Veronica arvensis L., der Feld-Ehrenpreis, gehört zur Familie der Plantaginaceae (Wegerichgewächse). Der englische Name ist Corn Speedwell. EPPO-Code VERAR.
Der Feld-Ehrenpreis ist in Deutschland weit verbreitet. In Europa und Westasien ist er beheimatet, hat sich aber weltweit ausgebreitet. In Nordamerika kommt er nicht überall, aber doch viel vor, ebenso in Australien. Im Norden wächst er kaum nördlich des 63sten Breitengrads. Man sieht ihn häufig auf Feldern und Wiesen, in Gärten, im Rasen, auch in Trockenrasen und Rainen. Er gedeiht gut auf nährstoffreichen, wenig sauren, lockeren Lehm- und Sandlehmböden.
Der Feld-Ehrenpreis ist einjährig und keimt das ganze Jahr über, vor allem aber im April und Mai. Er ist behaart und fällt durch seine anfangs gedrungenen Triebspitzen mit den einzeln in den Blattachseln stehenden Knospen auf, die sich zu leuchtend blauen, 3 mm großen Blüten öffnen. Die Pflanze streckt sich bald, wird aber nur wenig mehr als 20 cm hoch. Blütezeit ist eigentlich das ganze Jahr bis zum Frost.
| Die Pflanze verzweigt sich viel und ist hier im Mai nur 15 cm hoch. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Ende Juni ist der Bestand an die 30 cm hoch und fast abgreift. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die eiförmigen, gekerbten Blätter einer jungen, anfangs kriechenden Pflanze, die durch die hier noch kurzen Seitentriebe in die Höhe wachsen wird. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Aus jeder Blattachsel des kriechenden Stängels treibt ein aufrecht wachsender Stängel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| In den Blattachseln der aufrechten Seitentriebe stehen Blüten, in deren unteren beiden Blattachseln nochmal Seitentriebe. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter stehen nur unten gegenständig wie hier. Die mittleren Stängelblätter haben eine ausgeprägte Spitze. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Die ganze Pflanze ist behaart. Hier ein mittleres Blatt mit kleinem Seitentrieb. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Stängel ist unten lang behaart. (Bild: W. Wohlers) |
| Bei diesem roten Stängel unterhalb zweier Blätter sieht man die Haare besonders gut. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine fast weiße Blüte, wahrscheinlich kurz vor dem Verblühen. (Bild: W. Wohlers) |
| Kurze Haare und lange, teilweise drüsige Haare an der Pflanze oben, hier bereits mit Fruchtkapsel. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine Blattlaus krabbelte zwischen den Blättern herum und mir ins Foto. In ihrem Körper sind zwei Larven an den roten Augen zu erkennen, die bald geboren werden. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Stängel oben trägt kurze, zur Triebspitze gebogene Haare und einige wenige lange Haare, auch drüsige. (Bild: W. Wohlers) |
| Die oberen Stängelblätter sind lanzettlich, die blauen Blüten nur 3 mm groß. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine Blüte beginnt sich zu öffnen. (Bild: W. Wohlers) |
| In der Blüte ist der Pollen und eine bereits aufgeplatzte Anthere zu erkennen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die leuchtend blauen, kurz gestielten Blüten sind kurz nach beginnender Sonneneinstrahlung geöffnet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Drüsenhaare an den Blättern oben. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Tragblätter sind nicht drüsig behaart. (Bild: W. Wohlers) |
| Dieser Trieb sieht nicht so drüsig behaart aus wie andere. (Bild: W. Wohlers) |
| Zwei Antheren. Der Pollen ist weiß. (Bild: W. Wohlers) |
| Zwei bereits offene Antheren links und rechts in der noch halb geschlossenen Blüte. In der Mitte die mit Pollen behaftete Narbe. Der Feld-Ehrenpreis ist also Selbstbefruchter. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Narbe ist weiß. Die Antheren sind hier bereits verbräunt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Hier ist in der Blüte bereits die kleine Kapsel zu erkennen. (Bild: W. Wohlers) |
| Nach bereits wenigen Stunden sind die Kronblätter ausgeblichen und weiß. (Bild: W. Wohlers) |
| Die ganze Blüte fällt dann einfach ab. Am Grund sind die Kronblätter verwachsen. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Blütenstand verlängert sich mit zunehmender Reife der Früchte stark. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Kapsel ist herzförmig, der Griffel nicht sehr lang. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Kapsel ist ausschließlich mit Drüsenhaaren bewimpert. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Sicht auf die Kapsel von oben zeigt, wie schmal sie ist. (Bild: W. Wohlers) |
| Die unteren Samenkapseln sind fast reif. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Kapsel hat sich geöffnet und gibt die Samen frei. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Samen werden durch Wind aus der Kapsel geschüttelt. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Samenkapseln sind geöffnet und haben bereits einige hellbraune Samen entlassen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| An der leeren, weit geöffneten Samenkapsel ist hinten links die regelmäßige Reihe der Haare zu sehen. Darunter noch ein Same. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Samen sind hellbraun und etwa 1 mm groß. Beim Schütteln der reifen Kapseln kamen auch diese beiden Blattläuse mit herunter. (Bild: W. Wohlers) |
| Bei den Blattläusen auf dem Feld-Ehrenpreis handelt es sich um die Bleiche Getreideblattlaus Metopolophium dirhodum, die nach der nächsten Häutung geflügelt sein wird. Man sieht die Flügelanlagen. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein großer Teil der Samen keimt gleich, nachdem sie auf den Boden gefallen sind, hier ein Foto vom Juli. (Bild: W. Wohlers) |
| Die nur 3 mm großen Keimblätter sind gestielt. Die ersten Blätter eiförmig und gekerbt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. Mai 2017.
Fotos vom Pollen des Feld-Ehrenpreis gibt es bei PalDat, einer palynologischen Datenbank, zu sehen.
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.