Lysimachia vulgaris – Gewöhnlicher Gilbweiderich (JKI-Pflanzenportraits): Unterschied zwischen den Versionen

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'''''Lysimachia vulgaris''''' L., der '''Goldfelberich''', meistens '''Gemeiner Gilbweiderich''' genannt, gehört zur Familie der Primulaceae (Primelgewächse). Die englischen Namen sind '''Yellow Loosestrife, Garden Loosestrife'''. [https://gd.eppo.int/taxon/LYSVU Eppo-Code LYSVU.]
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'''''Lysimachia vulgaris''''' L., der '''Goldfelberich''', meistens '''Gemeiner''' oder '''Gewöhnlicher Gilbweiderich''' genannt, gehört zur Familie der Primulaceae (Primelgewächse). Die englischen Namen sind '''Yellow Loosestrife, Garden Loosestrife'''. [https://gd.eppo.int/taxon/LYSVU Eppo-Code LYSVU.]
  
 
Der Goldfelberich ist in Europa und bis nach Asien hinein heimisch. In [https://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=3570 Deutschland ist er häufig zu finden,] nur in höheren Lagen weniger. Nach [https://plants.sc.egov.usda.gov/home/plantProfile?symbol=LYVU Nordamerika wurde er verschleppt,] vor allem in die nordöstlichen US-Staaten. In [https://bie.ala.org.au/species/https://id.biodiversity.org.au/node/apni/2886336 Australien und Neuseeland konnte er] sich nur wenig ausbreiten. In Südskandinavien ist er weit verbreitet, im [https://kasviatlas.fi/kartat/?year=2020&taxon=MX.38670 Norden kommt er noch bis zum Polarkreis vor,] wobei bei der Karte von Finnland auffällt, dass er nicht an den Küsten wächst. Der Goldfelberich ist eine Pflanze der feuchten Standorte, an Flussrändern, auch in nassen Wäldern. In Trockenrasen kommt er nicht vor, obwohl er von benachbarten feuchten Wiesen auf die höher gelegenen, meist trockeneren Wegränder wandert. Im Grünland ist er nicht gern gesehen.
 
Der Goldfelberich ist in Europa und bis nach Asien hinein heimisch. In [https://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=3570 Deutschland ist er häufig zu finden,] nur in höheren Lagen weniger. Nach [https://plants.sc.egov.usda.gov/home/plantProfile?symbol=LYVU Nordamerika wurde er verschleppt,] vor allem in die nordöstlichen US-Staaten. In [https://bie.ala.org.au/species/https://id.biodiversity.org.au/node/apni/2886336 Australien und Neuseeland konnte er] sich nur wenig ausbreiten. In Südskandinavien ist er weit verbreitet, im [https://kasviatlas.fi/kartat/?year=2020&taxon=MX.38670 Norden kommt er noch bis zum Polarkreis vor,] wobei bei der Karte von Finnland auffällt, dass er nicht an den Küsten wächst. Der Goldfelberich ist eine Pflanze der feuchten Standorte, an Flussrändern, auch in nassen Wäldern. In Trockenrasen kommt er nicht vor, obwohl er von benachbarten feuchten Wiesen auf die höher gelegenen, meist trockeneren Wegränder wandert. Im Grünland ist er nicht gern gesehen.
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Lysimachus (360 - 281 v. Chr.) war ein General Alexander des Großen. Nach dessen Tod war er u.a. König von Thrakien und gründete dort die Stadt Lysimachia, seine Residenzstadt, an der engsten Stelle der Dardanellen. Heute gibt es nur eine Straße Lysimachou im griechischen Komitini nahe der Grenze zur Türkei. Die Blüten und Blätter wurden in der Naturheilkunde gegen vieles verwendet, ebenso als Färbepflanze.
 
