Cerastium fontanum, das Gemeine oder Gewöhnliche Hornkraut, auch Quellen-Hornkraut, gehört zur Familie der Caryophyllaceae (Nelkengewächse). Das häufigste Synonym in gar nicht mal so alten Beschreibungen ist Cerastium holosteoides, obwohl sie manchmal als getrennte Arten gelistet werden. Cerastium ist eine taxonomisch schwierige Gattung. Die englischen Name sind Common Mouse-ear, Big Chickweed. EPPO-Code CERFO.
Das Gewöhnliche Hornkraut ist heute weltweit verbreitet. Es kommt ursprünglich aus dem europäischen Raum, in Deutschland ist es fast überall zu finden. Nach Nordamerika wurde es verschleppt, aber nicht nach Neuseeland. In Australien ist es selten und nur an der Ostküste wachsend. Im Norden gedeiht es selbst noch nördlich des Polarkreises. Es wächst auf Ruderalplätzen und an Wegrändern, auf Wiesen, Äckern und im Rasen. Auf Golfplätzen ist es gefürchtet, weil es durch ungleiches Wachstum den Lauf des Balls beeinflusst. Es liebt nährstoffreiche, lehmige Böden, gedeiht aber auch auf mageren Böden, sogar auf Flachdächern in feuchten Jahren.
Die Pflanze ist zwei- oder mehrjährig und hat eine hohe Schnittresistenz. Nur deswegen kann sie in Wiesen und im Rasen überdauern, zumal sie schnell Lücken in der Grasnarbe schließen kann. Ungehindert kann das Gemeine Hornkraut 40 cm hoch werden. Die ganze Pflanze ist mehr oder weniger behaart, teilweise drüsig. Die gegenständig stehenden Blätter sind im unteren Bereich der Pflanze kurz gestielt, oben jedoch sitzend. Liegende Triebe können bewurzeln. Die meistens nur wenigen Blüten pro Stängel bilden eine Scheindolde. Hauptblütezeit ist März und April, aber später im Jahr blüht die Pflanze nochmal. Die Pflanzen produzieren sehr große Mengen an Samen, die nur einen halben Millimeter groß sind.
| Ende März, Anfang April fängt das Gemeine Hornkraut zu blühen an, hier nur 5 cm hoch. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein 30 cm hoher Bestand Mitte Mai. (Bild: W. Wohlers) |
| Das Gemeine Hornkraut ist sehr schnittresistent. Hier im Rasen. (Bild: W. Wohlers) |
| Pflanzen im September. (Bild: W. Wohlers) |
| Hornkraut kann dichte Kissen bilden, hier Ende Februar, wahrscheinlich im Vorjahr gekeimt. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Stängel können rot gefärbt sein. Unten sind die Blätter gestielt, hier mit den ersten Blättern eines Seitentriebs. (Bild: W. Wohlers) |
| Die breit lanzettförmigen Blätter stehen gegenständig und sind oben in der Pflanze ungestielt. (Bild: W. Wohlers) |
| Die ganze Pflanze ist lang behaart. (Bild: W. Wohlers) |
| Blattober- wie –unterseite sind behaart. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Pflanze verzweigt sich stark. (Bild: W. Wohlers) |
| Die oberen Blätter an den Trieben mit Blüten sind ungestielt. (Bild: W. Wohlers) |
| Die weißen Blüten sind 8 mm groß. Der Pollen sieht ziemlich klebrig aus. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Kronblätter sind tief eingekerbt. (Bild: W. Wohlers) |
| Langgestreckte Narben. (Bild: W. Wohlers) |
| Die reifende Samenkapsel senkt sich. (Bild: W. Wohlers) |
| Auf den Kelchblättern stehen einige Drüsenhaare. (Bild: W. Wohlers) |
| Die vertrockneten Narben auf der durchscheinenden Samenkapsel. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Samenkapsel hat sich geöffnet, wie ein Horn nach oben weisend. Die langen Haare stammen von Pappeln. (Bild: W. Wohlers) |
| An trockenen und warmen Standorten hat das Gemeine Hornkraut bereits Anfang Mai abgereift. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Frucht ist schon klein, der Samen winzig. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Samen messen nur einen halben Millimeter. (Bild: W. Wohlers) |
| Kleine Pflanzen Anfang März auf einem Flachdach, wohl durch Frost etwas rötlich gefärbt. (Bild: W. Wohlers) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. Mai 2017.