Setaria pumila – Fuchsrote Borstenhirse (JKI-Pflanzenportraits): Unterschied zwischen den Versionen
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− | '''''Setaria pumila''''' (= ''Panicum glaucum'' L., ''P. helvolum, Setaria glauca''), die '''Fuchsrote''' oder '''Gelbe Borstenhirse''' gehört zur Familie der Poaceae (Süßgräser). Die englischen Namen sind '''Yellow Bristle Grass, Cat-tail Grass'''. EPPO-Code SETPU. | + | '''''Setaria pumila''''' (= ''Panicum glaucum'' L., ''P. helvolum, Setaria glauca''), die '''Fuchsrote''' oder '''Gelbe Borstenhirse''' gehört zur Familie der Poaceae oder Gramineae |
+ | (Süßgräser). Die englischen Namen sind '''Yellow Bristle Grass, Cat-tail Grass'''. [https://gd.eppo.int/taxon/SETPU EPPO-Code SETPU.] | ||
− | Die Fuchsrote Borstenhirse ist in Europa und Asien heimisch [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=24008 und in Deutschland] weit verbreitet. Nach [http://plants.usda.gov/core/profile?symbol=SEPU8 Nordamerika wurde sie verschleppt,] nur im äußersten Norden wächst sie nicht. In | + | Die Fuchsrote Borstenhirse ist in Europa und Asien heimisch [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=24008 und in Deutschland] weit verbreitet. Nach [http://plants.usda.gov/core/profile?symbol=SEPU8 Nordamerika wurde sie verschleppt,] nur im äußersten Norden wächst sie nicht. In [http://linnaeus.nrm.se/flora/mono/poa/setar/setapum.html Skandinavien ist sie selten,] in den Tropen viel zu finden. In Neuseeland [https://journal.nzpps.org/index.php/nzpp/article/view/154 wird sie als Gefahr im Grünland] angesehen, da sie wenig gefressen wird, nicht nur aufgrund der Borsten auf den Ähren, sondern wegen des Blattes mit harten Zähnchen am Rand. In Mitteleuropa ist sie außer an Wegrändern vor allem in Weinbergen und im Mais zu sehen. Sie gedeiht gut auf sauren bis stark sauren Sand- und Gesteinsböden, ist aber sehr anpassungsfähig. |
− | Die einjährige Pflanze keimt erst spät, in Mitteleuropa meistens nach der Aussaat des Mais. Durch dessen verstärkten Anbau konnte sie sich seit etwa | + | Die einjährige Pflanze keimt erst spät, in Mitteleuropa meistens nach der Aussaat des Mais. Durch dessen verstärkten Anbau konnte sie sich seit etwa siebzig Jahren stark ausbreiten; vorher wuchs sie nur in Weinbergen auf den immer freien, sonnenerwärmten Böden. Die Fuchsrote Borstenhirse kann über 1 m hoch werden. Sie bestockt sich stark und kann damit und aufgrund ihrer langen Ähren sehr viele Samen bilden. Die langen Borsten der Ähren mit der gelben oder fuchsroten Farbe waren namensgebend. Siehe dazu den [[https://offene-naturfuehrer.de/web/Ackerwildkr%C3%A4uter:_Familie_S%C3%BC%C3%9Fgr%C3%A4ser_%E2%80%93_Poaceae_(Heinrich_Hofmeister_%26_Eckhard_Garve)| Bestimmungsschlüssel des offenen Naturführers: C. Ährenrispengräser.]] Der Name Setaria kommt von Lateinisch seta = Borste. Es sind keine Grannen, sondern quasi Tragblätter. Blütezeit ist Juli bis Oktober. |
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|File:Setaria pumila 1 Pflanze 35-4-7-2005 Littmann.JPG| Im Unkrautgarten des JKI sind die Pflanzen 1 m hoch. (Bild: Arno Littmann, JKI) | |File:Setaria pumila 1 Pflanze 35-4-7-2005 Littmann.JPG| Im Unkrautgarten des JKI sind die Pflanzen 1 m hoch. (Bild: Arno Littmann, JKI) | ||
|File:Setaria pumila 2 IMG 1127 junge Pflanzen Wohlers.JPG| Die jungen Pflanzen fangen bald an zu bestocken. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Setaria pumila 2 IMG 1127 junge Pflanzen Wohlers.JPG| Die jungen Pflanzen fangen bald an zu bestocken. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