Lysimachus (360 - 281 v. Chr.) war ein General Alexander des Großen. Nach dessen Tod war er u.a. König von Thrakien und gründete dort die Stadt Lysimachia, seine Residenzstadt, an der engsten Stelle der Dardanellen. Heute gibt es nur eine Straße Lysimachou im griechischen Komitini nahe der Grenze zur Türkei. Die Blüten und Blätter wurden in der Naturheilkunde gegen vieles verwendet, ebenso als Färbepflanze.
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|File:Lysimachia vulgaris 1 Wiese IMG 9893 Wohlers.JPG| Der Goldfelberich kann eine Wiese völlig dominieren. (Bild: W. Wohlers)
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|File:Lysimachia vulgaris 4 Blatt IMG 9953 Wohlers.JPG| Die Blätter sind breit lanzettlich und sitzen ohne Stiel am Stängel. (Bild: W. Wohlers)
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|File:Lysimachia vulgaris 5 Blatt Oberseite IMG 2146 Wohlers.JPG| Die Oberseite der Blätter ist glänzend, weitgehend kahl und häufig dunkel gepunktet. (Bild: W. Wohlers)
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|File:Lysimachia vulgaris 6 Haare Blattunterseite IMG 2128 Wohlers.JPG| Die Blattunterseite ist auf den Adern schütter behaart. (Bild: W. Wohlers)
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|File:Lysimachia vulgaris 7 Blätter Seitentriebe IMG 9957 Wohlers.JPG| In den Blattachsen bilden sich Seitentriebe. (Bild: W. Wohlers)
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|File:Lysimachia vulgaris 8 Haare IMG 2070 Wohlers.JPG| Die Stängel sind dicht behaart. (Bild: W. Wohlers)
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|File:Lysimachia vulgaris 9 Triebspitze Blüten IMG 9957 Wohlers.JPG| Die Seitentriebe wachsen straff aufrecht mit einem 30-Grad-Winkel zur Hauptachse. (Bild: W. Wohlers)
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|File:Lysimachia vulgaris 11 Knospen IMG 9947 Wohlers.JPG| Die Kronblätter erscheinen. Sie sind leuchtend gelb. (Bild: W. Wohlers)
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|File:Lysimachia vulgaris 12 Knospen IMG 2965 Wohlers.JPG| Die Kelchblätter haben immer einen orangefarbenen Rand. (Bild: W. Wohlers)
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|File:Lysimachia vulgaris 14 blüht auf IMG 2929 Wohlers.JPG| Die Knospe öffnet sich. (Bild: W. Wohlers)
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|File:Lysimachia vulgaris 15 Antheren IMG 2021 Wohlers.JPG| In der noch halb geschlossenen Blüte reißen bereits die Antheren auf. (Bild: W. Wohlers)
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|File:Lysimachia vulgaris 16 Pollen IMG 2023 Wohlers.JPG| Der Pollen ist gelb. (Bild: W. Wohlers)
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|File:Lysimachia vulgaris 17 Antheren leer IMG 9909 Wohlers.JPG| Hier die leeren Antheren, die die Narbe eng umschließen. (Bild: W. Wohlers)
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|File:Lysimachia vulgaris 18 Blüte IMG 9907 Wohlers.JPG| Die fünzählige Blüte misst etwas mehr als 1 cm im Durchmesser. Ein Thrips läuft hier herum. (Bild: W. Wohlers)
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|File:Lysimachia vulgaris 19 Antherenröhre IMG 3048 Wohlers.JPG| Die Filamente der Antheren sind zur Hälfte zu einer Röhre zusammen gewachsen. (Bild: W. Wohlers)
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20. Die ganze Blüte ist mit Blasenhaaren besetzt.  (Bild: W. Wohlers)
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21. Auch die Filamentröhre trägt Blasenhaare, die hier schon etwas eingetrocknet sind. (Bild: W. Wohlers)
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22. Die Blasenhaare auf den Kronblättern, noch frisch. (Bild: W. Wohlers)
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23. Die Blüten stehen in lockeren Trauben. (Bild: W. Wohlers)
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24. Die Traube des Hauptstängels mit den Tragblättern. (Bild: W. Wohlers)
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25. Die Kronblätter sind abgefallen, die reifende Kapsel schwillt an. Typisch der Orangefarbene Rand der Kelchblätter. (Bild: W. Wohlers)
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26. Einige Blüten vertrocknen und setzen keine Samen an. (Bild: W. Wohlers)
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Verfasser: Wohlert Wohlers. September 2021.
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Fotos vom Pollen des Goldfelberichs siehe bei [https://www.paldat.org/pub/Lysimachia_vulgaris/306278 PalDat, einer palynologischen Datenbank,] zu sehen.

Version vom 9. September 2021, 08:25 Uhr

Unkrautgarten
Aus dem Unkrautgarten des Julius Kühn-Institutes
Logo des Julius Kühn-Instituts (c) JKI
(Bild: W. Wohlers)

Lysimachia vulgaris L., der Goldfelberich, meistens Gemeiner oder Gewöhnlicher Gilbweiderich genannt, gehört zur Familie der Primulaceae (Primelgewächse). Die englischen Namen sind Yellow Loosestrife, Garden Loosestrife. Eppo-Code LYSVU.

Der Goldfelberich ist in Europa und bis nach Asien hinein heimisch. In Deutschland ist er häufig zu finden, nur in höheren Lagen weniger. Nach Nordamerika wurde er verschleppt, vor allem in die nordöstlichen US-Staaten. In Australien und Neuseeland konnte er sich nur wenig ausbreiten. In Südskandinavien ist er weit verbreitet, im Norden kommt er noch bis zum Polarkreis vor, wobei bei der Karte von Finnland auffällt, dass er nicht an den Küsten wächst. Der Goldfelberich ist eine Pflanze der feuchten Standorte, an Flussrändern, auch in nassen Wäldern. In Trockenrasen kommt er nicht vor, obwohl er von benachbarten feuchten Wiesen auf die höher gelegenen, meist trockeneren Wegränder wandert. Im Grünland ist er nicht gern gesehen.

Die mehrjährige Pflanze verbreitet sich nicht nur per Samen, sondern auch durch unterirische Ausläufer. Sie kann beachtliche 1,50 m erreichen und verzweigt sich mit straff aufrechten Seitentrieben. Mit ihren leuchtendgelben Blüten und den runden Kapseln fällt er sofort auf. Blütezeit ist Juni bis August.

Lysimachus (360 - 281 v. Chr.) war ein General Alexander des Großen. Nach dessen Tod war er u.a. König von Thrakien und gründete dort die Stadt Lysimachia, seine Residenzstadt, an der engsten Stelle der Dardanellen. Heute gibt es nur eine Straße Lysimachou im griechischen Komitini nahe der Grenze zur Türkei. Die Blüten und Blätter wurden in der Naturheilkunde gegen vieles verwendet, ebenso als Färbepflanze.

Verfasser: Wohlert Wohlers. September 2021.

Fotos vom Pollen des Goldfelberichs siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank, zu sehen.

Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Lysimachia vulgaris – Gewöhnlicher Gilbweiderich (JKI-Pflanzenportraits) (Zuletzt geändert:
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24 August 2022 15:03:59). Abgerufen am 2. Juni 2025, 12:26 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Lysimachia_vulgaris_–_Gewöhnlicher_Gilbweiderich_(JKI-Pflanzenportraits)