Sagina procumbens – Niederliegendes Mastkraut (JKI-Pflanzenportraits): Unterschied zwischen den Versionen
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Die mehrjährige Pflanze stört mit ihren kurzen, kriechenden, nämlich procumben, sehr dünnen Trieben im Garten kaum, manchmal im Rasen. Aber sie wird von Leuten, die Mutter Erde nackt lieben, weggehackt oder aus Blumentöpfen gezupft. Das Niederliegende Mastkraut ähnelt mit seinem dichten Wuchs Moos und tritt auch häufig in dessen Gesellschaft auf, z.B. mit Brunnenmoos. Es braucht also Feuchtigkeit. Im Schatten versucht es mit über 10 cm langen Trieben, ans Licht zu wachsen. Die als Sagina angebotene, hübsche Polsterpflanze im kleinen Topf ist meistens ''S. subulata'', das etwa höhere Polster bildet. | Die mehrjährige Pflanze stört mit ihren kurzen, kriechenden, nämlich procumben, sehr dünnen Trieben im Garten kaum, manchmal im Rasen. Aber sie wird von Leuten, die Mutter Erde nackt lieben, weggehackt oder aus Blumentöpfen gezupft. Das Niederliegende Mastkraut ähnelt mit seinem dichten Wuchs Moos und tritt auch häufig in dessen Gesellschaft auf, z.B. mit Brunnenmoos. Es braucht also Feuchtigkeit. Im Schatten versucht es mit über 10 cm langen Trieben, ans Licht zu wachsen. Die als Sagina angebotene, hübsche Polsterpflanze im kleinen Topf ist meistens ''S. subulata'', das etwa höhere Polster bildet. | ||
| − | In Großbritannien wird dem Niederliegenden Mastkraut magische Qualitäten zugeschrieben, Rinder bekommen gesündere Kälber, haben bessere Milch. Daher wohl auch der Name Mastkraut, zum guten Mästen geeignet. Und wenn ein Mädchen einen Mann küsst und dabei Blätter des Pearlwort im Mund hat, so wird er bei ihr bleiben. Das wäre doch eine gute PR-Strategie zum Kauf der Pflanzen! | + | In Großbritannien wird dem Niederliegenden Mastkraut magische Qualitäten zugeschrieben, Rinder bekommen gesündere Kälber, haben bessere Milch. Daher wohl auch der Name Mastkraut, zum guten Mästen geeignet. Und wenn ein Mädchen einen Mann küsst und dabei Blätter des Pearlwort im Mund hat, so wird er bei ihr bleiben. Das wäre doch eine gute PR-Strategie zum Kauf der Pflanzen! (Aber wie löst man den Zauber wieder auf, falls er doch nicht der Wahre ist?) |
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|File:Sagina procumbens 2 im Topf IMG 4059 Wohlers.JPG| Die Pflanzen sind so klein, dass es schwierig ist, sie neben den eigentlichen Zierpflanzen im Topf zu zeigen. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Sagina procumbens 2 im Topf IMG 4059 Wohlers.JPG| Die Pflanzen sind so klein, dass es schwierig ist, sie neben den eigentlichen Zierpflanzen im Topf zu zeigen. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
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|File:Sagina procumbens 5 Pflanzen jung IMG 3893 Wohlers.JPG| Junge Pflanzen des Niederliegenden Mastkrauts, die im August keimten. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Sagina procumbens 5 Pflanzen jung IMG 3893 Wohlers.JPG| Junge Pflanzen des Niederliegenden Mastkrauts, die im August keimten. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
|File:Sagina procumbens 6 Seitentriebe IMG 8343 Wohlers.JPG| Die Blätter können 1 cm lang sein. Die Pflanze bildet sehr schnell Seitentriebe, die bis zu 10 cm lang sein können und sich bewurzeln. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Sagina procumbens 6 Seitentriebe IMG 8343 Wohlers.JPG| Die Blätter können 1 cm lang sein. Die Pflanze bildet sehr schnell Seitentriebe, die bis zu 10 cm lang sein können und sich bewurzeln. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
| + | |File:Sagina procumbens 7 Knospe IMG 1882 Wohlers.JPG| Eine noch kleine Knospe in einer Blattachsel. (Bild: W. Wohlers) | ||
| + | |File:Sagina procumbens 8 Knospe IMG 1850 Wohlers.JPG| Der Rand der Hüllblätter ist pergamentartig dünn und ohne Chlorophyll. (Bild: W. Wohlers) | ||
| + | |File:Sagina procumbens 9 Blüte IMG 1862 Wohlers.JPG| Die Blüte hat hier zwei weiße Kronblätter, vier Antheren und vier Narben. (Bild: W. Wohlers) | ||
|File:Sagina procumbens 10 Blüte Narben IMG 4040 Wohlers.JPG| Diese Blüte ist bereits verblüht und hat sich wieder geschlossen. Nur die Narben sind noch zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Sagina procumbens 10 Blüte Narben IMG 4040 Wohlers.JPG| Diese Blüte ist bereits verblüht und hat sich wieder geschlossen. Nur die Narben sind noch zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
