Arenaria serpyllifolia – Quendel-Sandkraut (JKI-Pflanzenportraits): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Offene Naturführer
Wechseln zu: Navigation, Suche
Zeile 1: Zeile 1:
 
{{JKI-Pflanzenportraits|Gruppe=Unkrautgarten}}
 
{{JKI-Pflanzenportraits|Gruppe=Unkrautgarten}}
 
[[File:Arenaria serpyllifolia 0 Blüte IMG 8326 Wohlers.jpg| thumb| rechts | (Bild: W. Wohlers, JKI)]]
 
[[File:Arenaria serpyllifolia 0 Blüte IMG 8326 Wohlers.jpg| thumb| rechts | (Bild: W. Wohlers, JKI)]]
'''''Arenaria serpyllifolia''''', das '''Quendel-Sandkraut''', auch '''Thymianblättriges Sandkraut''' gehört zur Familie der Caryophyllaceae (Nelkengewächse). Der englische Name ist '''Thyme-leaved Sandwort'''. EPPO-Code ARISE.
+
'''''Arenaria serpyllifolia''''' L., das '''Quendel-Sandkraut''', auch '''Thymianblättriges Sandkraut''' gehört zur Familie der Caryophyllaceae (Nelkengewächse). Der englische Name ist '''Thyme-leaved Sandwort'''. [https://gd.eppo.int/taxon/ARISE EPPO-Code ARISE.]
  
Das Quendel-Sandkraut ist in fast ganz Europa und im westlichen Asien verbreitet, [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=6463 im Osten Deutschland ]allerdings weniger. Nach [http://plants.usda.gov/java/profile?symbol=ARSE2 Nordamerika wurde es verschleppt] und wächst dort nur im äußersten Norden nicht. Es kommt häufig auf Ödland, in sonnigen Feldrainen, in Gärten, Weinbergen und auf Äckern vor. Es liebt trockene und sandige, durchaus auch nährstoffreiche Böden.   
+
Das Quendel-Sandkraut ist in fast ganz Europa und im westlichen Asien verbreitet, [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=6463 im Osten Deutschland ]allerdings weniger. Nach [http://plants.usda.gov/java/profile?symbol=ARSE2 Nordamerika wurde es verschleppt] und wächst dort nur im äußersten Norden nicht. [https://bie.ala.org.au/species/https://id.biodiversity.org.au/node/apni/2888704 Auch in Australien und Neuseeland] wächst es jetzt. Im Norden kommt es [http://koivu.luomus.fi/kasviatlas/maps.php?taxon=40524 bis zum 63sten Breitengrad vor,] hier eine Karte von Finnland, kaum darüber hinaus. Man sieht es häufig auf Ödland, in sonnigen Feldrainen, in Gärten, Weinbergen und auf Äckern. Es liebt trockene und sandige, durchaus auch nährstoffreiche Böden.   
  
 
Das Quendel-Sandkraut ist ein- bis zweijährig. Die Wuchshöhe ist selten höher als 20 cm, maximal 30 cm. Die Stängel sind stark verzweigt und steif. Sie können behaart sein, wodurch ein graugrüner Farbeindruck entsteht. Bevor die Stängel in der Länge wachsen, sind sie dicht belaubt. Die Pflanze sieht dann Thymian ähnlich. Die Laubblätter sind meistens länger als breit und vorne zugespitzt.   
 
Das Quendel-Sandkraut ist ein- bis zweijährig. Die Wuchshöhe ist selten höher als 20 cm, maximal 30 cm. Die Stängel sind stark verzweigt und steif. Sie können behaart sein, wodurch ein graugrüner Farbeindruck entsteht. Bevor die Stängel in der Länge wachsen, sind sie dicht belaubt. Die Pflanze sieht dann Thymian ähnlich. Die Laubblätter sind meistens länger als breit und vorne zugespitzt.   
Zeile 12: Zeile 12:
 
|File:Arenaria serpyllifolia 1a Pflanze IMG 0247 Wohlers.JPG| Das Quendelsandkraut wächst auch gerne in Fugen zwischen Gehwegplatten. (Bild: W. Wohlers, JKI)  
 
