt. (Bild: W. Wohlers) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. August 2020.
Fotos vom Pollen des Rainfarns siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank.
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.