Helminthotheca echioides – Stachliger Wurmlattich (JKI-Pflanzenportraits): Unterschied zwischen den Versionen

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Der Wurmlattich ist aus der Naturheilkunde bekannt, eben als Mittel gegen Würmer. Er hat einen bitteren Geschmack, daher der deutsche Name Bitterkraut.
 
Der Wurmlattich ist aus der Naturheilkunde bekannt, eben als Mittel gegen Würmer. Er hat einen bitteren Geschmack, daher der deutsche Name Bitterkraut.
 
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|File:Helminthotheca echioides 1 Pflanzen vor Blüte IMG 3500 Wohlers.JPG| Wurmlattich-Pflanzen kurz vor der Blüte, 85 cm hoch. (Bild: W.Wohlers, JKI)
 
|File:Helminthotheca echioides 2 Rosette IMG 6071 Wohlers.JPG| Die kleine Pflanze bildet meistens eine flach liegende Rosette aus. (Bild: W.Wohlers, JKI)
 
|File:Helminthotheca echioides 2 Rosette IMG 6071 Wohlers.JPG| Die kleine Pflanze bildet meistens eine flach liegende Rosette aus. (Bild: W.Wohlers, JKI)
 
|File:Helminthotheca echioides 3 Blätter Rosette IMG 1802 Wohlers.JPG| Nimmt die Anzahl der Blätter stark zu, dann wachsen sie häufig aufrecht. (Bild: W.Wohlers, JKI)
 
|File:Helminthotheca echioides 3 Blätter Rosette IMG 1802 Wohlers.JPG| Nimmt die Anzahl der Blätter stark zu, dann wachsen sie häufig aufrecht. (Bild: W.Wohlers, JKI)
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|File:Helminthotheca echioides 15 Blattgrund IMG 8966 Wohlers.JPG| Der Blattrand wie auch die Basen der Haare sind häufig rot gefärbt. (Bild: W.Wohlers)
 
|File:Helminthotheca echioides 15 Blattgrund IMG 8966 Wohlers.JPG| Der Blattrand wie auch die Basen der Haare sind häufig rot gefärbt. (Bild: W.Wohlers)
 
|File:Helminthotheca echioides 17 Stängel Haare IMG 8885 Wohlers.JPG| Die Stängel sind ebenfalls mit Ankerhaaren besetzt. (Bild: W.Wohlers)
 
|File:Helminthotheca echioides 17 Stängel Haare IMG 8885 Wohlers.JPG| Die Stängel sind ebenfalls mit Ankerhaaren besetzt. (Bild: W.Wohlers)
|File:Helminthotheca echioides 18 Trieb Knospen IMG 9032 Wohlers.JPG| Die Pflanze verzweigt sich. Die Blütenkörbe haben jeweils ein Tragblatt. (Bild: W.Wohlers)
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|File:Helminthotheca echioides 17a Knospen kompakt IMG 3615 Wohlers.JPG| Die Knospen des Haupt- und der Seitentriebe stehen anfangs eng zusammen. (Bild: W.Wohlers, JKI)
|File:Helminthotheca echioides 19 Knospen IMG 8850 Wohlers.JPG| Zeitweise stehen die Blütenkörbe eng zusammen. Die Tragblätter sind hier breit. (Bild: W.Wohlers)
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|File:Helminthotheca echioides 17b Verzweigung IMG 3599 Wohlers.JPG| Die Stängel strecken sich. (Bild: W.Wohlers, JKI)
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|File:Helminthotheca echioides 17c Seitentriebe Ansatz IMG 2470 Wohlers.JPG| Die am Ansatz roten Seitentriebe können dicker sein als der Hauptrieb. (Bild: W.Wohlers, JKI)
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|File:Helminthotheca echioides 18 Trieb Knospen IMG 9032 Wohlers.JPG| Die Blütenkörbe haben jeweils ein Tragblatt. (Bild: W.Wohlers)
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|File:Helminthotheca echioides 18a Knospen IMG 3509 Wohlers.JPG| Mehrere Blütenkörbe zusammen. Die Hüllblätter können rot berandet sein. (Bild: W.Wohlers, JKI)
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|File:Helminthotheca echioides 18b Blattläuse IMG 3512 Wohlers.JPG| Trotz der vielen Ankerhaare konnte sich eine Blattlauskolonie entwickeln. (Bild: W.Wohlers, JKI)
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|File:Helminthotheca echioides 18c Blatt Blattläuse IMG 3542 Wohlers.JPG| Die Blattläuse siedelten auch an einer Knospe, sonst aber nirgendwo: insgesamt geringer Befall. Die Ankerhaare sind wohl wirksam. (Bild: W.Wohlers, JKI)
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|File:Helminthotheca echioides 19 Knospen IMG 8850 Wohlers.JPG| Die unteren Stängelblätter sind breit. (Bild: W.Wohlers)
 
