Helminthotheca echioides – Stachliger Wurmlattich (JKI-Pflanzenportraits): Unterschied zwischen den Versionen
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|File:Helminthotheca echioides 9 Blatt Haare IMG 5746 Wohlers.JPG| Blattober- wie –unterseite sind mit den Ankerhaaren besetzt. (Bild: W.Wohlers) | |File:Helminthotheca echioides 9 Blatt Haare IMG 5746 Wohlers.JPG| Blattober- wie –unterseite sind mit den Ankerhaaren besetzt. (Bild: W.Wohlers) | ||
|File:Helminthotheca echioides 10 Borsten Anker IMG 8878 Wohlers.JPG| Die Anker sind kreuzförmig mit vier Armen, selten nur mit dreien. (Bild: W.Wohlers) | |File:Helminthotheca echioides 10 Borsten Anker IMG 8878 Wohlers.JPG| Die Anker sind kreuzförmig mit vier Armen, selten nur mit dreien. (Bild: W.Wohlers) | ||
− | 11. Lange und kurze Haare auf der Blattoberseite. (Bild: W.Wohlers) | + | |File:Helminthotheca echioides 11 Borsten Basis IMG 8981 Wohlers.JPG| Lange und kurze Haare auf der Blattoberseite. (Bild: W.Wohlers) |
− | 12. Bei vielen Haaren sind die Anker so klein, dass sie kaum auffallen. (Bild: W.Wohlers) | + | |File:Helminthotheca echioides 12 Borsten Anker IMG 8994 Wohlers.JPG| Bei vielen Haaren sind die Anker so klein, dass sie kaum auffallen. (Bild: W.Wohlers) |
− | + | |File:Helminthotheca echioides 14 Borsten Bruch IMG 8990 Wohlers.JPG| Die Bruchstelle des verletzten Haars ist verbräunt. (Bild: W.Wohlers) | |
− | 14. Die Bruchstelle des verletzten Haars ist verbräunt. (Bild: W.Wohlers) | + | |File:Helminthotheca echioides 15 Blattgrund IMG 8966 Wohlers.JPG| Der Blattrand wie auch die Basen der Haare sind häufig rot gefärbt. (Bild: W.Wohlers) |
− | 15. Der Blattrand wie auch die Basen der Haare sind häufig rot gefärbt. (Bild: W.Wohlers) | + | |File:Helminthotheca echioides 17 Stängel Haare IMG 8885 Wohlers.JPG| Die Stängel sind ebenfalls mit Ankerhaaren besetzt. (Bild: W.Wohlers) |
− | + | |File:Helminthotheca echioides 18 Trieb Knospen IMG 9032 Wohlers.JPG| Die Pflanze verzweigt sich. Die Blütenkörbe haben jeweils ein Tragblatt. (Bild: W.Wohlers) | |
− | 17. Die Stängel sind ebenfalls mit Ankerhaaren besetzt. (Bild: W.Wohlers) | + | |File:Helminthotheca echioides 19 Knospen IMG 8850 Wohlers.JPG| Zeitweise stehen die Blütenkörbe eng zusammen. Die Tragblätter sind hier breit. (Bild: W.Wohlers) |
− | 18. Die Pflanze verzweigt sich. Die Blütenkörbe haben jeweils ein Tragblatt. (Bild: W.Wohlers) | + | |File:Helminthotheca echioides 21 Knospe äußere Hüllblätter IMG 3997 Wohlers.JPG| Die fünf äußeren Hüllblätter sind breit, am Rand und der Oberseite lang beborstet. Sie überlappen sich nicht. (Bild: W.Wohlers) |
− | 19. Zeitweise stehen die Blütenkörbe eng zusammen. Die Tragblätter sind hier breit. (Bild: W.Wohlers) | + | |File:Helminthotheca echioides 22 Knospe IMG 4010 Wohlers.JPG| Zwischen den äußeren Hüllblättern wachsen die inneren Hüllblätter. (Bild: W.Wohlers) |
− | + | |File:Helminthotheca echioides 23 Knospen Hüllblätter IMG 4018 Wohlers.JPG| Die inneren Hüllblätter haben eine Mittelrippe, die beborstet ist. (Bild: W.Wohlers) | |
− | 21. Die fünf äußeren Hüllblätter sind breit, am Rand und der Oberseite lang beborstet. Sie überlappen sich nicht. (Bild: W.Wohlers) | + | |File:Helminthotheca echioides 24 Hüllblätter IMG 4021 Wohlers.JPG| Die Mittelrippe wächst über die Spitze des eigentlichen Hüllblattes, hier ganz rechts, hinaus. (Bild: W.Wohlers) |
− | 22. Zwischen den äußeren Hüllblättern wachsen die inneren Hüllblätter. (Bild: W.Wohlers) | + | |File:Helminthotheca echioides 25 inneres Hüllblatt IMG 3965 Wohlers.JPG| Die Spitze ist lang beborstet. (Bild: W.Wohlers) |
