Alliaria petiolata (= Alliaria officinalis, Sisymbrium alliaria), die Knoblauchsrauke, auch Knoblauchhederich oder –kraut genannt, gehört zur Familie der Brassicaceae oder Cruciferae (Kreuzblütler). Die englischen Namen sind Hedge Garlic, Garlic Mustard. EPPO-Code ALAPE.
Die Knoblauchsrauke ist in Europa weit verbreitet und heimisch auch in Vorderasien. In Deutschland kommt sie nur in wenigen Gebieten nicht vor. Sie wurde weltweit verschleppt, in Nordamerika findet man sie vor allem im Osten, weniger im Süden, während sie in Australien kaum auftritt. Sie wächst auf Ödland, unter Hecken, viel in Gärten und am Straßenrand. An Böden stellt sie keine besonderen Ansprüche, braucht aber genügend Wasser, sonst bleibt sie klein.
Die Knoblauchsrauke ist eine zweijährige Pflanze, die 1,50 m hoch werden kann. Sie ist kahl oder nur schütter behaart. Die Grundblätter und ersten Stängelblätter sind nierenförmig, die oberen Stängelblätter dreieckig. Alle Blätter sind gestielt, das bedeutet auch der Artname petiolatus. Blütezeit ist April bis August. Die Schoten stehen charakteristisch ab und weisen nach oben.
Die Knoblauchsrauke wurde früher in der Medizin verwendet, daher der alte Artname officinalis, vom Officin, dem Beratungsraum der Apotheken. Außerdem wurde sie gegessen, heute wieder in Wildkräutersalaten, auch als Gewürz, denn beim Essen und Zerreiben der Blätter wird Knoblauchduft frei.
| Ein typischer Bestand am Wegrand mit kleineren Pflanzen näher am Weg. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Über die heute beliebten, niedrig geschnittenen Sträucherhecken ragt die Knoblauchsrauke hinaus und besiedelt sie am Rand völlig. (Bild: W. Wohlers) |
| Lang gestielte Grundblätter in Frühjahr. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein typisches, nierenförmiges Grundblatt, das 12 cm breit ist. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Pflanzen beginnt zu schossen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ein Trieb mit rötlichen Blättern, wohl durch Kälte verursacht. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die gestielten, herzförmigen Stängelblätter haben einen gesägten Rand. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Blattunterseite. Die Blattadern sind versenkt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Blattunterseite. Auf den Blattadern stehen nur wenige Haare. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Blattstiel und Stängel sind schütter behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Noch nicht gestreckte Stängel sind dichter behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Knospen und junge Blätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Knospen sind hellgrün mit weißem Rand. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten stehen dicht zusammen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Bei Blühbeginn ist die Farbe der Kelchblätter weiß mit etwas Grün an der Spitzen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Narbe ist an der Spitze stark strukturiert. Die noch geschlossenen Antheren scheinen gelb durch. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Geöffnete Antheren mit dem gelben Pollen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Manchmal öffnen sich vier Antheren zuerst und die beiden anderen etwas später. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die beiden Klappen der jungen Schote sind häufig dunkel gefärbt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die leeren Antheren sind grau. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Schote beginnt zu wachsen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Stängel streckt sich nach dem Abblühen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die unteren Schoten sitzen in Blattachseln. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Fruchtstiel ist ca 2 mm dick, während die Schote anfangs noch dünner ist. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Triebe wachsen straff aufrecht. Es sind fünf Haupttriebe mit einigen Seitentrieben aus den unteren Blattachseln. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Im August sind die Pflanzen abgereift und beginnen zu verdorren. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Bei Trockenzeit reifen sie schon Ende Juni ab. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Spitze einer Schote mit den beiden Klappen und der Scheidewand. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die rotbraunen Samen sind knapp 3 mm lang. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen keimen meistens im Frühjahr. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Mit ihrem frischen Grün sehen die jungen Pflanzen ganz attraktiv aus. (Bild: W. Wohlers) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. Mai 2015.