Hordeum murinum – Mäusegerste (JKI-Pflanzenportraits): Unterschied zwischen den Versionen

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'''''Hordeum murinum''''' L., die '''Mäusegerste''' gehört zur Familie der Poaceae (Süßgräser). Der englische Name ist '''Wall Barley'''. EPPO-Code HORMU. ''H. glaucum'' und ''H. leporinum'' werden heute als Unterarten angesehen. Sie sind größer als die mitteleuropäische Unterart; sie haben den doppelten oder mehrfachen Chromosomensatz.  
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'''''Hordeum murinum''''' L., die '''Mäusegerste''' gehört zur Familie der Poaceae (Süßgräser). Der englische Name ist '''Wall Barley'''. [https://gd.eppo.int/taxon/HORMU EPPO-Code HORMU.] ''H. glaucum'' und ''H. leporinum'' werden heute als Unterarten angesehen. Sie sind größer als die mitteleuropäische Unterart ''H. m.'' subsp. ''murinum''; sie haben den doppelten oder mehrfachen Chromosomensatz.  
  
 
Die Mäusegerste ist ein weit verbreitetes Gras aus dem Mittelmeer- und asiatischem Raum, das sich heute [https://plants.usda.gov/home/plantProfile?symbol=HOMU auf der ganzen Nordhalbkugel] und in Australien ausgebreitet hat. In [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=7160 Deutschland kommt sie nicht überall] vor. Sie ist in Städten in Mittel- und Westeuropa viel im öffentlichen Grün zu finden. Sie wächst an Wegrändern, zwischen Pflastersteinen, an Mauern und allgemein auf gestörten Böden, die warm, trocken und stickstoffhaltig sind, besonders auf Sand und Lehm. ''H.m.'' subsp. ''leporinum'' wird in Australien vor allem an Ende und Beginn der Vegetationsperiode als ein wichtiges Weidefutter angesehen, irritiert die Tiere aber aufgrund der starken Beborstung auf den Grannen und kann [http://wiki.bugwood.org/Hordeum_murinum_ssp._leporinum zu Gewichtsverlusten und sogar zum Tod] führen.
 
Die Mäusegerste ist ein weit verbreitetes Gras aus dem Mittelmeer- und asiatischem Raum, das sich heute [https://plants.usda.gov/home/plantProfile?symbol=HOMU auf der ganzen Nordhalbkugel] und in Australien ausgebreitet hat. In [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=7160 Deutschland kommt sie nicht überall] vor. Sie ist in Städten in Mittel- und Westeuropa viel im öffentlichen Grün zu finden. Sie wächst an Wegrändern, zwischen Pflastersteinen, an Mauern und allgemein auf gestörten Böden, die warm, trocken und stickstoffhaltig sind, besonders auf Sand und Lehm. ''H.m.'' subsp. ''leporinum'' wird in Australien vor allem an Ende und Beginn der Vegetationsperiode als ein wichtiges Weidefutter angesehen, irritiert die Tiere aber aufgrund der starken Beborstung auf den Grannen und kann [http://wiki.bugwood.org/Hordeum_murinum_ssp._leporinum zu Gewichtsverlusten und sogar zum Tod] führen.
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|File:Hordeum murinum 11 Hüllspelze an Basis behaart IMG 5879 Wohlers.JPG| Die Hüllspelzen des Ährchens sind unten lang bewimpert. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 
|File:Hordeum murinum 11 Hüllspelze an Basis behaart IMG 5879 Wohlers.JPG| Die Hüllspelzen des Ährchens sind unten lang bewimpert. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 
|File:Hordeum murinum 12 Antheren Pollen IMG 7947 Wohlers.JPG| Die Antheren öffnen sich nur an der Spitze. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 
|File:Hordeum murinum 12 Antheren Pollen IMG 7947 Wohlers.JPG| Die Antheren öffnen sich nur an der Spitze. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Hordeum murinum 12a Pollen und Anthere IMG 7556 Wohlers.JPG| Eine einzelne Anthere mit den gerade herausfallenden Pollen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Hordeum murinum 12a Pollen und Anthere IMG 7552 Wohlers.JPG| Eine einzelne Anthere mit den gerade herausfallenden Pollen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 
|File:Hordeum murinum 13 leere Anthere IMG 5738 Wohlers.JPG| Zwischen den dicht stehenden Grannen fallen die weißen, leeren Antheren auf. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 
|File:Hordeum murinum 13 leere Anthere IMG 5738 Wohlers.JPG| Zwischen den dicht stehenden Grannen fallen die weißen, leeren Antheren auf. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Hordeum murinum 14 Körner IMG 7063 Wohlers.JPG| Die Ähre zerfällt bei der Reife, dabei bleiben die drei Blüten eines Ährchens zusammen. Nur das mittlere trägt ein Korn. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Hordeum murinum 13a Bestand reif und unreif IMG 0898 Wohlers.jpg| Die Ähre zerfällt bei der Reife, sodass lange, unreife und grüne Ähren neben kurzen, reifen und bereits zerfallenden Ähren stehen. (Bild: W. Wohlers)
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|File:Hordeum murinum 13b Ähre zerfallen IMG 1673 Wohlers.JPG| Eine zerfallende Ähre. Aufgrund der beborsteten Grannen werden sie eventuell von Tieren mit Pelz mitgeschleppt. (Bild: W. Wohlers)
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(Bild: W. Wohlers)
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|File:Hordeum murinum 14 Körner IMG 7063 Wohlers.JPG| Die drei Blüten eines Ährchens bleiben zusammen. Nur das mittlere trägt ein Korn. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 
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Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. Juli 2012
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Verfasser: Wohlert Wohlers. August 2022.
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Fotos vom Pollen der Mäusegerste siehe bei [https://www.paldat.org/pub/Hordeum_murinum/301912 PalDat, einer palynologischen Datenbank.]