− | 23. Die inneren Hüllblätter haben eine Mittelrippe, die beborstet ist. (Bild: W.Wohlers) | + | |File:Helminthotheca echioides 26 Hüllblätter IMG 4009 Wohlers.JPG| Die inneren Hüllblätter sind ziemlich schmal verglichen mit den breiten äußeren. (Bild: W.Wohlers) |
− | 24. Die Mittelrippe wächst über die Spitze des eigentlichen Hüllblattes, hier ganz rechts, hinaus. (Bild: W.Wohlers) | + | |File:Helminthotheca echioides 27 inneres Hüllblatt IMG 3953 Wohlers.JPG| Die Spitzen der inneren Hüllblätter sind wollig behaart. (Bild: W.Wohlers) |
− | 25. Die Spitze ist lang beborstet. (Bild: W.Wohlers) | + | |File:Helminthotheca echioides 28 äußere Hüllblätter IMG 4010 Wohlers.JPG| Auch die äußeren Hüllblätter haben eine Mittelrippe. Die Unterseite ist nur wenig und kurz mit Ankerhaaren besetzt. (Bild: W.Wohlers) |
− | 26. Die inneren Hüllblätter sind ziemlich schmal verglichen mit den breiten äußeren. (Bild: W.Wohlers) | + | |File:Helminthotheca echioides 29 Borsten Blüte IMG 8953 Wohlers.JPG| Trotz ihrer großen Anzahl der Haare bleiben die Hüllblätter kaum aneinander hängen. (Bild: W.Wohlers) |
− | 27. Die Spitzen der inneren Hüllblätter sind wollig behaart. (Bild: W.Wohlers) | + | |File:Helminthotheca echioides 32 Blütenkorb IMG 4013 Wohlers.JPG| Die leuchtend gelben Blütchen sind nur Zungenblüten, die am Rand stehenden sind bräunlich gefärbt. (Bild: W.Wohlers) |
− | 28. Auch die äußeren Hüllblätter haben eine Mittelrippe. Die Unterseite ist nur wenig und kurz mit Ankerhaaren besetzt. (Bild: W.Wohlers) | + | |File:Helminthotheca echioides 33 Blüte Narben IMG 3983 Wohlers.JPG| Die Narben sind braun, der Pollen weiß. Der Korb öffnet sich während der Blüte nur kaum. (Bild: W.Wohlers) |
− | 29. Trotz ihrer großen Anzahl der Haare bleiben die Hüllblätter kaum aneinander hängen. (Bild: W.Wohlers) | + | |File:Helminthotheca echioides 34 verblüht IMG 0622 Wohlers.JPG| Die Zungenblüten schließen sich zusammen. (Bild: W.Wohlers) |
− | + | |File:Helminthotheca echioides 36 Samenkorb IMG 3832 Wohlers.JPG| Zur Reife öffnet sich der Samenkorb weiter als während der Blüte. (Bild: W.Wohlers) | |
− | + | |File:Helminthotheca echioides 37 Samen IMG 3978 Wohlers.JPG| Der Samen wird per Wind mit einem Schirm verbreitet, der auf einem langen Stiel sitzt. (Bild: W.Wohlers) | |
− | 32. Die leuchtend gelben Blütchen sind nur Zungenblüten, die am Rand stehenden sind bräunlich gefärbt. (Bild: W.Wohlers) | + | |File:Helminthotheca echioides 38 Samen IMG 3866 Wohlers.JPG| Die ca 3 mm langen Samen sind quer geriffelt, oben mit kleinen Widerhaken. (Bild: W.Wohlers) |
− | 33. Die Narben sind braun, der Pollen weiß. Der Korb öffnet sich während der Blüte nur kaum. (Bild: W.Wohlers) | + | |File:Helminthotheca echioides 39 Pappus IMG 3918 Wohlers.JPG| Der Pappus besteht aus gefiederten Haaren. (Bild: W.Wohlers) |
− | 34. Die Zungenblüten schließen sich zusammen. (Bild: W.Wohlers) | + | |File:Helminthotheca echioides 40 Samen am Korbrand IMG 3921 Wohlers.JPG| Die Samen am Rand des Korbes sind häufig taub, auch die randständigen behaarten Samen, hier sind zwei zu sehen, sind wohl taub. (Bild: W.Wohlers) |
− | + | |File:Helminthotheca echioides 41 Korbboden Hüllblätter IMG 4028 Wohlers.JPG| Hier ist gut zu erkennen, dass die inneren Hüllblätter nur halb so breit sind wie die äußeren. (Bild: W.Wohlers) | |
