Cynodon dactylon – Hundszahngras (JKI-Pflanzenportraits): Unterschied zwischen den Versionen
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− | Das Hundszahngras ist in Südeuropa, Nordafrika und im vorderen Orient beheimatet, aber in Australien und | + | Das Hundszahngras ist in Südeuropa, Nordafrika und im vorderen Orient bis Indien beheimatet, wurde aber verschleppt und ist eines der häufigsten Unkräuter weltweit. Es [http://www.fao.org/agriculture/crops/thematic-sitemap/theme/biodiversity/weeds/listweeds/cyn-dac/en/ kommt in vielen Kulturen vor.] |
+ | Da es wärmeliebend ist, hat es sich in den USA nur in den [https://plants.sc.egov.usda.gov/home/plantProfile?symbol=CYDA südlichen Staaten und im Westen] verbreitet. In Australien kann man es fast überall finden, in [https://bie.ala.org.au/species/https://id.biodiversity.org.au/node/apni/2915319 Neuseeland vor allem auf der wärmeren Nordinsel.] In Deutschland [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=1800 wächst es am Rhein,] kaum in Norddeutschland und in Skandinavien überhaupt nicht. | ||
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+ | Die mehrjährige Pflanze bildet lange, oberirdisch kriechende Triebe, die sich bewurzeln. Die Wurzeln dringen bis zu 2 m tief in die Erde ein und ermöglichen es dem Gras, Trockenperioden zu überdauern. Die Blätter sind locker behaart. Die dünnen Halme können bis 30cm hoch sein und tragen drei bis sechs violette, ca. 5 cm lange Ähren, die alle wie aus einem Punkt entspringen. Das Hundszahngras liebt trockene, warme Standorte und sandige Böden. Bei 35°C wächst es am besten. Blütezeit ist in Mitteleuropa Juli bis August. | ||
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+ | Das Hundszahngras kann in Europa an Wegrändern, Bahndämmen und in Weingärten rasenartige Bestände bilden. Es wird in tropischen und subtropischen Gebieten als Rasengras verwendet, da es leicht die Grasnarbe regeneriert. Außerdem wird es verfüttert und es verhindert Bodenerosion. Es wurde züchterisch bearbeitet: es gibt [https://www.feedipedia.org/node/471 mehrere Sorten.] In der alten Naturmedizin hieß es rhizoma gramini italici und wurde als Diuretikum, gegen hohen Blutdruck und viele andere Krankheiten eingesetzt, in Indien heute noch in der Ayurveda-Therapie. | ||
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− | |File:Cynodon dactylon | + | |File:Cynodon dactylon 2 Rabatte IMG 4231 Wohlers.jpg| Das Hundszahngras wächst meistens flach am Boden. Hier hat es sich in einer Rabatte in Istrien wohl alleine angesiedelt. (Bild: W. Wohlers) |
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− | + | 3. Als angesäter, gut gedüngter Rasen hat er eine dichte Narbe, wenn er gemäht wird, und eine dunkelgrüne Farbe. Am Mittelmeer! (Bild: W. Wohlers) | |
− | + | 4. Der Pflanzenbestand vor der Blüte im JKI-Unkrautgarten. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |
− | + | 5. Die Blattspreiten können 1 cm breit und bis 15 cm lang werden. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |
− | + | 6. Die Blätter sind behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |
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− | + | 8. Die bis 5 cm langen Ähren sind kaum mehr als 20 cm hoch und sind meistens violett gefärbt. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |
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+ | 10. Es sitzen jeweils zwei Ährchen nebeneinander, nur auf einer Seite der Spindel. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
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+ | 12. Rote Narben, dunkelviolett gesprenkelte Antheren, hier bereits leer. Einige weiße Pollen sind zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
+ | 13. Ausläufer im August nach einer Trockenperiode , mit vertrockneten Blättern. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
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+ | 15. Die Körner sitzen lange fest an der Spindel. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
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− | Verfasser: Wohlert Wohlers, | + | Verfasser: Wohlert Wohlers, September 2021. |
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+ | Fotos vom Pollen des Hundszahngras siehe bei [https://www.paldat.org/pub/Cynodon_dactylon/301830 PalDat, einer palynologischen Datenbank.] | ||
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+ | Die umfangreichst Übersicht über das [https://www.cabi.org/isc/datasheet/17463#tonotesOnTaxonomyAndNomenclature Hundszahngras gibt das Commonwealth Agricultural Bureau.] |
Version vom 20. September 2021, 05:13 Uhr
Aus dem Unkrautgarten des Julius Kühn-Institutes |
Cynodon dactylon (= Panicum dactylon L.), das Hundszahngras gehört zur Familie der Poaceae oder Gramineae (Süßgräser). Der englische Name ist Bermuda Grass, aber es gibt viele andere Namen, z.B. Devil’s Gras. EPPO-Code CYNDA.
Das Hundszahngras ist in Südeuropa, Nordafrika und im vorderen Orient bis Indien beheimatet, wurde aber verschleppt und ist eines der häufigsten Unkräuter weltweit. Es kommt in vielen Kulturen vor. Da es wärmeliebend ist, hat es sich in den USA nur in den südlichen Staaten und im Westen verbreitet. In Australien kann man es fast überall finden, in Neuseeland vor allem auf der wärmeren Nordinsel. In Deutschland wächst es am Rhein, kaum in Norddeutschland und in Skandinavien überhaupt nicht.
Die mehrjährige Pflanze bildet lange, oberirdisch kriechende Triebe, die sich bewurzeln. Die Wurzeln dringen bis zu 2 m tief in die Erde ein und ermöglichen es dem Gras, Trockenperioden zu überdauern. Die Blätter sind locker behaart. Die dünnen Halme können bis 30cm hoch sein und tragen drei bis sechs violette, ca. 5 cm lange Ähren, die alle wie aus einem Punkt entspringen. Das Hundszahngras liebt trockene, warme Standorte und sandige Böden. Bei 35°C wächst es am besten. Blütezeit ist in Mitteleuropa Juli bis August.
Das Hundszahngras kann in Europa an Wegrändern, Bahndämmen und in Weingärten rasenartige Bestände bilden. Es wird in tropischen und subtropischen Gebieten als Rasengras verwendet, da es leicht die Grasnarbe regeneriert. Außerdem wird es verfüttert und es verhindert Bodenerosion. Es wurde züchterisch bearbeitet: es gibt mehrere Sorten. In der alten Naturmedizin hieß es rhizoma gramini italici und wurde als Diuretikum, gegen hohen Blutdruck und viele andere Krankheiten eingesetzt, in Indien heute noch in der Ayurveda-Therapie.
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Verfasser: Wohlert Wohlers, September 2021.
Fotos vom Pollen des Hundszahngras siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank.
Die umfangreichst Übersicht über das Hundszahngras gibt das Commonwealth Agricultural Bureau.