Amaranthus albus L., der Weiße Fuchsschwanz oder Weiße Amaranth, gehört zur Familie der Amaranthaceae (Amarantgewächse). Die englischen Namen sind Common Tumbleweed, Tumble Pigweed oder nur Pigweed und auch White Amaranth. EPPO-Code AMAAL.
Der Weiße Fuchsschwanz kam aus dem tropischen Amerika nach Europa, in Nordamerika gilt er in vielen Staaten als eingeschleppt. In Deutschland ist er jetzt heimisch, wächst aber nicht überall, eher im Osten, aber auch am Rhein. In Berlin kann man ihn viel finden, wie in Bremen, wo er wohl im Hafen anlandete, dagegen kaum in Hamburg. In Göteborg wurde er 1896 das erste Mal gefunden. Weiter im Norden, in Finnland ist er nicht vorhanden. Er ist heute weltweit verbreitet, so auch in Australien und Neuseeland. Er wächst viel auf Ruderalflächen, Bahndämmen, Flussufern etc, aber auch auf dem Acker. Er braucht warme und nährstoffreiche Böden.
Der Weiße Fuchsschwanz ist einjährig. Er wird etwa 70 cm hoch und wächst unten genauso weit in die Breite. Die Blätter weisen große Zellen auf, ähnlich wie bei Amaranthus blitoides, die wie ein weißer Rand erscheinen. Männliche und weibliche Blüten sind getrennt, aber befinden sich an einer Pflanze. Blütezeit ist von Juli bis Oktober. Die Stängel bleichen mit zunehmendem Alter aus und werden weiß, daher der Name. Die Pflanze bricht häufig oberhalb der Wurzel ab, bleibt aber insgesamt erhalten und kann aufgrund der rundlichen Gesamtform vom Wind verweht werden und rollt über die Äcker und Steppen und verliert dabei immer wieder Samen: ein sogenannten Steppenroller, englisch tumbleweed, ähnlich wie die Sicheldolde Falcaria vulgaris.
Die Blätter des Weißen Fuchsschwanz‘ können wie Spinat gegessen werden, enthalten aber hohe Mengen an Nitraten, wenn sie auf gut gedüngten Böden wachsen. Auch die Samen sind essbar und mit Chiasamen vergleichbar, etwa gleich groß.
| Ein dichter Bestand des Weißen Amaranths im JKI-Unkrautgarten Anfang August. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine junge Pflanze Anfang Juni. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blätter sind gestielt und insgesamt hier 8 cm lang. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blattadern sind versenkt. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Blattrand ist gewellt. Hier sitzen zwei geflügelte Blattläuse mit vier Jungen auf der Unterseite. (Bild: W. Wohlers) |
| Am Blattrand befinden sich besonders große Zellen ohne Chlorophyll, siehe auch die Fotos bei Amaranthus blitoides. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Trieb hat noch nicht angefangen sich zu strecken. (Bild: W. Wohlers) |
| Die jungen Blätter haben einen weißen Rand. Die verlängerte Mittelrippe ragt über den Blattrand hinaus. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Das Blatt umfasst den Stängel zu etwa einem Drittel. (Bild: W. Wohlers) |
| Blattstiel, links, von der Seite mit dem herunterlaufenden Blattansatz. (Bild: W. Wohlers) |
| Der am Stängel herunterlaufende Blattansatz hat am Rand besonders große Zellen, die weiß wirken können, und einige Haare. (Bild: W. Wohlers) |
| Aus den Blattachseln wachsen Seitentriebe, unten senkrecht zum Stängel. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine junge Pflanze mit langen Seitentrieben Anfang Juni. (Bild: W. Wohlers) |
| Oben sind die Seitentriebe kurz und wachsen eher nach oben. (Bild: W. Wohlers) |
| Aus den Blattachseln der langen Seitentriebe sprießen Blätter und aus deren Achseln wieder Blätter und Blüten. (Bild: W. Wohlers) |
| Die ersten Blätter vergilben bereits im Juli. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Pflanze trägt im Juli nur noch kleine Blättchen, aber viele Blüten. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein fast ausgewachsener Trieb, der keine Nebentriebe mehr bildet. (Bild: W. Wohlers) |
| In den Blattachseln bilden sich in der späten Saison nur noch Blüten. (Bild: W. Wohlers) |
| Oben auf den Trieb saß eine kleine Fliege, wohl eine Lanzenfliege Lonchaeidae, deren Larven sich meistens von Pflanzen ernähren, auch Gallen bilden. (Bild: W. Wohlers) |
| Leider habe ich diese Gebilde erst Monate später beim Sortieren der Fotos entdeckt. Eventuell sind es Gallen der Lanzenfliege. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine typische, bereits ausbleichende Pflanze im Juli mit den vergilbten, großen Blättern und den langen unteren Seitentrieben. (Bild: W. Wohlers) |
| Neben den kleinen Blättern mit den langen Spitzen stehen die Blüten. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine weibliche Blüte mit den drei Narbenästen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Kelchblätter verfärben sich häufig braun nach der Blüte. (Bild: W. Wohlers) |
| Die glänzenden, rötlich schwarzen Samen sind rund, flach und nur 1 mm groß. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimblätter sind knapp 1 cm lang. (Bild: W. Wohlers) |
| Die ersten richtigen Blätter sind eiförmig. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein Steppenroller bei mir auf dem Parkplatz mitten in der Stadt. Hat sich ein Kollege einen Spaß erlaubt? (Bild: W. Wohlers) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. November 2019.
Zur Bekämpfung mit Pflanzenschutzmitteln siehe Informationen des BVL (Amarant als Schadorganismus eintragen!) oder die Seiten des Oekolandbau.de. Der Weiße Amarant spielt verglichen mit dem Zurückgebogenen Amarant nicht so eine große Rolle, wird aber auf ihren Seiten erwähnt.