Vicia villosa (= Vicia dasycarpa oder varia, V. eriocarpa, V. pseudocracca), die Zottige Wicke, gehört zur Familie der Fabaceae oder Leguminosae (Hülsenfrüchtler), Unterfamilie Faboideae (Schmetterlingsblütler). Die Synonyme werden heute als Unterarten geführt. Die englischen Namen sind Winter Vetch, Woolly-pod Vetch, Fodder Vetch, Russian Vetch. EPPO-Code VICVV.
Die Zottige Wicke ist eine Kulturpflanze, die ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet kommt, heute aber wildwachsend in ganz Europa zu finden ist, auch in Deutschland. Sie wird weltweit kultiviert. Sie hat sich in Nordamerika weit verbreitet. Zusammen mit Gräsern oder Getreide wird sie in den USA und auch in Australien als Futterpflanze angebaut, da sie sehr trockenresistent ist. Auch in Mitteleuropa wird sie im sogenannten Landberger Gemenge zusammen mit Inkarnetklee und Welschem Weidelgras ausgesät. Als Erosionsschutz und zur Unterdrückung von Unkräutern kann sie auch unter Mais angesät werden. Wild wachsend ist sie in Wiesen, unter Sträuchern und auf Ödland zu finden, aber auch im Wintergetreide.
Die einjährige, stark behaarte Pflanze bildet ca 80 cm, unter sehr guten Bedingungen auch 2 m lange oder noch längere Triebe. Die Blätter mit bis zu zehn Paar Fiederblättchen enden in im mehreren Ranken. Der Blütenstand hat zwanzig bis dreißig Blütchen, die zu einer Seite ausgerichtet sind. Blütezeit ist Mai bis September.
Die Zottige Wicke muss verfüttert bzw. getrocknet oder siliert werden, bevor sich die Samen bilden, denn sie enthalten giftige Alkaloide.
| Ein Bestand Zottiger Wicken zur Blüte. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die 3 bis 5 mm dicken Stängel sind kantig und stark behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ganze Pflanze ist stark mit 1 bis 2 mm langen Haaren besetzt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Acht Paar Fiederblättchen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Fiederpaare stehen eher wechselständig als gegenständig. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Fiederblättchen sind immer etwas gefaltet und laufen in einer Spitze aus. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Hier sieben Ranken am Ende des Blattes. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Am Blattgrund sitzen zwei schmale, gleich gestaltete Nebenblättchen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die kleine Knospe des Blütenstands wirkt besonders zottig durch die Zipfel der Kelchblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten entwickeln sich zur gleichen Zeit wie die Blätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ranken sind an den Blattenden noch nicht zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI |
| Der Blütenstand ist immer leicht eingerollt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Fahne und Kelchblätter sind in der Regel violett, die übrigen Blütenblätter weiß. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten reifen von unten nach oben. Die Blüten richten sich nur zu einer Seite. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ein Blütenstand hat mindestens zehn Blüten und kann 7 cm lang werden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. Januar 2015.