Daucus carota, die Wilde Möhre, gehört zur Familie der Apiaceae, früher Umbelliferae, Doldenblütler. Der englische Name ist Wild Carrot. EPPO-Code DAUCA.
Aus der Wilden Möhre wurde die Karotte selektiert und gezüchtet, wahrscheinlich in Vorderen Orient. Die bei uns wachsenden Wildpflanzen haben nur eine kleine, bleiche Rübe, aber die Pflanze riecht nach Karotten. Sie ist in Europa, Westasien und Nordafrika heimisch und ist in Deutschland überall zu finden. Nach Australien und Nordamerika wurde sie verschleppt. Die Wilde Möhre wächst auf offenen, auch trockenen Flächen, so an Wegrändern und auf Wiesen und Weiden, wo sie unerwünscht ist, da sie den Ertrag vermindert.
Die zweijährige Pflanze kann mehr als 1 m hoch werden. Die ganze Pflanze ist mehr oder weniger behaart, vor allem der Stängel. Der Blütenstand ist eine Doppeldolde mit kleinen weißen Blüten, die am Rand der Döldchen meistens etwas vergrößert sind. Im Zentrum sitzt häufig eine dunkelviolette Blüte, die Insekten anlocken soll. Nach der Blüte schließt sich die Dolde und bildet einen nach oben offenen Raum, der einem Vogelnest ähnelt. Sind die Samen reif, so öffnet sich die Dolde, aber nur, wenn es trocken ist; dies Schließen und Öffnen funktioniert selbst im nächsten Frühjahr noch bei den Doldenresten.
In der Naturheilkunde gewinnt die Wilde Möhre in letzter Zeit an Bedeutung gegen Konzentrationsschwäche und Depressionen.
| Eine 1,5 m hohe Pflanze am Wegrand. (Bild: W. Wohlers) |
| Im zweiten Jahr werden fast keine Grundblätter mehr gebildet. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Fiederblättchen der unteren Blätter sind noch recht breit. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein Blatt in mittlerer Stängelhöhe. (Bild: W. Wohlers) |
| Ganz oben am Stängel sind die Blätter sehr schlank, die Fieder nadelförmig. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein oberes Blatt, ausnahmsweise ganz unbehaart. (Bild: W. Wohlers) |
| Oberes Blatt im Gegenlicht mit kleinem Seitentrieb. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Wilde Möhre ist fast immer behaart. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein Seitentrieb mit kleiner Dolde, die von ihren Hüllblättern überragt wird (Bild: W. Wohlers) |
| Eine kleine Dolde von der Seite. Die großen Hüllblätter fallen auf. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine noch wachsende Dolde von oben. (Bild: W. Wohlers) |
| Die weißen Blüten sind häufig rosa gefärbt. Im Zentrum sitzt hier eine sehr große, dunkelviolette Zentralblüte. (Bild: W. Wohlers) |
| 49 Döldchen in einer Dolde. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blüten am äußeren Rand der Dolde haben größere Blütenblätter als die im Inneren. (Bild: W. Wohlers) |
| Die weißen Antheren sitzen auf langen Filamenten. (Bild: W. Wohlers) |
| Pro Blüte jeweils zwei Narben. (Bild: W. Wohlers) |
| Zwei dunkelviolette Zentralblüten. (Bild: W. Wohlers) |
| Häufig ist die Zentralblüte auch größer als die normalen weißen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die beeindruckende Dolde von unten. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Dolden müssen keine dunkle Zentralblüte haben. Weiße Hüllblätter bei den Döldchen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Hüllblätter der Dolde haben zwei Paar nadelförmige Fiederblättchen. (Bild: W. Wohlers) |
| Nach dem Abblühen richten sich die Stängel der Döldchen auf. (Bild: W. Wohlers) |
| Die halb geschlossene Dolde von oben, die an ein Vogelnest erinnert. (Bild: W. Wohlers) |
| Die grünen noch unreifen Samen tragen lange Stacheln. (Bild: W. Wohlers) |
| Bei Trockenheit öffnet sich die Dolde mit den reifen Samen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Samen sind Doppelachänen, jeweils zwei Samen pro Blüte. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Stängel öffnen sich auch im nächsten Frühjahr noch bei Trockenheit bzw schließen sich bei Regen und Feuchtigkeit. (Bild: W. Wohlers) |
| Das schmale Keimblatt ist 1 cm lang und nur 1 mm breit mit einem langen Stiel. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Pfahlwurzel ist mit 5 mm recht dünn, links von einer zehn Wochen alten Pflanze, rechts eine Pflanze vom Vorjahr. (Bild: W. Wohlers) |
| Von der Wilden Möhren stammt die Karotte mit den riesigen Wurzeln ab. (Bild: W. Wohlers) |
| Gemüse-Karotten mit gelber oder dunkelvioletter Farbe. (Bild: W. Wohlers) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. Juli 2013.