Anthemis austriaca, die Österreichische Hundskamille gehört zur Familie der Asteraceae oder Compositae (Korbblütengewächse). Der englische Name ist Austrian Chamomile. EPPO-Code ANTAU.
Die Österreichische Hundskamille ist ein seltenes Kraut auf trockenen, warmen Unkrautfluren im südöstlichen Mitteleuropa, so natürlich in Österreich, in Deutschland in der Pfalz, am Main und in Bayern. In Norddeutschland tritt sie nicht auf, auch nicht in Skandinavien. Ihre Heimat sind der Balkan und die Steppen Südrusslands und Westasiens. Verschleppt wurde sie kaum. Selbst in Frankreich, Italien und Spanien ist sie selten, obwohl sie dort gute Bedingungen hätte. Nur in England kann man sie ab und zu sehen, weil sie dort als Samen verkauft wird, auch in Samenmischungen. Sie hat sich dort aber nicht etabliert. In Nordamerika wächst sie nur an wenigen Stellen im Staat Washington, in Australien und Neuseeland gar nicht. Auf Rapsfeldern ist sie ein mittlerer Konkurrent zur Kulturpflanze, ähnlich wie die Acker-Hundskamille - falls sie denn auftritt.
Die Pflanze kann bis zu 60 cm hoch werden. Die Blätter sind fleischig, doppelt oder dreifach gefiedert, schütter behaart und tragen eine Borste am Fiederende. Vor allem durch die einzeln stehenden Fruchtstände fällt die Österreichische Hundskamille auf, da diese wie eine Kugel geformt sind. Sie kann deshalb kaum mit anderen Kamillen verwechselt werden. Der Korbdurchmesser kann 3,5 cm betragen. Blütezeit ist Juni bis September.
| Der Bestand in voller Blüte. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine junge, kompakt gewachsene Pflanze der Österreichischen Hundskamille. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter tragen eine Borste am Fiederende. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Stängel sind wollig behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Bestand im JKI-Unkrautgarten bei Blühbeginn. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine typische Kamillenblüte: gelbe Korbblüten und weiße Zungenblüten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blütezeit beginnt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Boden des Blütenkorbs hebt sich mit zunehmendem Alter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Boden des Blütenkorbs ist gefüllt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Samenstand bildet eine Kugel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen sind etwa 3 mm lang und längsgeriffelt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimblätter der Österreichischen Hundskamille sind hier 6 mm lang. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ersten richtigen Blätter sind nur einfach gefiedert. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. April 2020.