Centaurea scabiosa L., die Skabiosen-Flockenblume, gehört zur Familie der Asteraceae oder Compositae (Korbblütler). Die englischen Namen sind Greater Knapweed, was wohl dem in Deutschland lokal verwendeten Namen Knauf und Knoop entspricht, oder einfach Lateinisch Centaurea scabiosa, auch Scabious Star Thistle. EPPO-Code CENSC. Es gibt viele Unterarten, die lokal vorkommen und sich durch die Blattform, auch der Hüllblätter unterscheiden. Sie kreuzen sich aber alle und sind daher definitionsgemäß nur eine Art.
In Deutschland kommt sie fast überall vor, nur im Nordwestdeutschland nicht und auch nicht in höheren Lagen, dort aber die Unterart C. s. subspec. alpestris. Die Skabiosen-Flockenblume ist in Europa bis nach Sibirien heimisch. Nach Nordamerika wurde sie verschleppt, hat sich aber nicht weit ausgebreitet. Nach Australien und Neuseeland hat sie es bisher nicht geschafft. Im Norden kommt sie bis zum 63ten Breitengrad vor, kaum darüber hinaus und in Finnland auch eher im Landesinneren. Sie gedeiht gut auf trockenen Standorten mit lehmigen Böden.
Die Skabiosen-Flockenblume ist eine ausdauernde Pflanze von bis zu 1,20 m Höhe, die von Landwirten nicht gerne auf Wiesen gesehen wird, aber sich selten stark und nur bei zu spätem Schnitt vermehrt. Trittfest ist sie kaum und daher auf Weiden weniger zu sehen. Mit den großen Pflanzen mit vielen Grundblättern und den leuchtend rot-violetten Blüten fällt sie gleich auf, kann aber leicht mit der Wiesen-Flockenblume verwechselt werden, zumindest aus der Ferne, wenn man die Blätter nicht sieht. Blütezeit ist Mai/Juni mit einem späten Durchtrieb und Blüten.
Ihre Inhaltstoffe wurde vor wenigen Jahren untersucht, und zwar ob sie Leberkrankheiten heilen können, vor allem bei Befall mit dem Leberegel. Deren Ergebnis scheint noch offen zu sein. Die Skabiosen-Flockenblume wurde früher gegen Scabies eigesetzt, eine Hautkrankheit, deren Namen von Lateinisch scabere – kratzen kommt, nämlich gegen die Krätze, die durch Milbenbefall hervorgerufen wird.
| Pflanze in Wiese im August. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die unteren Stängelblätter sind unpaarig zweifach gefiedert. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Oben und in der Triebmitte sind die ledernen Blätter nur einfach gefiedert. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein mittleres Blatt mit dem ersten Blatt eines Seitentriebs. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blätter können auch kurze Fieder haben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter, hier die Blattunterseite, sind unbehaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Oben sind die Fieder ganz kurz und nur am Blattgrund vorhanden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Stängel sind glatt, kantig und haben dunkler gefärbte Längsstreifen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine Knospe mit einer pflanzenparasitierenden Fliege, eine Tephritidae, wohl auf der Suche nach einem Wirt für die Eiablage. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Hüllblätter sind grün mit schwarzem Rand und schwarzen Zähnen, von denen sechs recht lang sind. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Blütenkorb streckt sich, die ersten violetten Blüten sind zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Zungenblüten biegen sich weit aus dem Korb heraus nach unten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Zungenblüten sind steril. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Aus den dunkelvioletten Röhrenblüten wachsen die Narben. Die weißen Pollenkörner liegen bereits auf den Blütchen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ein voll erblühter Korb mit den typisch herabhängenden Zungenblüten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Beim Verblühen erschlaffen die Zungenblüten zuerst. (Bild: W. Wohlers) |
| Der hintere Korb ist noch am Reifen, der Korb vorne hat sich bereits geöffnet und gibt die Samen frei. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der große Ansatz der Röhrenblüten ist zwischen den Borsten des Pappus zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Borsten des Pappus sind fast so lang wie der seidig behaarte Samen, knapp 3 mm. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Im leeren Korb bleiben die dünnen Spreuhaare zurück. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die obersten Hüllblätter sind lang, wie hier beim offenen Korb zu sehen ist. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Hüllblätter des offenen Korbs von unten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. November 2018.
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.
Fotos vom Pollen der Skabiosen-Flockenblume siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank.