Gnaphalium uliginosum L., das Sumpf-Ruhrkraut oder Sumpf-Filzkraut, gehört zur Familie der Asteraceae oder Compositae (Korbblütler). Der englische Name ist Marsh Cudweed. EPPO-Code GNAUL.
Das Sumpf-Filzkraut kommt ursprünglich aus Europa und dem nördlichen Asien und ist hier weit verbreitet. In Deutschland kann es fast überall gefunden werden, nur im äußersten Norden und am Alpenrand ist es seltener. In Nordamerika gilt es als eingeschleppt und tritt viel auf, während es in Australien und Neuseeland nur an ganz wenigen Stellen vorkommt. Im Norden ist selbst der Polarkreis nicht seine Grenze; die frostempfindliche Pflanze schafft es auch noch in Gebiete mit kürzeren Vegetationsperioden. Es wächst, wie schon einer der Namen sagt, an sumpfigen Stellen und viel auf vernässten Äckern, auch auf nassen lückigen Wiesen und Weiden, und an Ufern von Gewässern. Lateinisch uliginosus ist übersetzt nass, sumpfig. Auch Wegränder kann es gut ertragen, wenn sie feucht sind. Sandige bis lehmige Böden, schwach bis mäßig sauer, sind optimal.
Die Pflanze ist einjährig und wird selten höher als 20 cm, wächst aber in die Breite. Die Wurzeln reichen selten tiefer als 10 cm in den Boden. Das Sumpf-Filzkraut ist stark filzig behaart, daher auch der wissenschaftliche Gatttungsname von Griechisch Gnaphalon – Filz. Es wurde früher gegen die Ruhr eingesetzt, eine bakterielle Darmerkrankung. Gnaphalium war lange Zeit eine große Gattung. Auch das Edelweiß Leontopodium nivale (= Gnaphalium leontopodium) gehörte dazu. Die Blütenkörbe des Sumpf-Filzkrauts sind jedoch unscheinbar klein. Blütezeit ist Juni bis Oktober.
| Eine große Pflanze im JKI-Unkrautgarten mit fast 50 cm Breite, aber nur 18 cm hoch. (Bild: W.Wohlers) |
| Das Sumpf-Filzkraut erscheint eher grau als grün aufgrund der filzigen, hellen Behaarung. (Bild: W.Wohlers, JKI) |
| Stängel wie Blätter sind stark behaart. (Bild: W.Wohlers, JKI) |
| Die Haare sind sehr lang. Deren Ende ist fast nie zu erkennen. (Bild: W.Wohlers, JKI) |
| Die ungestielten Blätter können 4 cm lang sein. Sie sind meistens nicht so dicht behaart, zumindest auf der Oberseite. (Bild: W.Wohlers, JKI) |
| Am unteren Ende sind die Blattränder häufig etwas verdickt. (Bild: W.Wohlers) |
| Die Blattunterseite ist stärker behaart als die Oberseite. (Bild: W.Wohlers) |
| In den meisten unteren Blattachseln sprießen Seitentriebe. (Bild: W.Wohlers) |
| Die Blätter sind gegenständig, hier ein junger Trieb mit Seitentrieben. (Bild: W.Wohlers, JKI) |
| Knospen entstehen am Ende der Triebe. (Bild: W.Wohlers, JKI) |
| Der Blütenkorb hat viele häutige Hüllblätter. (Bild: W.Wohlers) |
| Die Narben der weiblichen Blüten am Rand erscheinen zuerst. (Bild: W.Wohlers) |
| Die wenigen Röhrenblüten pro Korb sind gelb. Sie befinden sich in der Mitte des Korbs. (Bild: W.Wohlers, JKI) |
| Der Pollen ist gelb. (Bild: W.Wohlers) |
| Der Blütenkorb öffnet sich nur wenig. (Bild: W.Wohlers) |
| Nach der Blüte schließt sich der Blütenkorb wieder etwas. (Bild: W.Wohlers, JKI) |
| Der Blütenkorb misst nur knapp 3 mm im Durchmesser. (Bild: W.Wohlers) |
| Die Blütenkörbe sind insgesamt unscheinbar. (Bild: W.Wohlers) |
| Blütenkörbe an flach liegende Trieben sind häufig mit Erdkrumen übersät. (Bild: W.Wohlers) |
| Samen mit Pappus (Bild: W.Wohlers, JKI) |
| Häufig keimen die Samen gleich wieder im August, wenn es nass genug ist. Manchmal reicht die Zeit wohl für eine zweite Generation. (Bild: W.Wohlers, JKI) |
| Die länglichen Keimblätter sind abgerundet, während die richtigen Blätter eine Spitze haben. (Bild: W.Wohlers, JKI) |
| Ganz klein ist unten der erste Seitentrieb zu erkennen. (Bild: W.Wohlers, JKI) |
| Eine kleine, ganz kompakte Pflanze im August. (Bild: W.Wohlers, JKI) |
| Eine verzweigte Pflanze im Mai im Gewächshaus. (Bild: W.Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, Mai 2018.
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.