|File:Arenaria serpyllifolia 1a Pflanze IMG 0247 Wohlers.JPG| Das Quendelsandkraut wächst auch gerne in Fugen zwischen Gehwegplatten. (Bild: W. Wohlers, JKI)  
 
|File:Arenaria serpyllifolia 1b junge Pflanze IMG 0220 Wohlers.jpg| Die Blätter erinnern ganz eindeutig an Thymian. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 
|File:Arenaria serpyllifolia 1b junge Pflanze IMG 0220 Wohlers.jpg| Die Blätter erinnern ganz eindeutig an Thymian. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Arenaria serpyllifolia 1c Blätter IMG 0160 Wohlers.jpg| Hier haben die Blätter nur wenige Haare am Rand. (Bild: W. Wohlers, JKI)
+
|File:Arenaria serpyllifolia 1c Blattrand IMG 4471 Wohlers.JPG| Die Blätter sind am Rand borstig behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Arenaria serpyllifolia 1d Knospen IMG 8316 Wohlers.jpg| Die Hüllblatter sind borstig behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI)
+
|File:Arenaria serpyllifolia 1d Blattpaar IMG 5387 Wohlers.JPG| Die Blätter sind immer paarig angeordnet. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 +
|File:Arenaria serpyllifolia 1e Knospe IMG 4466 Wohlers.JPG| Auch die Hüllblatter sind borstig behaart. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Arenaria serpyllifolia 2a junge Pflanze 12 cm IMG 2637 Wohlers.JPG| Eine Pflanze an einem 10 cm hohen Bordstein Anfang Mai. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Arenaria serpyllifolia 2a junge Pflanze 12 cm IMG 2637 Wohlers.JPG| Eine Pflanze an einem 10 cm hohen Bordstein Anfang Mai. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Arenaria serpyllifolia 2 Pflanze IMG 3364 Wohlers.jpg| Die niederliegenden Stängel können bis zu 30 cm lang werden. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 
|File:Arenaria serpyllifolia 2 Pflanze IMG 3364 Wohlers.jpg| Die niederliegenden Stängel können bis zu 30 cm lang werden. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Arenaria serpyllifolia 3a Blüten 3-UG-2004-05 Littmann.JPG| Die weißen Blüten sind 4 bis 8 mm groß. (Bild: Arno Littmann, JKI)
+
|File:Arenaria serpyllifolia 2b Verzweigung IMG 5440 Wohlers.JPG| Typisch die Verzweigung: Neben einer Blüte zwei neue Stängel. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Arenaria serpyllifolia 3c Blüte IMG 8322 Wohlers.jpg| Meistens sind es 5, hier jedoch 6 Blütenblätter. Dichte Behaarung am Stängel. (Bild: W. Wohlers, JKI)
+
|File:Arenaria serpyllifolia 3a Blüten 3-UG-2004-05 Littmann.JPG| Die weißen Blüten sind 3 bis 4 mm groß. (Bild: Arno Littmann, JKI)
|File:Arenaria serpyllifolia 3b Samenkapsel jung IMG 3372 Wohlers.jpg| Die Frucht beginnt zu reifen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
+
|File:Arenaria serpyllifolia 3b Blüte Knospe seitlich IMG 4475 Wohlers.JPG| Eine Blüte und Knospen der neuen Triebe entsprießen einem Blattpaar. (Bild: W. Wohlers)
 +
|File:Arenaria serpyllifolia 3c Antheren IMG 5019 Wohlers.JPG| Meistens sind es fünf, hier jedoch sechs Blütenblätter. Die Antheren sind violett. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 +
|File:Arenaria serpyllifolia 3d Blüte Pollen IMG 5380 Wohlers.JPG| Auf den aufgeplatzten lila Antheren sind die weißen Pollen zu erkennen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 +
|File:Arenaria serpyllifolia 3e Sminthuride IMG 5004 Wohlers.JPG| Der Pollen wird hier offensichtlich von einem Springschwanz, ein Collembole aus der Familie der Sminthuridae Kugelspringer, verzehrt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 +
|File:Arenaria serpyllifolia 3f Nektar IMG 4992 Wohlers.JPG| Am Grund der Blüte wird Nektar gebildet. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 +
|File:Arenaria serpyllifolia 3g Blüte Antheren IMG 4468 Wohlers.JPG| Die Kapsel ist früh in der Blüte zu erkennen. (Bild: W. Wohlers)
 +
|File:Arenaria serpyllifolia 4 verblüht IMG 5434 Wohlers.JPG| Die Kronblätter sind abgefallen, die Kelchblätter schlossen sich, die Kapsel ist bereits gewachsen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 
|File:Arenaria serpyllifolia 4a Samen IMG 4592 Wohlers.JPG| Die Samen sind nierenförmig, schwarz, klein und haben eine perlige Oberfläche. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 
|File:Arenaria serpyllifolia 4a Samen IMG 4592 Wohlers.JPG| Die Samen sind nierenförmig, schwarz, klein und haben eine perlige Oberfläche. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Arenaria serpyllifolia 5 Keimpflanze IMG 1489 Wohlers.JPG| Die Keimblätter werden knapp 3 mm groß, mit Stiel 5 mm. (Bild: W. Wohlers, JKI)
+
|File:Arenaria serpyllifolia 4c Keimblätter IMG 0476 Wohlers.JPG| Die Keimblätter werden knapp 3 mm groß, mit Stiel 5 mm. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 +
|File:Arenaria serpyllifolia 5 Keimpflanze IMG 1489 Wohlers.JPG| Die ersten richtigen Blätter sind bereits Thymianblatt-förmig. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 
}}
 
