Anthemis arvensis – Acker-Hundskamille (JKI-Pflanzenportraits): Unterschied zwischen den Versionen
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Junge Blüte mit flachem Korb. (Foto: Littmann, JKI) | Junge Blüte mit flachem Korb. (Foto: Littmann, JKI) | ||
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Die Acker-Hundskamille ist in Europa und Nordafrika heimisch, hat sich aber in Nord- und Südamerika, Neuseeland und Australien verbreitet. Blüten und Blättern werden eine fiebersenkende Wirkung zugeschrieben. Auf offenen Flächen, an Wegrändern ist sie zu sehen. Bevorzugte Standorte sind leichte, sandige und lehmige Böden. Die Acker-Hundskamille ist kalkmeidend. Sie kann vor allem im Wintergetreide, seltener im Sommergetreide, Zuckerrüben- und Kartoffelanbau sehr konkurrenzstark sein. | Die Acker-Hundskamille ist in Europa und Nordafrika heimisch, hat sich aber in Nord- und Südamerika, Neuseeland und Australien verbreitet. Blüten und Blättern werden eine fiebersenkende Wirkung zugeschrieben. Auf offenen Flächen, an Wegrändern ist sie zu sehen. Bevorzugte Standorte sind leichte, sandige und lehmige Böden. Die Acker-Hundskamille ist kalkmeidend. Sie kann vor allem im Wintergetreide, seltener im Sommergetreide, Zuckerrüben- und Kartoffelanbau sehr konkurrenzstark sein. |
Version vom 17. Januar 2011, 16:57 Uhr
Aus dem Unkrautgarten des Julius Kühn-Institutes |
Junge Blüte mit flachem Korb. (Foto: Littmann, JKI)
Anthemis arvensis, die Acker-Hundskamille gehört zur Familie der Asteraceae, früher Compositae (Korbblütengewächse). Der englische Name ist Corn Chamomile. EPPO-Code ANTAR
Die Acker-Hundskamille ist in Europa und Nordafrika heimisch, hat sich aber in Nord- und Südamerika, Neuseeland und Australien verbreitet. Blüten und Blättern werden eine fiebersenkende Wirkung zugeschrieben. Auf offenen Flächen, an Wegrändern ist sie zu sehen. Bevorzugte Standorte sind leichte, sandige und lehmige Böden. Die Acker-Hundskamille ist kalkmeidend. Sie kann vor allem im Wintergetreide, seltener im Sommergetreide, Zuckerrüben- und Kartoffelanbau sehr konkurrenzstark sein.
Die Acker-Hundskamille ist ein einjährig überwinterndes bis sommereinjähriges Samenunkraut. Die runden, grau-grünen Stängel sind aufrecht, verzweigt, schwach behaart und werden bis zu 50 cm hoch. An niederliegenden Stängeln können Beiwurzeln gebildet werden. Die hellgrünen, ungestielten Keimblätter sind sehr klein, breitoval und der Erde aufliegend. Die ersten Laubblätter (Primärblätter) sind einfach fiederteilig. Die grau- bis blaugrünen, später erscheinenden Laubblätter sind mehrfach fiederteilig mit spitzen Zipfeln, weich behaart und sitzen am Stängel. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu den anderen Kamille-Arten sind die deutlich abgeflachten Blattteile.
Die Blütezeit dauert vom Frühsommer bis zum Herbst an. Einzelne, gefüllte Blütenköpfe bestehen aus gelben Scheiben- und weißen Strahlenblüten mit einem zum Ende der Blüte kegelförmigen Blütenboden. Es tritt ein sehr schwacher Kamillegeruch auf. Samen keimen oberflächlich und ganzjährig, vorwiegend im Herbst und Frühjahr.
Bodenverdichtungen fördern die Pflanze und sollten im Ackerbau vermieden werden.
1. Ein dichter Bestand der Acker-Hundskamille im JKI-Unkrautgarten. [Foto: Wohlers, JKI] 2. Kahler Stängel mit sich entfaltenden Blättern. [Foto: Wohlers, JKI] 3. Die Blätter sind einfach und doppelt gefiedert. Manchmal sind die Stängel stark behaart. [Foto: Wohlers, JKI] 4. Knospen und Blätter. [Foto: Arno Littmann, JKI] 5. Die Röhrenblüten beginnen sich gerade auszubreiten. [Foto: Wohlers, JKI] 6. Keines der Blütchen ist geöffnet. [Foto: Wohlers, JKI] 7. Junge Blüte mit dem typisch flachen Blütenkorb. [Foto: Arno Littmann, JKI] 8. Die Zungenblütchen haben die Narben geschoben, eine Antherenröhre ist ebenfalls zu sehen. [Foto: Arno Littmann, JKI] 9. In voller Blüte. [Foto: Wohlers, JKI] 10. Die Samen sind konisch und längs geriffelt. [Foto: W. Wohlers, JKI] 11. Die Samen sind längs geriffelt und ca. 2mm lang. [Foto: W. Wohlers, JKI] 12. Die Keimblätter sind ungestielt und länglich bis oval und haben eine kleine Spitze. [Foto: W. Wohlers, JKI] 13. Erst das fünfte Blatt ist hier doppelt gefiedert. [Foto: W. Wohlers, JKI]
Diese Seite ist Teil der Seiten des Unkrautgartens und des Heil-und Gewürzkräutergartens des JKI.
Verfasser: B. Jüttersonke, B. Pallut, P. Marx, S. Kühne, W. Wohlers, JKI. November 2010