Veronica hederifolia L., der Efeublättriger Ehrenpreis, gehört zur Familie der Plantaginaceae (Wegerichgewächse). Die englischen Namen sind Ivy-leaved Speedwell, Ivy Speedwell. EPPO-Code VERHE.
Der Efeublättrige Ehrenpreis ist in Europa und im Mittelmeergebiet heimisch, aber weltweit verschleppt worden. In Deutschland ist er weit verbreitet. In Nordamerika wächst er nicht überall, während er in Australien fast gar nicht zu finden ist, ebenso in Neuseeland. Er kommt an Wegrändern und auf Kahlstellen, im öffentlichen Grün, im Gartenbau und in fast allen Ackerkulturen vor. Er bevorzugt Flächen, die spät im Herbst oder zeitig im Frühjahr bestellt werden. Bei starkem Auftreten ist er vor allem im Frühjahr ein starker Konkurrent im Wintergetreide. Er gedeiht gut auf lockeren Lehmböden, die reich an Nährstoffen sind.
Der Efeublättriger Ehrenpreis ist einjährig und keimt nur bei kühlen Temperaturen aus der obersten Bodenschicht und kann dann überwintern. Er kann 30 cm hoch werden, kriecht jedoch meistens und ist nur selten aufsteigend. Die gestielten Laubblätter haben zwei bis acht Kerbzähne und sehen wie Efeublätter aus. In den Blattachseln befinden sich die einzelnen, gestielten, hellblauen und lila Blüten. Blütezeit ist von März bis Mai, ab Juni ist die Pflanze auf den Feldern nicht mehr zu finden.
| Ein dichter Bestand am Wegrand im öffentlichen Grün. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Unter Bäumen im Schatten werden die Stängel länger und kriechen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Drei kleine Pflanzen, die sich bereits stark verzweigt haben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Pflanze ist an den Stängeln recht lang behaart, häufig auch nur auf einer Seite in Reihen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine gewisse Ähnlichkeit der Blätter ist nicht zu bestreiten. Man findet Efeu und Ehrenpreis auch zusammen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter sind bei jungen Pflanzen häufig nur zweimal gekerbt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Meistens sind die Blätter mehrfach gekerbt und ähneln Efeublättern. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Oberfläche ausgewachsener Blätter ist schütter und kurz behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Haare sind meistens gerade, können aber auch gebogen sein. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Blattunterseite wie -oberseite ist behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten sind in den Blättern der Triebspitze versteckt und messen kaum 3 mm. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten sind hellblau oder –lila und gestreift. Es gibt zwei Antheren, die geschlossen weiß und nur eine Ahnung hellblau sind. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Reißen sie beiden Antheren auf, so zieht sich die Haut zusammen und konzentriert das Blau, sodass sie kräftig blau werden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Pollen sind weiß. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die weiße Narbe ist ungeteilt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Narbe verbreitert sich mit zunehmendem Alter an der Spitze. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Narbe wie die beiden Antheren sind von Pollen bedeckt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die vier Kronblätter sind an der Basis mit einander verwachsen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Kurz vor dem Abfallen der Blütenblattkrone öffnet sich die Blüte weit. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Kelchblätter sind vor allem am Rand behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Nach der Blüte schließen sich die Kelchblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten sind aufgerichtet zur Triebspitze. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Fruchtstände spreizen sich vom Stängel ab. Die Blätter stehen einzeln und wechselseitig. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Abstände zwischen den Blättern variieren. Zwei stehen zusammen, an den Früchten zu erkennen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine fast reife Frucht. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Frucht springt auf und zeigt die vier Samen mit der typischen Vertiefung. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die leere Frucht ohne Samen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen sind verglichen mit anderen Veronica-Arten groß: 3 mm. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Das Keimblatt ist elliptisch und hat eine versenkte Mittelader. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die dicken Keimblätter sind deutlich gestielt. Die Pflanzen verzweigt sich sofort. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimblätter sind hier 17 mm lang, plus Stiel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
|
Verfasser: W. Wohlers, JKI. Dezember 2014
Fotos vom Pollen des Efeublättrigen Ehrenpreis gibt es bei PalDat, einer palynologischen Datenbank, zu sehen.