(Bild: Arno Littmann, JKI)
Vaccaria hispanica (= Saponaria hispanica, S. vaccaria, Vaccaria parviflora, V. pyramidata, V. segetalis), die Spanische oder Saat-Kuhnelke, auch Spanisches Kuhkraut, gehört zur Familie der Caryophyllaceae (Nelkengewächse). Die englischen Namen sind Cow Soapwort, Bladder Soapwort, Cowcockle. EPPO-Code VAAPY.
Die Spanische Kuhnelke kam wahrscheinlich mit dem Ackerbau schon vor Jahrtausenden nach Mitteleuropa. Sie ist im Mittelmeerraum und vorderen Asien heimisch und passte sich dem damaligen Sommergetreidebau sehr gut an, war aber auch auf Weinbergen oder brach liegenden Flächen zu sehen. Jetzt ist sie vom Aussterben bedroht und kaum noch zu finden. In Nordamerika ist sie heute in vielen Staaten vorhanden, ebenso wie in Australien. Im Norden hatte sie es bis hoch nach Medelpad geschafft, nach Nordschweden. Sie heißt dort übersetzt Ackernelke. Sie ist wärmeliebend und wächst gut auf durchlässigen, auch zeitweise austrocknenden Böden, vor allem Ton- und Kalkböden.
Die einjährige Pflanze wird 70 cm hoch, maximal 1 m, und ist unbehaart und grau-grün. Die größten Blätter werden in Deutschland ca 7 cm lang und 2 cm breit, nach oben werden sie immer kleiner, sind aber immer ungestielt. Aus den wie aufgeblasen wirkenden Knospen öffnen sich die knapp 2 cm großen, rosa Blüten. Die Samenkapsel ist fast rund und bleibt von den Hüllblättern umgeben.
Die Spanische Saat-Kuhnelke kann als Samen für den Zierpflanzengarten gekauft werden. Sie wird in der chinesischen Medizin verwendet. Der Zusatz Kuh weist darauf hin, dass sie die Milchproduktion anregt. Aber sie wird gegen eine Vielzahl von Krankheiten eingesetzt. Sie enthält Saponine.
| Der Bestand im JKI-Unkrautgarten wurde knapp 70 cm hoch. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| In einem Wickenfeld bei Zaragoza hatte sich die auch in Spanien inzwischen seltene Kuhnelke etabliert. (Bild: A. Cirujeda) |
| Eine junge Pflanze mit den gegenständigen, lanzettförmigen Blättern. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die jungen Pflanzen beginnen sofort, sich zu verzweigen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| In Spanien wachsen die Pflanzen prächtig. (Bild: A. Cirujeda) |
| Ein prächtige Einzelpflanze aus einem Wickenfeld bei Zaragoza/Spanien. (Bild: A. Cirujeda) |
| Die unteren Blätter sind bis zu 7 cm lang und 2 cm breit, unter guten Bedingungen wie in Spanien auch 10 und 5 cm. (Bild: A. Cirujeda) |
| Die Blätter sind gegenständig. Oben in der Pflanze werden sie schmaler. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Aus den Blattachseln entsprießt jeweils ein Seitentrieb, der Haupttrieb trägt eine Blüte. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Zwei Seitentriebe, die jeweils mehrere weitere Seitentriebe mit gut zu erkennenden kleinen Tragblättern aufweisen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Knospe schwillt kurz vor dem Öffnen an. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Kronblätter erscheinen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Kelchblätter sind fast ganz verwachsen. Sie tragen am Rand eine Pergamenthaut. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine Blüte mit den noch geschlossenen, rosa Antheren. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Pollen ist weiß. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Antheren und Narben ragen kaum aus der Blüte heraus. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Die Narben sind lang und gebogen, wenn sich die Blüte schließt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die weißen Narben haben eine fein strukturierte Oberfläche. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samenkapsel beginnt gleich nach der Befruchtung anzuschwellen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die reife Samenkapsel ist etwas über 1 cm groß und genauso lang wie breit. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine Samenkapsel von oben. Hier sind die beiden vertrockneten Narben noch zu erkennen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die knapp 2 mm großen, rötlich dunkelbraunen Samen sind rund und kullern leicht herum, hier noch mit Gewebe aus der Kapsel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimblätter sind lanzettlich, kurz gestielt und ca 2 cm lang. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Das Keimblatt ist jetzt lang gestielt, die ersten richtigen Blätter typisch lanzettförmig. (Bild: W. Wohlers) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. Januar 2015.