Papaver rhoeas – Klatsch-Mohn (JKI-Pflanzenportraits): Unterschied zwischen den Versionen

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|File:Papaver rhoeas 3 auf Brache IMG 4959 Wohlers.JPG| Ein dichter Mohnbestand in einem brach liegenden Feld. Dadurch wird der Samenvorrat im Boden für sechzig Jahre aufgefüllt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 
|File:Papaver rhoeas 3 auf Brache IMG 4959 Wohlers.JPG| Ein dichter Mohnbestand in einem brach liegenden Feld. Dadurch wird der Samenvorrat im Boden für sechzig Jahre aufgefüllt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 
|File:Papaver rhoeas 4 im Straßenbau IMG 4656 Wohlers.JPG| Nach Bauarbeiten kann er als Lichtkeimer die offene Fläche gut besiedeln. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 
|File:Papaver rhoeas 4 im Straßenbau IMG 4656 Wohlers.JPG| Nach Bauarbeiten kann er als Lichtkeimer die offene Fläche gut besiedeln. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Papaver rhoeas 4a Pflanze Kies IMG 7163 Wohlers.jpg| In diesem Kiesbeet konnte er sich ohne jegliche Konkurrenz nicht nur halten, sondern gut entwickeln. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Papaver rhoeas 5 Rosette IMG 3190 Wohlers.JPG| Wenn er Platz hat, dann bildet der Klatschmohn eine Rosette, hier im Frühjahr gekeimt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 
|File:Papaver rhoeas 5 Rosette IMG 3190 Wohlers.JPG| Wenn er Platz hat, dann bildet der Klatschmohn eine Rosette, hier im Frühjahr gekeimt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 
|File:Papaver rhoeas 5a Rosette groß IMG 7170 Wohlers.JPG| Diese Pflanze scheint gut durch den Winter gekommen zu sein und bildet im milden März neue Blätter. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 
|File:Papaver rhoeas 5a Rosette groß IMG 7170 Wohlers.JPG| Diese Pflanze scheint gut durch den Winter gekommen zu sein und bildet im milden März neue Blätter. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Papaver rhoeas 5aa Rosette DSC07325 Wohlers.JPG| In einem milden Frühjahr kann die Rosette sehr dicht sein. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Papaver rhoeas 5b Blatt jung IMG 7193 Wohlers.JPG| Bei den jungen Blättern stehen die Haare besonders dicht. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 
|File:Papaver rhoeas 5b Blatt jung IMG 7193 Wohlers.JPG| Bei den jungen Blättern stehen die Haare besonders dicht. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 
|File:Papaver rhoeas 5c Schossen IMG 4615 Wohlers.JPG| Die Pflanze hat begonnen zu schossen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 
|File:Papaver rhoeas 5c Schossen IMG 4615 Wohlers.JPG| Die Pflanze hat begonnen zu schossen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Papaver rhoeas 9a Behaarung Stängel IMG 3068 Wohlers.JPG| Die Haare können an der Basis abgeknickt sein und eng am Stängel aufrecht anliegen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 
|File:Papaver rhoeas 9a Behaarung Stängel IMG 3068 Wohlers.JPG| Die Haare können an der Basis abgeknickt sein und eng am Stängel aufrecht anliegen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 
|File:Papaver rhoeas 10 Knospe IMG 4258 Wohlers.JPG| In den Blattachseln bilden sich die Knospen, die Warzen mit jeweils einem Haar auf den Hüllblättern tragen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 
|File:Papaver rhoeas 10 Knospe IMG 4258 Wohlers.JPG| In den Blattachseln bilden sich die Knospen, die Warzen mit jeweils einem Haar auf den Hüllblättern tragen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Papaver rhoeas 10a Knospen nickend IMG 3344 Wohlers.JPG| Haupttrieb mit den ersten Knospen und darunter ein Nebentrieb. (Bild: W. Wohlers)
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|File:Papaver rhoeas 10b Knospen IMG 3332 Wohlers.JPG| Der ganze Haupttrieb nickt. (Bild: W. Wohlers
 
|File:Papaver rhoeas 11 nickende Knospe IMG 4274 Wohlers.JPG| Die Knospen sind nickend und sitzen auf langen Stielen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 
|File:Papaver rhoeas 11 nickende Knospe IMG 4274 Wohlers.JPG| Die Knospen sind nickend und sitzen auf langen Stielen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 
|File:Papaver rhoeas 12 Knospe-81-21-06-04 Littmann.JPG| Eine Blüte hat zwei Hüllblätter, die beim Aufblühen abfallen. (Bild: Arno Littmann, JKI)
 
|File:Papaver rhoeas 12 Knospe-81-21-06-04 Littmann.JPG| Eine Blüte hat zwei Hüllblätter, die beim Aufblühen abfallen. (Bild: Arno Littmann, JKI)