|File:Sagina procumbens 11 verblüht IMG 3897 Wohlers.JPG| Nach der Blüte nicken die reifenden Kapseln. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Sagina procumbens 11 verblüht IMG 3897 Wohlers.JPG| Nach der Blüte nicken die reifenden Kapseln. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
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|File:Sagina procumbens 14 Antheren IMG 4022 Wohlers.JPG| Hier sind fünf Kelchblätter vorhanden, unter denen sich die Antheren erhalten haben. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Sagina procumbens 14 Antheren IMG 4022 Wohlers.JPG| Hier sind fünf Kelchblätter vorhanden, unter denen sich die Antheren erhalten haben. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
|File:Sagina procumbens 15 reif IMG 4063 Wohlers.JPG| Ein Bestand mit vielen reifen Kapsel. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Sagina procumbens 15 reif IMG 4063 Wohlers.JPG| Ein Bestand mit vielen reifen Kapsel. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
| + | |File:Sagina procumbens 15a Pflanzen reifend IMG 4049 Wohlers.JPG| Die Triebe haben hier nur 3 cm Länge erreicht. (Bild: W. Wohlers) | ||
|File:Sagina procumbens 16 reif IMG 4127 Wohlers.JPG| Reife und unreife Kapsel. Typisch für Nelkengewächsen; zwei Zweige mit einer Blüte in der Mitte. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Sagina procumbens 16 reif IMG 4127 Wohlers.JPG| Reife und unreife Kapsel. Typisch für Nelkengewächsen; zwei Zweige mit einer Blüte in der Mitte. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
| + | |File:Sagina procumbens 16a Kapsel IMG 1977 Wohlers.JPG| 3 cm lange Triebe mit Samenkapseln. (Bild: W. Wohlers) | ||
|File:Sagina procumbens 17 Kapsel leer IMG 8989 Wohlers.JPG| Eine halb leere Kapsel. Die Nabelschnüre sind zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Sagina procumbens 17 Kapsel leer IMG 8989 Wohlers.JPG| Eine halb leere Kapsel. Die Nabelschnüre sind zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
|File:Sagina procumbens 18 Samen IMG 4119 Wohlers.JPG| Die Samen sind kaum einen halben Millimeter groß. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Sagina procumbens 18 Samen IMG 4119 Wohlers.JPG| Die Samen sind kaum einen halben Millimeter groß. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
Aktuelle Version vom 31. August 2022, 11:14 Uhr
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Aus dem Unkrautgarten des Julius Kühn-Institutes |  |
Sagina procumbens L., das Niederliegende Mastkraut oder einfach Sagina, obwohl es noch andere Arten dieser Gattung gibt, gehört zur Familie der Caryophyllaceae (Nelkengewächse). Die englischen Namen sind Procumbent Pearlwort, Birdeye Pearlwort, New Zealand Moss. EPPO-Code SAIPR.
Das Niederliegende Mastkraut kommt ursprünglich aus Europa, Nordafrika und Westasien, wurde aber weltweit verschleppt, so nach Nordamerika. In Canada wird es aber als heimisch eingestuft. In Neuseeland kommt es viel vor, in Australien vor allem im Südosten und in Tasmanien, weniger im heißen Norden. In Skandinavien ist es bis nördlich des Polarkreises zu finden, selbst in der Antarktis soll es wachsen. Es ist die am häufigsten vorkommende Art dieser Gattung. In Deutschland wächst sie fast überall.
Die mehrjährige Pflanze stört mit ihren kurzen, kriechenden, nämlich procumben, sehr dünnen Trieben im Garten kaum, manchmal im Rasen. Aber sie wird von Leuten, die Mutter Erde nackt lieben, weggehackt oder aus Blumentöpfen gezupft. Das Niederliegende Mastkraut ähnelt mit seinem dichten Wuchs Moos und tritt auch häufig in dessen Gesellschaft auf, z.B. mit Brunnenmoos. Es braucht also Feuchtigkeit. Im Schatten versucht es mit über 10 cm langen Trieben, ans Licht zu wachsen. Die als Sagina angebotene, hübsche Polsterpflanze im kleinen Topf ist meistens S. subulata, das etwa höhere Polster bildet.
In Großbritannien wird dem Niederliegenden Mastkraut magische Qualitäten zugeschrieben, Rinder bekommen gesündere Kälber, haben bessere Milch. Daher wohl auch der Name Mastkraut, zum guten Mästen geeignet. Und wenn ein Mädchen einen Mann küsst und dabei Blätter des Pearlwort im Mund hat, so wird er bei ihr bleiben. Das wäre doch eine gute PR-Strategie zum Kauf der Pflanzen! (Aber wie löst man den Zauber wieder auf, falls er doch nicht der Wahre ist?)
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Sagina subulata, das Pfriemen-Mastkraut. ist wildwachsend in Deutschland sehr selten und gilt als bedroht. 2016 wurde es umbenannt in Sagina alexandrae.
Verfasser: Wohlert Wohlers. September 2021.
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.