|File:Setaria pumila 3 rote Halmbasis IMG 6671 Wohlers.jpg| Die Halme sind häufig am Grund dunkelrot. Die unteren Blattscheiden sind gekielt. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Setaria pumila 3 rote Halmbasis IMG 6671 Wohlers.jpg| Die Halme sind häufig am Grund dunkelrot. Die unteren Blattscheiden sind gekielt. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
− | |File:Setaria pumila 4 | + | |File:Setaria pumila 4 Haare Fahne IMG 6668 Wohlers.jpg| Die Pflanze ist unbehaart, nur am Grund der Blattspreite stehen einige lange Haare. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
− | |File:Setaria pumila 6 erste Rispe IMG 7854 Wohlers.jpg| Blühbeginn ist Anfang Juli. (Bild: W. Wohlers, JKI) | + | |File:Setaria pumila 6 erste Rispe IMG 7854 Wohlers.jpg| Blühbeginn ist Anfang Juli in Mitteleuropa. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
− | |File:Setaria pumila 7 | + | |File:Setaria pumila 7 Antheren leer IMG 8272 Wohlers.jpg| Die Antheren sind dunkelviolett, fast schwarz, hier bereits leer. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
− | |File:Setaria pumila 8 | + | |File:Setaria pumila 8 Narbe IMG 8275 Wohlers.jpg| Die zweiästigen Narben sind violett. Die Borsten sind gelblich rot. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
|File:Setaria pumila 9 Gegenlicht 0732UG-2006 Littmann.JPG| Der Bestand im Gegenlicht. (Bild: Arno Littmann, JKI) | |File:Setaria pumila 9 Gegenlicht 0732UG-2006 Littmann.JPG| Der Bestand im Gegenlicht. (Bild: Arno Littmann, JKI) | ||
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− | Verfasser: Wohlert Wohlers | + | Verfasser: Wohlert Wohlers. September 2021. |
Version vom 27. September 2021, 10:26 Uhr
Aus dem Unkrautgarten des Julius Kühn-Institutes |
Setaria pumila (= Panicum glaucum L., P. helvolum, Setaria glauca), die Fuchsrote oder Gelbe Borstenhirse gehört zur Familie der Poaceae oder Gramineae (Süßgräser). Die englischen Namen sind Yellow Bristle Grass, Cat-tail Grass. EPPO-Code SETPU.
Die Fuchsrote Borstenhirse ist in Europa und Asien heimisch und in Deutschland weit verbreitet. Nach Nordamerika wurde sie verschleppt, nur im äußersten Norden wächst sie nicht. In Skandinavien ist sie selten, in den Tropen viel zu finden. In Neuseeland wird sie als Gefahr im Grünland angesehen, da sie wenig gefressen wird, nicht nur aufgrund der Borsten auf den Ähren, sondern wegen des Blattes mit harten Zähnchen am Rand. In Mitteleuropa ist sie außer an Wegrändern vor allem in Weinbergen und im Mais zu sehen. Sie gedeiht gut auf sauren bis stark sauren Sand- und Gesteinsböden, ist aber sehr anpassungsfähig.
Die einjährige Pflanze keimt erst spät, in Mitteleuropa meistens nach der Aussaat des Mais. Durch dessen verstärkten Anbau konnte sie sich seit etwa siebzig Jahren stark ausbreiten; vorher wuchs sie nur in Weinbergen auf den immer freien, sonnenerwärmten Böden. Die Fuchsrote Borstenhirse kann über 1 m hoch werden. Sie bestockt sich stark und kann damit und aufgrund ihrer langen Ähren sehr viele Samen bilden. Die langen Borsten der Ähren mit der gelben oder fuchsroten Farbe waren namensgebend. Siehe dazu den [Bestimmungsschlüssel des offenen Naturführers: C. Ährenrispengräser.] Der Name Setaria kommt von Lateinisch seta = Borste. Es sind keine Grannen, sondern quasi Tragblätter. Blütezeit ist Juli bis Oktober.
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Verfasser: Wohlert Wohlers. September 2021.