Version vom 26. August 2022, 22:46 Uhr

Unkrautgarten
Aus dem Unkrautgarten des Julius Kühn-Institutes
Logo des Julius Kühn-Instituts (c) JKI
(Bild: W. Wohlers, JKI)

Papaver rhoeas L., der Klatsch-Mohn gehört zur Familie der Papaveraceae (Mohngewächse). Die englischen Namen sind Field Poppy, Common Poppy. EPPO-Code PAPRH.

Klatsch-Mohn ist der Inbegriff für Natur und Landwirtschaft überhaupt. Und das schon seit Jahrhunderten. Die leuchtend roten, großen Blüten vom Frühsommer bis zum Oktober führten zur hohen Popularität der Pflanze, zumindest bei den Nicht-Landwirten. Die Pflanze kam mit dem Ackerbau aus Vorderasien nach Mitteleuropa und ist heute fast überall in Deutschland und weltweit bis nach Alaska hoch verbreitet, in Skandinavien bis zum 62 Breitengrad, selbst vereinzelt noch am Polarkreis, hier eine Karte von Finnland. In Australien und Neuseeland ist der Klatschmohn auch zu finden, aber wenig. Auf dem Acker ist er seltener geworden, denn er ist wenig konkurrenzstark und hat in den heute dichten Getreidebeständen keine guten Chancen, sich zu vermehren. Auch ist Klatschmohn empfindlich gegenüber allen Herbiziden. Wenn er auftritt, kann er allerdings Ertragsverluste im Weizen von 8 kg/ha verursachen. Er wächst am besten auf feuchtem, kalk- und nährstoffreichem Boden.

Nach Straßenbaumaßnahmen ist der Straßenrand häufig im ersten Jahr mit Mohnpflanzen bedeckt. Die im Boden liegenden, bis zu sechzig Jahre dort überdauernden Samen wurden nach oben befördert und durch Licht zum Keimen angeregt. An den Baustellen tritt er ab dem zweiten Jahr in dichten Beständen auf, weil er sich im ersten Jahr mit den anfangs meistens wenigen Pflanzen stark vermehren konnte. Aber im Laufe der nächsten Jahre verschwindet er wieder, da sich eine Kraut- und Grasnarbe bildet, die den Boden so stark beschattet, dass Mohn nicht mehr keimen kann. Klatsch-Mohn ist eine den Menschen begleitende Pflanze und auf ihn angewiesen, zumindest in unseren Breitengraden. Ohne offenen Boden, der meistens von Menschen aufgerissen wird, würde er bei uns nicht überleben können.

Als Erinnerung an den ersten Weltkrieg und Kriege überhaupt werden in Großbritannien in November papierene Mohnblüten verkauft, the poppies of Flanders. Denn die Schlachtfelder waren im nächsten Jahr rot mit Mohnpflanzen. Das war eine alte Erkenntnis, die wieder entdeckt wurde. Im Schwedischen heißt Mohn vallmo, valmue im Norwegischen und Dänischen. Altnorsk valr sind die Gefallenen, die von den Valkyren nach Valhalla geführt werden.

Der Klatsch-Mohn ist giftig, führt bei Tieren allerdings selten zu Todesfällen. In der Naturheilkunde wird er gegen verschiedene Leiden eingesetzt.

Verfasser: Wohlert Wohlers. Oktober 2021.

Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.

Fotos vom Pollen des Klatschmohns siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank.

Herbizide schauen Sie bitte im aktuellen Pflanzenschutzmittelverzeichnis nach, Stichwort Klatsch-Mohn.

Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Papaver rhoeas – Klatsch-Mohn (JKI-Pflanzenportraits) (Zuletzt geändert:
Dieses Attribut ist ein Spezialattribut in diesem Wiki.
13 September 2022 05:25:27). Abgerufen am 1. Juni 2025, 00:32 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Papaver_rhoeas_–_Klatsch-Mohn_(JKI-Pflanzenportraits)