− | 36. Zur Reife öffnet sich der Samenkorb weiter als während der Blüte. (Bild: W.Wohlers) | + | |File:Helminthotheca echioides 42 Blütenboden IMG 3923 Wohlers.JPG| Der Korbboden zeigt die Umrisse der meistens fünf-, aber auch mal sechseckigen Samen. Zwischen den Samen stehen kurze Haare. (Bild: W.Wohlers) |
− | 37. Der Samen wird per Wind mit einem Schirm verbreitet, der auf einem langen Stiel sitzt. (Bild: W.Wohlers) | + | |File:Helminthotheca echioides 44 Pflanze Keimblätter IMG 5697 Wohlers.JPG| Die etwa 1 cm langen Keimblätter sind kahl und haben eine eingezogene Spitze. (Bild: W.Wohlers) |
− | 38. Die ca 3 mm langen Samen sind quer geriffelt, oben mit kleinen Widerhaken. (Bild: W.Wohlers) | + | |
− | 39. Der Pappus besteht aus gefiederten Haaren. (Bild: W.Wohlers) | + | |
− | 40. Die Samen am Rand des Korbes sind häufig taub, auch die randständigen behaarten Samen, hier sind zwei zu sehen, sind wohl taub. (Bild: W.Wohlers) | + | |
− | 41. Hier ist gut zu erkennen, | + | |
− | 42. Der Korbboden zeigt die Umrisse der meistens fünf-, aber auch mal sechseckigen Samen. Zwischen den Samen stehen kurze Haare. (Bild: W.Wohlers) | + | |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. Mai 2018. | Verfasser: Wohlert Wohlers. Mai 2018. | ||
Fotos von Pollen des Stacheligen Wurmlattichs findet man bei: [https://www.paldat.org/pub/Abutilon_theophrasti/300784 PalDat - einer palynologischen Database.] | Fotos von Pollen des Stacheligen Wurmlattichs findet man bei: [https://www.paldat.org/pub/Abutilon_theophrasti/300784 PalDat - einer palynologischen Database.] |
Version vom 8. Mai 2018, 12:36 Uhr
Aus dem Unkrautgarten des Julius Kühn-Institutes |
Helminthotheca echioides (= Picris echioides), der Stachlige Wurmlattich oder Natternkopf-Bitterkraut gehört zur Familie der Asteraceae oder Compositae (Korbblütler). Der englische Name ist Bristly Oxtongue. EPPO-Code PICEC.
Der Wurmlattich ist in Mitteleuropa ein Neophyt, der aus dem Mittelmeergebiet kommt und bis nach Persien verbreitet ist. Von Gotland wurde er 1869 das erste Mal beschrieben. Er ist nicht viel zu finden, in Norddeutschland fast gar nicht. Er hat sich weltweit verbreitet, so nach Nordamerika, aber auch nach Mexiko und Australien und Neuseeland. Im Norden tritt er nur bis Mittelschweden auf, gar nicht in Finnland. Er wächst viel an Weg- und Feldrändern, auf Brachflächen und auch mal auf Äckern, verursacht aber keinen Ertragsrückgang, da er selten in großen Mengen auftritt, zumal er von den üblichen Herbiziden erfasst wird. Auf Weiden wird er vom Vieh allerdings gemieden, sodass unbegraste Stellen entstehen. Er gedeiht gut auf eher trockenen Standorten.
Der Stachelige Wurmlattich ist eine einjährige, manchmal auch zweijährige Pflanze von bis zu 80 cm Höhe. Er fällt durch seine unregelmäßig raue, warzige Blattoberfläche auf und durch seine stark beborsteten Blütenkörbe mit den leuchtend gelben Zungenblüten. Die ganze Pflanze ist behaart. Auch der Artname echioides weist auf das stachelige Aussehen hin: lateinisch Echinus - Igel. Die meisten Haare enden Anker-förmig mit vier, selten auch nur drei kurzen Armen, die zurückgebogen sind und als Widerhaken leicht abbrechen. Meistens tritt dann etwas Flüssigkeit aus. Blütezeit ist Juni bis August.
Der Wurmlattich ist aus der Naturheilkunde bekannt, eben als Mittel gegen Würmer. Er hat einen bitteren Geschmack, daher der deutsche Name Bitterkraut.
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Verfasser: Wohlert Wohlers. Mai 2018.
Fotos von Pollen des Stacheligen Wurmlattichs findet man bei: PalDat - einer palynologischen Database.