Aktuelle Version vom 26. August 2022, 21:55 Uhr

Unkrautgarten
Aus dem Unkrautgarten des Julius Kühn-Institutes
Logo des Julius Kühn-Instituts (c) JKI
(Bild: W. Wohlers, JKI)

Hordeum murinum L., die Mäusegerste gehört zur Familie der Poaceae (Süßgräser). Der englische Name ist Wall Barley. EPPO-Code HORMU. H. glaucum und H. leporinum werden heute als Unterarten angesehen. Sie sind größer als die mitteleuropäische Unterart H. m. subsp. murinum; sie haben den doppelten oder mehrfachen Chromosomensatz.

Die Mäusegerste ist ein weit verbreitetes Gras aus dem Mittelmeer- und asiatischem Raum, das sich heute auf der ganzen Nordhalbkugel und in Australien ausgebreitet hat. In Deutschland kommt sie nicht überall vor. Sie ist in Städten in Mittel- und Westeuropa viel im öffentlichen Grün zu finden. Sie wächst an Wegrändern, zwischen Pflastersteinen, an Mauern und allgemein auf gestörten Böden, die warm, trocken und stickstoffhaltig sind, besonders auf Sand und Lehm. H.m. subsp. leporinum wird in Australien vor allem an Ende und Beginn der Vegetationsperiode als ein wichtiges Weidefutter angesehen, irritiert die Tiere aber aufgrund der starken Beborstung auf den Grannen und kann zu Gewichtsverlusten und sogar zum Tod führen.

Die einjährige Pflanze kann nur 6 cm hoch sein, aber auch 60 cm erreichen. Die Mäusegerste bildet lockere Horste, aus denen aufrecht oder abgeknickt die dünnen, manchmal auch kräftigen Halme wachsen. Das Blatthäutchen ist nur 1 mm lang, manchmal unregelmäßig, dafür können die Blattöhrchen ausgeprägt sein. Die typischen, mit Borsten besetzten Grannen sind 1 bis 4 cm lang.

Verfasser: Wohlert Wohlers. August 2022.

Fotos vom Pollen der Mäusegerste siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank.

Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Hordeum murinum – Mäusegerste (JKI-Pflanzenportraits) (Zuletzt geändert:
Dieses Attribut ist ein Spezialattribut in diesem Wiki.
26 August 2022 19:55:31). Abgerufen am 1. Juni 2025, 00:16 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Hordeum_murinum_–_Mäusegerste_(JKI-Pflanzenportraits)