Anagallis foemina (= Lysimachia foemina), der Blaue Acker-Gauchheil gehört zur Familie der Primulaceae (Primelgewächse). Der englische Name ist Blue Pimpernel. EPPO-Code ANGCO.
Der Blaue Acker-Gauchheil ist seltener als der rotblühende. Eine Unterscheidung zwischen A. foemina und der blaublühenden Variante von A. arvensis ist schwierig. Er wurde in die USA verschleppt, gilt dort aber als Unterart von A. arvensis. Im Norden kommt er in Schweden zeitweilig vor. A. foemina wächst auf kalkhaltigen Böden und liebt wärmere Gebiete. Er ist daher mehr im Süden, im Mittelmeergebiet und in Mittel- und Südwestdeutschland zerstreut verbreitet und gilt als gefährdet.
Auch der Blaue Acker-Gauchheil ist wie der rotblühende eine einjährige, unbehaarte Pflanze mit kriechendem Wuchs. Die Sprosse können bis 30 cm lang werden. Die Stängel sind vierkantig, die Blätter eiförmig und ganzrandig. Die Blüten stehen in den Blattachseln, einzeln oder zu zweit. Sie sind im Durchmesser bis 15 mm groß. Sie öffnen sich morgens und schließen sich bereits mittags. Sie sind sehr lichtempfindlich und schließen sich bei herannahendem Unwetter. Blütezeit ist Mai bis Oktober. Ein Teil der Samen keimt bereits im Herbst.
Der Blaue Ackergauchheil ist schwach giftig und enthält vor allem in den Wurzeln Saponine.
| Bestand des Blauen und des Roten Gauchheils im Unkrautgarten des JKI. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Die Pflanze ist frisch grün und trägt klarblaue Blüten. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Der Stängel ist vierkantig. Hier sitzen drei Blätter zusammen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blätter sind knapp 2 cm lang und haben fünf versenkte Adern. (Bild: W. Wohlers) |
| Knospen in den Blattachseln. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Knospen haben zum Schluss einen langen Stiel und nicken. (Bild: W. Wohlers) |
| Die knapp 15 mm großen Blüten sind leuchtend blau. (Bild: W. Wohlers) |
| Im Allgemeinen haben die Blüten fünf Kronblätter, hier aber ausnahmsweise sechs. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Blütengrund ist violett. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Filamente sind weiß und lila mit oben langen Haaren. Die Narbe streckt sich aus dem Kranz der Antheren heraus. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Antheren und der Pollen sind auffallend gelb. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein oder zwei Blüten pro Blattachsel. Oben stehen die Blätter nicht gegenständig. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Früchte sind Deckelkapseln. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Sehr schön ist zu sehen, wo die Samen saßen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimblätter sind hier nur 4 mm lang. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ersten beiden richtigen Blätter haben nur eine versenkte Ader. (Bild: W. Wohlers) |
| Selbst in den Achseln der Keimblätter werden bereits Seitentriebe gebildet. (Bild: W. Wohlers) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. April 2020.