|File:Helminthotheca echioides 20 Tragblatt IMG 8896 Wohlers.JPG| Die Tragblätter sind unterschiedlich breit, hier ein schmaleres Blatt. (Bild: W.Wohlers)   
 
|File:Helminthotheca echioides 20 Tragblatt IMG 8896 Wohlers.JPG| Die Tragblätter sind unterschiedlich breit, hier ein schmaleres Blatt. (Bild: W.Wohlers)   
 
|File:Helminthotheca echioides 21 Knospe äußere Hüllblätter IMG 3997 Wohlers.JPG| Die fünf äußeren Hüllblätter sind breit, am Rand und der Oberseite lang beborstet. Sie überlappen sich nicht. (Bild: W.Wohlers)
 
|File:Helminthotheca echioides 21 Knospe äußere Hüllblätter IMG 3997 Wohlers.JPG| Die fünf äußeren Hüllblätter sind breit, am Rand und der Oberseite lang beborstet. Sie überlappen sich nicht. (Bild: W.Wohlers)
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|File:Helminthotheca echioides 28 äußere Hüllblätter IMG 4010 Wohlers.JPG| Auch die äußeren Hüllblätter haben eine Mittelrippe. Die Unterseite ist nur wenig und kurz mit Ankerhaaren besetzt. (Bild: W.Wohlers)
 
|File:Helminthotheca echioides 28 äußere Hüllblätter IMG 4010 Wohlers.JPG| Auch die äußeren Hüllblätter haben eine Mittelrippe. Die Unterseite ist nur wenig und kurz mit Ankerhaaren besetzt. (Bild: W.Wohlers)
 
|File:Helminthotheca echioides 29 Borsten Blüte IMG 8953 Wohlers.JPG| Trotz ihrer großen Anzahl der Haare bleiben die Hüllblätter kaum aneinander hängen. (Bild: W.Wohlers)
 
|File:Helminthotheca echioides 29 Borsten Blüte IMG 8953 Wohlers.JPG| Trotz ihrer großen Anzahl der Haare bleiben die Hüllblätter kaum aneinander hängen. (Bild: W.Wohlers)
|File:Helminthotheca echioides 32 Blütenkorb IMG 4013 Wohlers.JPG| Die leuchtend gelben Blütchen sind nur Zungenblüten, die am Rand stehenden sind bräunlich gefärbt. (Bild: W.Wohlers)
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|File:Helminthotheca echioides 31 Blüte von oben IMG 2387 Wohlers.JPG| Der weit geöffnete Blütenkorb enthält nur Zungenblüten und hat hier einen Durchmesser von 3,5 cm. (Bild: W.Wohlers, JKI)
|File:Helminthotheca echioides 33 Blüte Narben IMG 3983 Wohlers.JPG| Die Narben sind braun, der Pollen weiß. (Bild: W.Wohlers)
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|File:Helminthotheca echioides 32 Blütenkorb IMG 4013 Wohlers.JPG| Die am Rand stehenden Zungenblüten sind außen rötlich gefärbt. (Bild: W.Wohlers) (Bild: W.Wohlers)
|File:Helminthotheca echioides 33a Blüte IMG 0868 Wohlers.JPG| Viel weiter öffnet sich der Blütenkorb nicht. (Bild: W.Wohlers)
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|File:Helminthotheca echioides 33 Narben IMG 2369 Wohlers.JPG| Die Narben sind braun, der Pollen gelb. (Bild: W.Wohlers, JKI)
|File:Helminthotheca echioides 34 verblüht IMG 0622 Wohlers.JPG| Die Zungenblüten schließen sich zusammen. (Bild: W.Wohlers)
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|File:Helminthotheca echioides 33a Antherenröhren IMG 0868 Wohlers.JPG| Die Antherenröhren sind gelb. (Bild: W.Wohlers, JKI)
|File:Helminthotheca echioides 36 Samenkorb IMG 3832 Wohlers.JPG| Zur Reife öffnet sich der Samenkorb weiter als während der Blüte. (Bild: W.Wohlers)
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|File:Helminthotheca echioides 33a Blüte IMG 0868 Wohlers.JPG| Der Blütenkorb schließt sich wieder. (Bild: W.Wohlers)
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|File:Helminthotheca echioides 34 verblüht IMG 0622 Wohlers.JPG| Die verblühten Zungenblüten ragen aus dem Korb heraus. (Bild: W.Wohlers)
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|File:Helminthotheca echioides 35 Körbe reifend IMG 2536 Wohlers.JPG| Aus den Blütenkörben ragen die weißen Haare der Flugkörper hervor.
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|File:Helminthotheca echioides 35a reifend IMG 2494 Wohlers.JPG| Die Hüllblätter färben sich zur Reife rot. (Bild: W.Wohlers, JKI)
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|File:Helminthotheca echioides 35b reif IMG 2524 Wohlers.JPG| Die Hüllblätter sind hier völlig entfärbt und trocken grau. Ob sie sich überhaupt noch öffnen? (Bild: W.Wohlers, JKI)
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|File:Helminthotheca echioides 36 Samenkorb IMG 3832 Wohlers.JPG| Der Samenkorb hat sich geöffnet. (Bild: W.Wohlers)
 
