Calystegia sepium (= Convolvulus sepium), die Zaunwinde, gehört zur Familie der Windengewächse (Convolvulaceae). Der englische Name ist Hedge Bindweed. EPPO-Code CAGSE.
Die Zaunwinde wächst häufig in Gärten und Dauerkulturen. Sie ist in ganz Europa und Westasien verbreitet. Auch in Nordamerika ist sie viel zu finden. Dort wird zwischen sieben Unterarten unterschieden, (search for Calystegia sepium,) hierzulande gibt es nur drei: Subspezies sepium, die in vielen Gärten zu findende Unterart, subsp. roseata blüht mehr oder weniger rosa und ist an der Ostseeküste verbreitet. Die Unterart spectabilis blüht ebenfalls rosa und ist feinbehaart. Manchmal werden beide Unterarten zu subsp. baltica zusammengefasst. Die Zaunwinde bevorzugt feuchte Standorte und nährstoffreiche Böden. An Zäunen bilden ihre großen Blüten einen Blickfang. Sträucher und andere Pflanzen kann sie durch ihr Gewicht zu Boden drücken.
Die mehrjährige Pflanze überwintert in ca 5 mm dicken Wurzelausläufern. Wegen dieser Ausläufer ist die Zaunwinde auch schwer wieder loszuwerden, wenn man sie einmal im Garten hat. Sie bildet lange, sich windend hochkletternde Triebe, die 3 m Länge erreichen können. Die Blätter sind bis zu 10 cm lang und herzförmig. Die jungen, noch kleinen Blätter können mit denen der Ackerwinde verwechselt werden. Aber sie sind kaum behaart. Die auffallend großen Blüten bestehen aus fünf zusammengewachsenen Blütenblättern und bilden einen tiefen Trichter von 4 bis 5 cm Durchmesser. Auch die Filamente der Antheren sind zusammengewachsen. Blütezeit ist Juni bis September. Die Samenkapseln sind fast rund und haben einen Durchmesser von 1 cm.
Blätter und Wurzeln der Zaunwinde werden in der Literatur als Heilmittel aufgelistet und sollen wegen ihres Gehaltes an Alkoloiden fiebersenkend und abführend wirken.
| Ein Zaun von 2 m Höhe ist schnell überwuchert. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Daher kommt der Name. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter sind herzförmig, spitz auslaufend. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter können aber auch abgerundet sein. Die kleinen sind mit denen der Ackerwinde leicht zu verwechseln. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die jungen Blätter sind am Rand häufig rot gefärbt, ebenso wie die alten Stängel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Stängel dreht sich in sich selbst, an den roten Streifen oben zu erahnen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüte hat zwei etwa 2 cm lange Vorblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Blüten stehen waagerecht ab, im 90° Winkel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Attraktive Blüten. Wenn die Zaunwinde nur nicht so wuchern würde! (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Antheren sind hellbeigefarben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Narbe hat zwei Äste. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Verblühte Blüte sowie eine Knospe. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samenkapsel ist fast rund und hat einen Durchmesser von 1 cm. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Samen ist fast rund und misst ca 5 mm. Hier waren nur zwei in der Kapsel und ein verkümmerter Samen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
|
Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. August 2011.