Valerianella locusta, die Rapunzel oder der Feldsalat, auch Echter Ackersalat, gehört zur Familie der Caprifoliaceae (Geißblattgewächse), Unterfamilie Valerianaceae (Baldriangewächse). Der englische Name ist European Cornsalad. EPPO-Code VLLLO.
Der Feldsalat ist eine alte Kulturpflanze, die roh gegessen und aufgrund der knackigen Blätter und des nussigen Geschmacks auch Nüsslisalat genannt wird. In Deutschland ist sie weit verbreitet. Auch in Skandinavien ist er zumindest in Südschweden noch im Küstengebiet viel zu finden, sowie im Südwesten Finnlands. Er wuchs früher viel auf Getreidefeldern, daher im Englischen auch der Name Cornsalad, Corn für Getreide. In Nordamerika wächst er wild, aus Europa eingeschleppt, ist aber auch eine Kulturpflanze, die schon vom dritten US-Präsidenten Thomas Jefferson (1743 - 1826) geschätzt wurde. Auch in Australien und Neuseeland ist er in die freie Natur gewandert. Feldsalat gedeiht gut auf nährstoffreichen, sandigen oder reinen Lehmböden.
Die einjährige Pflanze keimt meistens im Herbst. Sie bildet dann eine Rosette mit verkehrt eiförmige Blättern aus, die einen glatten Rand haben oder nur etwas gezähnt und bis 5 cm lang sind. Als Kulturpflanze wird er mit nur sechs Blättern geerntet. Die Pflanze ist weitgehend unbehaart und glänzt leicht. Die Blütenstängel werden selten höher als 40 cm und haben kleine, schmal lanzettliche Blätter. Die Blüten sind knapp 2 mm groß und weiß, als Knospen auch hell rosa gefärbt. Blütezeit ist Juni bis August.
Der Name Valerianella bedeutet kleine Valeriana, also kleiner Baldrian. Linaeus hatte die Pflanze Valeriana locusta var. olitoria genannt. Locusta ist im Lateinische die Heuschrecke, aber Locusta war auch der Name einer Giftmischerin zu Neros Zeiten. Das Olitarium ist der Gemüsegarten.
| Der Bestand im JKI-Unkrautgarten, hier 30 cm hoch. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine vierblättrige Pflanze mit den verkehrt eiförmigen Blättern kurz vor der Ernte. Die zwei kleinen Blätter werden noch wachsen gelassen. (Bild: W. Wohlers) |
| Im Geschäft werden sie meistens abgepackt angeboten, hier italienische Ernte im August aus einem kroatischen Geschäft. (Bild: W. Wohlers) |
| Pflanzen aus der Verpackung. Die Wurzeln sind so zart: Sie können mitgegessen werden. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Rosette hat schmale Blätter ausgebildet und beginnt zu schossen. (Bild: W. Wohlers) |
| Triebe mit den langen, schmalen, an der Basis gezähnten Blättern. (Bild: W. Wohlers) |
| Die schmalen Blätter können 8 cm lang werden. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Spitze des noch wachsenden Triebs. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blätter sind paarig und umfassen den Stängel jeweils halb. Rapunzen verzweigen sich gabelig/dichotom. (Bild: W. Wohlers) |
| Bei den oberen Verzweigungen sitzt immer eine Blüte in der Gabel. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blätter sind oben sehr klein. (Bild: W. Wohlers) |
| Typische Blütenstände mit den köpfchenartig gehäuften Blüten. (Bild: W. Wohlers) |
| Aufgrund der Gabelung sind immer vier Blütenköpfe zusammen zu sehen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blüten sind anfangs noch rosa wie auch die Knospen. Die Antheren sind weiß. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Pollen ist weißlichgelb. (Bild: W. Wohlers) |
| Die zweiästigen Narben sind weiß.(Bild: W. Wohlers) |
| In der Mitte reift ein Same heran. (Bild: W. Wohlers) |
| Zwei Blüten mit bereits verbräunenden Narben und Filamenten. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine gerade aufblühende Knospe. Daneben eine verbräunte Blüte, die bald abfällt. (Bild: W. Wohlers) |
| Der unreife Samen hat eine perlig strukturierte Oberfläche. Davor eine Knospe. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Keimblätter sind gestielt, spatenförmig mit leicht eingezogener Spitze und beispielsweise von V. dentata kaum zu unterscheiden. (Bild: W. Wohlers) |
| Kleine Pflanze noch mit Keimblatt. (Bild: W. Wohlers) |
| Am Grund der gestielten Rosettenblätter sind die wenigen Haare der Rapunzel zu erkennen. (Bild: W. Wohlers) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. August 2021.
Fotos vom Pollen der Rapunzel siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank.
Eine ausführliche Beschreibung mit vielen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.