|File:Helminthotheca echioides 37 Samen IMG 3978 Wohlers.JPG| Der Samen wird per Wind mit einem Schirm verbreitet, der auf einem langen Stiel sitzt. (Bild: W.Wohlers)
 
|File:Helminthotheca echioides 37 Samen IMG 3978 Wohlers.JPG| Der Samen wird per Wind mit einem Schirm verbreitet, der auf einem langen Stiel sitzt. (Bild: W.Wohlers)
 
|File:Helminthotheca echioides 38 Samen IMG 3866 Wohlers.JPG| Die ca 3 mm langen Samen sind quer geriffelt, oben mit kleinen Widerhaken. (Bild: W.Wohlers)
 
|File:Helminthotheca echioides 38 Samen IMG 3866 Wohlers.JPG| Die ca 3 mm langen Samen sind quer geriffelt, oben mit kleinen Widerhaken. (Bild: W.Wohlers)

Version vom 31. Oktober 2018, 09:44 Uhr

Unkrautgarten
Aus dem Unkrautgarten des Julius Kühn-Institutes
Logo des Julius Kühn-Instituts (c) JKI
(Bild: W. Wohlers)

Helminthotheca echioides (= Picris echioides), der Stachlige Wurmlattich oder Natternkopf-Bitterkraut gehört zur Familie der Asteraceae oder Compositae (Korbblütler). Der englische Name ist Bristly Oxtongue. EPPO-Code PICEC.

Der Wurmlattich ist in Mitteleuropa ein Neophyt, der aus dem Mittelmeergebiet kommt und bis nach Persien verbreitet ist. Von Gotland wurde er 1869 das erste Mal beschrieben. Er ist nicht viel zu finden, in Norddeutschland fast gar nicht. Er hat sich weltweit verbreitet, so nach Nordamerika, aber auch nach Mexiko und Australien und Neuseeland. Im Norden tritt er nur bis Mittelschweden auf, gar nicht in Finnland. Er wächst viel an Weg- und Feldrändern, auf Brachflächen und auch mal auf Äckern, verursacht aber keinen Ertragsrückgang, da er selten in großen Mengen auftritt, zumal er von den üblichen Herbiziden erfasst wird. Auf Weiden wird er vom Vieh allerdings gemieden, sodass unbegraste Stellen entstehen. Er gedeiht gut auf eher trockenen Standorten.

Der Stachelige Wurmlattich ist eine einjährige, manchmal auch zweijährige Pflanze von bis zu 80 cm Höhe. Er fällt durch seine unregelmäßig raue, warzige Blattoberfläche auf und durch seine stark beborsteten Blütenkörbe mit den leuchtend gelben Zungenblüten. Die ganze Pflanze ist behaart. Auch der Artname echioides weist auf das stachelige Aussehen hin: lateinisch Echinus - Igel. Die meisten Haare enden Anker-förmig mit vier, selten auch nur drei kurzen Armen, die zurückgebogen sind und als Widerhaken leicht abbrechen. Meistens tritt dann etwas Flüssigkeit aus. Blütezeit ist Juni bis August.

Der Wurmlattich ist aus der Naturheilkunde bekannt, eben als Mittel gegen Würmer. Er hat einen bitteren Geschmack, daher der deutsche Name Bitterkraut.

Verfasser: Wohlert Wohlers. Mai 2018.

Fotos von Pollen des Stacheligen Wurmlattichs findet man bei: PalDat - einer palynologischen Database.

Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Helminthotheca echioides – Stachliger Wurmlattich (JKI-Pflanzenportraits) (Zuletzt geändert:
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30 Juni 2021 18:26:33). Abgerufen am 1. Juni 2025, 23:52 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Helminthotheca_echioides_–_Stachliger_Wurmlattich_(JKI-Pflanzenportraits)