Centaurea cyanus – Kornblume (JKI-Pflanzenportraits)

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Unkrautgarten
Aus dem Unkrautgarten des Julius Kühn-Institutes
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(Bild: W.Wohlers, JKI)

Centaurea cyanus L. (= Cyanus segetum), die Kornblume, Cremse, Cremisse oder auch Flockenblume gehört zur Familie der Asteraceae oder Compositae (Korbblütler). Der englische Name ist Cornflower. EPPO-Code CENCY.

Die Kornblume ist seltener geworden. Aber manchmal können ganze Felder völlig blau sein, weil das von den Landwirten über mehrere Jahre angewendete Herbizid nicht gegen die Kornblume wirkte und sich eine hohe Kornblumen-Dichte aufbauen konnte. Kornblumen wachsen nicht nur im Korn, auch im Raps sieht man sie häufig. Sie wird auch als Zierpflanze angebaut. In Samenmischungen für Blumenwiesen fehlt sie fast nie. Die Kornblume ist heute über die ganze Erde verbreitet. Schon in Funden aus der Eiszeit wurde ihr Pollen in Mitteleuropa nachgewiesen. In Deutschland ist sie nur im Alpenvorraum, im Schwarzwald und einigen Mittelgebirgen nicht zu finden. Nach Nordamerika wurde sie verschleppt, wegen ihrer Schönheit wohl absichtlich, ebenso nach Australien und Neuseeland. Nördlich des 63sten Breitengrad kommt sie nur noch selten vor.

Die einjährige Pflanze kann bis zu 1 m hoch werden. Sie keimt im Herbst und überwintert dann als kleine Pflanze, sie keimt aber auch im Frühjahr. Gegen Ende der Vegetationsperiode stirbt sie ab. Die Blätter sind schmal lanzettförmig und leicht gezähnt, graugrünlich gefärbt und wie die Stängel behaart. Der endständige Blütenkorb besteht aus einem Kranz großer, steriler Randblüten mit kleinen Röhrenblüten in ihrer Mitte. Eine Kornblumenpflanze kann unter guten Bedingungen 700 bis über 1.000 Samen produzieren.

Die Kornblume ist zusammen mit dem Mohn das bekannteste und beliebteste Ackerunkraut überhaupt. Bei Landwirten ist sie allerdings nicht beliebt. Sommerblumenkränze und –sträuße enthalten fast immer die Kornblume. Schon die römische Göttin des Ackerbaus, Ceres, trug Kornblumen in ihrem Haar. Sie war die Lieblingsblume von Königin Luise von Preußen (1776 - 1810), ebenso von Kaiser Wilhelm I (1797 - 1888). In Deutschland und Österreich hat sie auch eine nationalistisch politische Bedeutung. In anderen Ländern ist das kaum der Fall. Sie ist die Nationalpflanze von Estland. Ihre Farbe ist preußisch-blau, zumindest die dunklen Teile der Blüte war die Farbe der preußischen Uniformen. Das intensive „Kornblumenblau“ beruht auf dem Farbstoff Cyanidin. Der lateinische Name Centaurea kommt von Linnaeus, der damit an den Centauren Chiron erinnert, der der Sage nach die Heilkraft der Pflanze entdeckt hat, und zwar gegen Schlangenbisse. Aber dafür gibt es keine Grundlage. Cyani flos, also die getrockneten Blüten wurden als Kräutertees verwendet, heute jedoch eher als Schmuckdroge, da sie den Teemischungen Farbe verleihen. Die Kornblume gilt als Blume der Treue.

Verfasser: Wohlert Wohlers. Mai 2017.

Herbizide schauen Sie bitte im aktuellen Pflanzenschutzmittelverzeichnis des BVL nach unter Schadorganismus Kornblume.

Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos der Kornblume gibt es beim finnischen NatureGate.

Fotos vom Pollen der Kornblume gibt es bei PalDat, einer palynologischen Datenbank, zu sehen.

Im Offenen Naturführer sind auch Gedichte und Literarisches zu finden, z.B. dies hier von Klabund (1890 – 1928): Die letzte Kornblume.

Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Centaurea cyanus – Kornblume (JKI-Pflanzenportraits) (Zuletzt geändert:
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23 März 2021 11:44:00). Abgerufen am 6. März 2025, 17:22 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Centaurea_cyanus_–_Kornblume_(JKI-Pflanzenportraits)