Geranium rotundifolium – Rundblättriger Storchschnabel (JKI-Pflanzenportraits): Unterschied zwischen den Versionen
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− | '''''Geranium rotundifolium''''', der '''Rundblättrige Storchschnabel''' gehört zur Familie der Geraniaceae (Storchschnabelgewächse). Der englische Name ist '''Round-leaved Cranesbill'''. [https://gd.eppo.int/taxon/GERRT EPPO-Code GERRT.] | + | '''''Geranium rotundifolium''''' L., der '''Rundblättrige Storchschnabel''' gehört zur Familie der Geraniaceae (Storchschnabelgewächse). Der englische Name ist '''Round-leaved Cranesbill'''. [https://gd.eppo.int/taxon/GERRT EPPO-Code GERRT.] |
− | Der Rundblättrige Storchschnabel ist in Südeuropa und Asien beheimatet und dort eine häufige Pflanze. Er ist über die Alpen gewandert und kommt in [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=2692 Deutschland im Südwesten] vor. In Skandinavien ist er unbekannt. In Großbritannien ist er wohl in den letzten sechzig Jahren weiter nach Norden gewandert und [https:// | + | Der Rundblättrige Storchschnabel ist in Südeuropa und Asien beheimatet und dort eine häufige Pflanze. Er ist über die Alpen gewandert und kommt in [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=2692 Deutschland im Südwesten] vor. In Skandinavien ist er unbekannt. In Großbritannien ist er wohl in den letzten sechzig Jahren weiter nach Norden gewandert und [https://plantatlas2020.org/atlas/2cd4p9h.14d wächst sogar in Schottland.] In den USA findet man ihn [https://plants.sc.egov.usda.gov/home/plantProfile?symbol=GERO3 nur in wenigen Staaten.] Nach Neuseeland wurde er nicht verschleppt, [https://bie.ala.org.au/species/https://id.biodiversity.org.au/node/apni/2902407 aber nach Tasmanien.] Er gedeiht an trockenen Mauern, an Wegrändern und auf Schutt. Auch in Weinbergen ist er zu finden, selten auf Ackerland. Er liebt nährstoffreiche Böden, sowohl kalkreiche, als auch sandige und wächst auch auf Lehm- oder Lössböden. |
Die einjährige, aufrecht wachsende Pflanze kann bis zu 40 cm hoch werden. Die fast runden Blätter sind nur schwach gelappt und wenig gekerbt, meistens mit einem dunkelroten Punkt in der Kerbe. Die Pflanze ist mit Drüsenhaaren besetzt. Die Kronblätter sind rosa violett, ungeteilt und deutlich über die Kelchblätter hinausragend. Der Schnabel ist drüsig behaart. Blütezeit ist von Mai bis September. | Die einjährige, aufrecht wachsende Pflanze kann bis zu 40 cm hoch werden. Die fast runden Blätter sind nur schwach gelappt und wenig gekerbt, meistens mit einem dunkelroten Punkt in der Kerbe. Die Pflanze ist mit Drüsenhaaren besetzt. Die Kronblätter sind rosa violett, ungeteilt und deutlich über die Kelchblätter hinausragend. Der Schnabel ist drüsig behaart. Blütezeit ist von Mai bis September. | ||
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|File:Geranium rotundifolium 1 blühender Bestand IMG 9270 Wohlers.JPG| Der Bestand in unserem Unkrautgarten. Die Pflanzen können 40 cm hoch werden. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Geranium rotundifolium 1 blühender Bestand IMG 9270 Wohlers.JPG| Der Bestand in unserem Unkrautgarten. Die Pflanzen können 40 cm hoch werden. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
|File:Geranium rotundifolium 2 Pflanze IMG 6423 Wohlers.JPG| Die Rosette am Boden mit Blättern auf sehr langen Stängeln. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Geranium rotundifolium 2 Pflanze IMG 6423 Wohlers.JPG| Die Rosette am Boden mit Blättern auf sehr langen Stängeln. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
− | |File:Geranium rotundifolium 3 Blatt IMG 6428 Wohlers.JPG| Die | + | |File:Geranium rotundifolium 3 Blatt IMG 6428 Wohlers.JPG| Die Grundblätter sind rund und haben meistens einen Fleck in den Kerben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
|File:Geranium rotundifolium 4 Trieb klein IMG 4961 Wohlers.JPG| Ein junger Trieb und Blüten, die direkt aus der Rosette entsprießen. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Geranium rotundifolium 4 Trieb klein IMG 4961 Wohlers.JPG| Ein junger Trieb und Blüten, die direkt aus der Rosette entsprießen. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
|File:Geranium rotundifolium 4a Stängelblatt Oberseite IMG 4965 Wohlers.JPG| Stängelblatt mit der starken Randbehaarung aber kahler Oberseite. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Geranium rotundifolium 4a Stängelblatt Oberseite IMG 4965 Wohlers.JPG| Stängelblatt mit der starken Randbehaarung aber kahler Oberseite. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