}}
Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. August 2012.
+
Verfasser: Wohlert Wohlers. August 2020.
 +
 
 +
Fotos vom Pollen des Quendel-Sandkrauts siehe bei [https://www.paldat.org/pub/Arenaria_serpyllifolia/303597 PalDat, einer palynologischen Datenbank.]
 +
 
 +
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es [http://www.luontoportti.com/suomi/de/kukkakasvit/thmyianblattriges-sandkraut beim finnischen NatureGate.]

Version vom 10. August 2020, 22:24 Uhr

Unkrautgarten
Aus dem Unkrautgarten des Julius Kühn-Institutes
Logo des Julius Kühn-Instituts (c) JKI
(Bild: W. Wohlers, JKI)

Arenaria serpyllifolia L., das Quendel-Sandkraut, auch Thymianblättriges Sandkraut gehört zur Familie der Caryophyllaceae (Nelkengewächse). Der englische Name ist Thyme-leaved Sandwort. EPPO-Code ARISE.

Das Quendel-Sandkraut ist in fast ganz Europa und im westlichen Asien verbreitet, im Osten Deutschland allerdings weniger. Nach Nordamerika wurde es verschleppt und wächst dort nur im äußersten Norden nicht. Auch in Australien und Neuseeland wächst es jetzt. Im Norden kommt es bis zum 63sten Breitengrad vor, hier eine Karte von Finnland, kaum darüber hinaus. Man sieht es häufig auf Ödland, in sonnigen Feldrainen, in Gärten, Weinbergen und auf Äckern. Es liebt trockene und sandige, durchaus auch nährstoffreiche Böden.

Das Quendel-Sandkraut ist ein- bis zweijährig. Die Wuchshöhe ist selten höher als 20 cm, maximal 30 cm. Die Stängel sind stark verzweigt und steif. Sie können behaart sein, wodurch ein graugrüner Farbeindruck entsteht. Bevor die Stängel in der Länge wachsen, sind sie dicht belaubt. Die Pflanze sieht dann Thymian ähnlich. Die Laubblätter sind meistens länger als breit und vorne zugespitzt.

Die fünfzähligen Blüten stehen immer zu mehreren zusammen. Die fünf grünen Kelchblätter sind bis zu 4 mm lang, die Kronblätter etwas kürzer. Blütezeit ist März, je nach Temperatur, bis zum ersten Frost. Die Kapselfrucht hat sechs kurze Zähne.

Verfasser: Wohlert Wohlers. August 2020.

Fotos vom Pollen des Quendel-Sandkrauts siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank.

Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.

Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Arenaria serpyllifolia – Quendel-Sandkraut (JKI-Pflanzenportraits) (Zuletzt geändert:
Dieses Attribut ist ein Spezialattribut in diesem Wiki.
27 Mai 2021 09:51:35). Abgerufen am 2. Juni 2025, 11:33 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Arenaria_serpyllifolia_–_Quendel-Sandkraut_(JKI-Pflanzenportraits)