(Bild: Arno Littmann, JKI)
Blitum bonus-henricus (= Chenopodium bonus-henricus L.), der
Gute oder Stolze Heinrich, auch Dorf-Gänsefuß, Wilder Spinat, Mehlspinat genannt, gehört zur Familie der Amaranthaceae (Fuchsschwanzgewächse ), Unterfamilie Chenopodiaceae. Der englische Name ist Good King Henry. EPPO-Code CHEBH.
Der Gute Heinrich kommt aus Mitteleuropa, wahrscheinlich aus den Alpentälern. Hat sich aber weit verbreitet, weil er viel in Gärten angebaut wurde, in Groß-Britannien schon in römischen Zeiten. Auch nach Nordamerika wurde er gebracht, aber nur in den Osten; er ist dort selten, ebenso auf Neuseeland. In Deutschland gilt er heute als gefährdet. In Nordwestdeutschland ist er so gut wie gar nicht zu finden. In Süd und Mittelschweden ist er häufig, kommt aber im Norden kaum über den 60sten Breitengrad hinaus, auf Åland ist er noch häufiger. Meistens wächst er an offenen Stellen an Wegen, Mauern und Zäunen. Er liebt nährstoffreiche Böden.
Die mehrjährige Pflanze kann bis zu 80 cm hoch werden. Die großen, spießförmigen, ganzrandigen Blätter sind jung leicht bemehlt wie die ganze Pflanze. Sie fühlen sich etwas fettig an, ähnlich wie Spinat und können 10 cm lang werden. Die oft nickenden, pyramidenförmigen Blütenstände sind Scheinähren. Die kleinen Blüten sind unscheinbar und entweder zwittrig oder eingeschlechtlich weiblich. Blütezeit ist von April bis in den Oktober hinein.
Der Gute Heinrich wurde früher als Salat- und Gemüsepflanze gesammelt und in Gärten angebaut. Auch medizinisch wurde er eingesetzt, unter anderem gegen Husten. Die Samen wurden als Brei gegessen. Sie wurden gekocht, damit sich der Saponingehalt reduzierte, getrocknet und gemahlen und dann auch als Mehlzusatz verwendet. Heute findet man seine Blätter manchmal in Asien in Restaurants der gehobenen Klasse. Auch in Deutschland kann man ihn wieder auf Märkten sehen.
| Große Pflanze. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Jungpflanze vor dem Schossen mit den großen, dreieckigen und langgestielten Blättern. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Die Triebe wachsen meistens straff aufrecht. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter können 18 cm lange Stiele haben und 12 cm lang sein bei einer Breite von knapp 10 cm. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Am unteren Rand laufen die Ecken spitz aus, ein spießförmiges Blatt mit den Ecken nach oben gebogen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Junge Blätter sind mit Blasenhaaren besetzt, die sich auf der Unterseite länger halten als auf der Oberseite. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Auch die Stängel sind leicht behaart, hier kleine Seitentriebe. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Stängel ist geriffelt. Die Blätter stehen aufrecht. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Triebende mit Blüten. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Jedes Blütenknäuel hat ein Vorblatt, zumindest unten im Blütenstand. Gut zu sehen sind hier die Blasenhaare. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Dies sind ausschließlich weibliche Blüten mit den zweiästigen Narben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Reifende Samen, (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen werden größer und öffnen die fünfzählige Blütenhülle. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der braune, glänzende Same wird sichtbar. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
|
Verfasser: Wohlert Wohlers. März 2021.
Fotos vom Pollen des Guten Heinrichs siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank.
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.
Siehe auch die Fotos bei Die Gattung Blitum des offenen Naturführers.