− | |File:Geranium rotundifolium 4b Stängelblatt Unterseite IMG 4190 Wohlers.JPG| Die Unterseite des Stängelblatts und der Blattstiel sind dicht mit Drüsenhaaren besetzt. (Bild: W. Wohlers, JKI) | + | |File:Geranium rotundifolium 4b Stängelblatt Unterseite IMG 4190 Wohlers.JPG| Die Unterseite des Stängelblatts und der Blattstiel sind dicht mit Drüsenhaaren besetzt, vor allem die Adern. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
− | |File:Geranium rotundifolium 5 Triebe IMG 9286 Wohlers.JPG| | + | |File:Geranium rotundifolium 5 Triebe IMG 9286 Wohlers.JPG| Triebe mit Blättern und Blüten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
|File:Geranium rotundifolium 5a Stängelblätter Knospen Blüte IMG 3915 Wohlers.JPG| Triebende mit einem Blütenpaar und weiteren Knospen. Der Stängel wird sich noch weiter strecken. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Geranium rotundifolium 5a Stängelblätter Knospen Blüte IMG 3915 Wohlers.JPG| Triebende mit einem Blütenpaar und weiteren Knospen. Der Stängel wird sich noch weiter strecken. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
|File:Geranium rotundifolium 5b Stängelblätter Stipulae IMG 3901 Wohlers.JPG| Die Blätter haben kleine Nebenblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Geranium rotundifolium 5b Stängelblätter Stipulae IMG 3901 Wohlers.JPG| Die Blätter haben kleine Nebenblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
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|File:Geranium rotundifolium 12 reif IMG 7585 Wohlers.JPG| Nur ein Katapult hat sich gelöst und den Samen weggeschossen. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Geranium rotundifolium 12 reif IMG 7585 Wohlers.JPG| Nur ein Katapult hat sich gelöst und den Samen weggeschossen. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
|File:Geranium rotundifolium 13 Frucht leer IMG 7603 Wohlers.JPG| Vier Katapulte haben funktioniert, das fünfte offensichtlich nicht. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Geranium rotundifolium 13 Frucht leer IMG 7603 Wohlers.JPG| Vier Katapulte haben funktioniert, das fünfte offensichtlich nicht. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
− | |File:Geranium rotundifolium 14 Samen IMG | + | |File:Geranium rotundifolium 14 Samen 2 mm IMG 2476 Wohlers.JPG| Der 2 mm große Samen hat eine stark struturierte Oberfläche. (Bild: W. Wohlers) |
− | |File:Geranium rotundifolium 15 Keimblätter IMG | + | |File:Geranium rotundifolium 15 Keimblätter IMG 3388 Wohlers.JPG| Die Keimblätter und auch der Stängel sind behaart. (Bild: W. Wohlers) |
|File:Geranium rotundifolium 16 Keim und Primärblätter IMG 0793 Wohlers.JPG| Die ersten richtigen Blätter weisen rote Punkte auf, ebenso wie die Keimblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Geranium rotundifolium 16 Keim und Primärblätter IMG 0793 Wohlers.JPG| Die ersten richtigen Blätter weisen rote Punkte auf, ebenso wie die Keimblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
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Verfasser: Wohlert Wohlers. März 2020. | Verfasser: Wohlert Wohlers. März 2020. |
Aktuelle Version vom 5. Mai 2023, 07:51 Uhr
Aus dem Unkrautgarten des Julius Kühn-Institutes |
Geranium rotundifolium L., der Rundblättrige Storchschnabel gehört zur Familie der Geraniaceae (Storchschnabelgewächse). Der englische Name ist Round-leaved Cranesbill. EPPO-Code GERRT.
Der Rundblättrige Storchschnabel ist in Südeuropa und Asien beheimatet und dort eine häufige Pflanze. Er ist über die Alpen gewandert und kommt in Deutschland im Südwesten vor. In Skandinavien ist er unbekannt. In Großbritannien ist er wohl in den letzten sechzig Jahren weiter nach Norden gewandert und wächst sogar in Schottland. In den USA findet man ihn nur in wenigen Staaten. Nach Neuseeland wurde er nicht verschleppt, aber nach Tasmanien. Er gedeiht an trockenen Mauern, an Wegrändern und auf Schutt. Auch in Weinbergen ist er zu finden, selten auf Ackerland. Er liebt nährstoffreiche Böden, sowohl kalkreiche, als auch sandige und wächst auch auf Lehm- oder Lössböden.
Die einjährige, aufrecht wachsende Pflanze kann bis zu 40 cm hoch werden. Die fast runden Blätter sind nur schwach gelappt und wenig gekerbt, meistens mit einem dunkelroten Punkt in der Kerbe. Die Pflanze ist mit Drüsenhaaren besetzt. Die Kronblätter sind rosa violett, ungeteilt und deutlich über die Kelchblätter hinausragend. Der Schnabel ist drüsig behaart. Blütezeit ist von Mai bis September.
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Verfasser: Wohlert Wohlers. März 2020.