Amaranthus hybridus L. (= A. chlorostachys, A. erythrostachis, A. patulus) der Grünährige Amaranth oder Bastard-Fuchsschwanz gehört zur Familie der Amaranthaceae (Fuchsschwanzgewächse). Es gibt viele Unterarten wie ssp. incurvatus, hypochondriacus, auch patulus und powellii, die früher als eigene Arten galten. Die englischen Namen sind Green oder Slim Amaranth, Slender oder Smooth Pigweed, Prince’s Feather. EPPO-Code AMACH.
Der Grünährige Amaranth ist aus Nordamerika vor etwa 130 Jahren zu uns gekommen. Er ist eine alte Kulturpflanze in Mexiko, vielleicht sogar die älteste und war bis zur Ankunft der Spanier auch Teil religiöser Zeremonien; er wurde daher verboten. In Nordamerika ist er häufig und gilt als Problemunkraut, ebenso in Australien. Er wächst in Mitteleuropa auf Maisfeldern und in Gärten, aber auch auf Schuttplätzen und Wegrainen, und ist relativ häufig in Deutschland. Er hat ähnliche Ansprüche wie Amaranthus retroflexus, von dem man ihn aufgrund des schlankeren Wuchses und der geringeren Behaarung unterscheiden kann. In der Landwirtschaft werden häufig die Amarant-Arten zusammengefasst. So versteht man im Englischen unter Redroot die zwei Arten Amaranthus hybridus und A. retroflexus. Das befriedigt einen Botaniker natürlich nicht, aber für Bekämpfungsfragen auf dem Acker ist dies sinnvoll. Vom Grünährigen Amarant gibt es viele Unterarten, unter anderem ssp. cruentus, der Blut-Amarant, eine Zierpflanze.
Die Pflanze wird meistens nur 50 oder 70 cm hoch. Sie hat kräftig grüne Blätter und Blütenstände, daher ihr deutscher Name. Aufgrund verhärteter Grannenspitzen an den Blütenhüllblättern sticht sie, wenn man sie anfässt. Die gestielten, ganzrandigen Blätter sind oval mit einer ausgeprägten Spitze, sie stehen wechselständig an den häufig roten Stängeln. Der Grünährige Amarant verzweigt sich viel und wächst straff aufrecht. Die Einzelblüten sind eingeschlechtig, wie bei allen Amarant-Arten. Blütezeit ist Juli bis September. Die nur 1 mm großen glänzenden, schwarzen Samen keimen in der Regel erst im Mai oder Juni.
Amaranthus hybridus ist nicht nur ein Unkraut in Nordamerika und Europa, sondern Kulturpflanze in einigen Teilen Afrikas und in Indien. Es wird als Gemüse angebaut und z.B. in Nigeria als Basis für Suppen verwendet, in Südafrika wird sein Anbau als Getreide-Amaranth (12 bis 17 % Protein) propagiert. Geerntet wird dort mit der Hand; ist also nur für den kleinen Verbrauch gedacht. Eines der wichtigsten Unkräuter ist dabei der Zurückgebogene Amaranth.
| Pflanzen im Juli im JKI-Unkrautgarten, etwa 50 cm hoch. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine kleine Pflanze Anfang Juni. (Bild: W.Wohlers) |
| Bei diesem seitlichen Foto von Anfang Juni kann man die ersten Seitentriebe sehen. (Bild: W.Wohlers) |
| Im August hat die Pflanze ihre Maximalhöhe erreicht, hier 1 m. (Bild: W.Wohlers) |
| Die Blätter sind gestielt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Blütenstände sind endständig und kommen aus den Blattachseln. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Zur Reife sind die Triebe lang gestreckt. (Bild: W.Wohlers) |
| Die drei Narben sind kaum zu erkennen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Antheren sind hellgelb und fallen auf. (Bild: W.Wohlers) |
| Die Antheren schweben an langen Stielen über dem Blütenstand und biegen sich zu einem x auf. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blütenblätter der reifenden Samen verfärben sich hellbraun. (Bild: W.Wohlers) |
| Die Samen sind eiförmig, glänzend und haben ein dunkles Rot. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimblätter sind lanzettförmig. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die gestielten Primärblätter sind eiförmig. (Bild: W.Wohlers) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. Oktober 2018.
Herbizide schauen Sie bitte im aktuellen Pflanzenschutzmittelverzeichnis nach, Schadorganismus Amarant-Arten.