Torilis arvensis, der Feld- oder Acker-Klettenkerbel gehört zur Familie der Apiaceae oder Umbelliferae (Doldenblütler). Die englischen Namen sind Hedgeparsley, Spreading Burparsley. EPPO-Code TOIAR.
Der Feld-Klettenkerbel ist in Deutschland nicht weit verbreitet, südlich der Donau und in Norddeutschland kommt er so gut wie gar nicht vor. Heimisch ist er im Mittelmeergebiet einschließlich Afrika und Teilen Asiens. Nach Mitteleuropa kam er wohl mit Beginn des Ackerbaus. In Canada gilt er als heimisch, während er in den USA eingebürgert ist. Im Südwesten Australiens wächst er inzwischen auch. Er bevorzugt kalkreiche Lehm- oder Tonböden und wärmere Standorte, z.B. Weinberge, verursacht dort aber keine Ertragsverluste. Auch auf Äckern spielt er früher wie heute kaum eine Rolle, sondern ist eher an Wegrändern oder auf Ödland zu finden.
Der Feld-Klettenkerbel ist einjährig. Er tritt in mehreren Unterarten auf und kann 1 m hoch werden. Die Blätter sind mehrfach gefiedert und wie die ganze Pflanze mit anliegenden, kurzen, relativ dicken, weißen, aufwärts gerichteten Haaren besetzt. Die Dolde hat mehrere Unterdolden. Die weißen oder rötlichen Blüten selbst sind nur etwa 3 mm groß, tragen aber auch schon an den unreifen, kleinen Früchten Haare und Borsten, an denen die Pflanze zu erkennen ist und mit denen sie später an Tieren kletten, daher der Name.
| Die Pflanzen im JKI-Unkrautgarten wurden nur knapp 30 cm hoch. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Häufig bildet der Feld-Klettenkerbel eine Rosette aus. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Die Grundblätter können 30 cm lang sein, hier dreifach gefiedert (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Ein oberes, 7 cm langes Blatt, bei dem die weißen, kurzen Haare auffallen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blattscheiden umfassen den Stängel fast ganz und haben einen breiten häutigen Rand. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die weißen Haare weisen immer aufwärts. Der Stängel ist leicht gekantet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Aus den Blattachseln sprießen Seitentriebe. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine Dolde besteht aus mehreren Döldchen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Hüllblätter der Dolde sind sehr klein. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Hüllblätter der Döldchen sind lang. Die Knospen häufig rot. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Kronblätter sind außen in der Mitte grün und tragen ebenfalls die typischen, weißen Haare. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Doldenblütler haben meistens fünfzählige Blüten, hier aber auch drei- und vierzählig. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Narben liegen offen, bevor die Antheren aufreißen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Dolde kann 15 cm im Durchmesser betragen, die Blüten ca 3 mm. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Auch die Früchte mit den zwei Samen sind mit Haaren bedeckt, die häufig rot sind. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Zwei unterschiedliche Haarformen treten an den Früchten auf. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimblätter sind schmal lanzettlich und gestielt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. Juli 2014.