Amaranthus blitoides, der Niederliegende Amarant, auch Westamerikanische Amarant, gehört zur Familie der Amaranthaceae (Fuchsschwanzgewächse). Die englischen Namen sind Mat Amaranth, Matweed, Prostrate Pigweed. EPPO-Code AMABL.
Der Niederliegende Amarant ist ein Neophyt in Europa, der in Deutschland nur in wenigen Gebieten vorkommt. Er soll ursprünglich aus dem westlichen Nordamerika stammen, gilt aber in den USA auch als eingeschleppt. In Australien ist er kaum, in Neuseeland gar nicht zu finden. In Skandinavien kommt er zumindest in Schweden vor - 1901 wurde er das erste Mal auf dem Gelände einer Baumwollspinnerei in Nyköping gefunden - in Finnland aber nicht. Er gedeiht gut auf nährstoffreichen, lehmigen Böden, die genügend feucht sind. In Mitteleuropa findet man ihn vor allem an Flussufern, in den USA aber auch in Gärten, auf Feldern und an Straßenrändern und Eisenbahndämmen.
Wie der Name sagt, kriecht er eher am Boden. Seine Stängel können 50 cm lang werden und dichte Matten bilden. Auffallend sind bei jungen Blättern die weißen Ränder, die von besonderen Zellen gebildet werden, die stark aufgebläht sind. Die Blüten sind wie bei allen Amaranth-Arten unscheinbar und nur aufgrund ihrer großen Anzahl zu sehen. Blütezeit ist August und September.
Wie auch der Weiße Amaranth wurde A. blitoides in Mittelamerika gegessen und muss daher als Nutzpflanze zählen.
| Der Niederliegende Amaranth bildet zusammenhängende Matten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine Einzelpflanze mit einem 50 cm langen Zweig. (Bild: W. Wohlers) |
| Aus den liegenden Stängel wachsen kurze, aufrechte Seitentriebe. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ein junger, aufrechter Seitentrieb. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter sind lang gestielt und haben versenkten Adern. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die dicke Mittelrippe auf der Unterseite eines jungen Blattes. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Außer dem weißen Blattrand fallen die fünf Haare in der Mitte auf und die über den Blattrand reichende Mittelrippe, die Spitze. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die weißen, chlorophyllfreien Zellen des Blattrand sind stark aufgebläht. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Randzellen im Rasterelektronenmikroskop. Eine Zelle ist kollabiert. (Bild: Katja Richert-Pöggeler, JKI) |
| Zwei der Randzellen sind besonders stark angeschwollen. (Bild: Katja Richert-Pöggeler, JKI) |
| In den Blattachseln wachsen Ende Juli Knospen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Knospen stehen so dicht, dass der Stängel nicht zu sehen ist. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Zwei Knospen und eine verblühte Blüte. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten sind getrennt geschlechtlich. Hier erscheinen die Antheren. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die drei Antheren sind hellgelb. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Offensichtlich klebten die Antheren zusammen, sodass die Filamente sich stark biegen. (Bild: W. Wohlers, JKI) (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| In der Mitte, leider unscharf, eine weibliche Blüte mit den drei Narbenästen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die verblühte, weibliche Blüte schwillt mit zunehmender Reife an. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blütenblätter verbräunen bei Reife. Hier ist sehr gut das Vorblatt für jede Blüte bzw. Frucht zu erkennen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Unten der Stiel eines Blattes mit den Blüten in der Achsel und dem Stängel eines Seitentriebs. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Früchte weisen eine Sollbruchstelle unterhalb des gewellten Rands auf. Die Samen sind nur 1 mm großen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Das Keimblatt ist schmal. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ersten richtigen Blätter sind bereits rundlich und haben auch schon die auffälligen Randzellen. (Bild: W. Wohlers) |
|
Verfasser: Wohlert Wohlers. Oktober 2018.