Centaurea nigra L., die Schwarze Flockenblume, gehört zur Familie der Asteraceae oder Compositae (Korbblütler). Die englischen Namen sind Black Knapweed, Lesser Knapweed und Hardheads. EPPO-Code CENNI. Sie kreuzt sich mit der Wiesen-Flockenblume Centaurea jacea, hat aber keine Zungenblüten.
Die Schwarze Flockenblume ist in Europa und Asien heimisch. Sie kommt in Deutschland vor allem im Südwesten vor. Nach Nordamerika wurde sie verschleppt, hat sich aber nicht weit ausgebreitet. Desgleichen in Neuseeland und Australien, wo sie nur im Südosten auftritt. Im Norden kann man sie noch in Schonen finden, in Finnland geht man davon aus, dass sie sich als Neophyt mit der Klimaerwärmung ausbreiten könnte.
Die Schwarze Flockenblume ist eine ausdauernde Pflanze von bis zu 80 cm Höhe, die viel auf Wiesen, wo sie vom Landwirt nicht gern gesehen wird, und an Waldrändern wächst. Von den anderen Flockenblumen lässt sie sich leicht unterscheiden, da sie keine großen Randblüten hat, sondern nur Röhrenblüten. Auch sind die Anhängsel der Hüllblätter besonders groß und schwarz. Allerdings gibt es auch Pflanzen mit kleinen Anhängseln, die zudem hellbraun sind, sodass von einer Kreuzung mit der Wiesen-Flockenblume ausgegangen wird. Dann wären sie ja nur Unterarten.
Hier eine interessante Beschreibung von Naturegate:
Eine speziell für Flockenblumen typische Eigenschaft ist mit ihrer Bestäubung verbunden. Die Staubblätter ihrer Blüten reagieren auf Berührung: Wenn ein Insekt zur Blüte kommt, um Nektar zu saugen, und Blütenstaub mit sich trägt, zieht sich die von den zusammengewachsenen Staubfäden der Staubblätter gebildete Röhre nach unten und der untere Haarkranz der daran sitzenden Narbenlappen wischt auch noch den restlichen Blütenstaub weg. Danach öffnen sich die Narbenlappen und die Blüte erwartet den Besuch des nächsten Insektes und den Blütenstaub einer anderen Blüte. Die Bildung der Samen setzt mehrere Insektenbesuche voraus.
| Eine Pflanzen kurz vor der Blüte in einem schon einiger Zeit gemähtem Rasen mit trockenem Schnitt. (Bild: W. Wohlers) |
| Im grünen Rasen fällt die Schwarze Flockenblume durch ihre grauen Triebe auf. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blätter sind breit lanzettlich. (Bild: W. Wohlers) |
| Unter guten Bedingungen sind die gestielten Blätter 15 cm lang. (Bild: W. Wohlers) |
| Triebe, deren oberste Blätter immer spitz nach oben zeigen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die unteren Stängelblätter mit gewelltem Rand sind kurz gestielt. (Bild: W. Wohlers) |
| Oberes Stängelblatt mit geradem Rand. (Bild: W. Wohlers) |
| Stängel und Blätter, hier der Blattansatz, sind stark behaart. (Bild: W. Wohlers) |
| Die langen Haare laufen in dünne Fäden aus, die miteinander verfilzen. (Bild: W. Wohlers) |
| Diese Wollhaare bestehen an der Basis aus aneinander gereihten Zellen. (Bild: W. Wohlers) |
| Neben den langen Wollhaaren gibt es noch kleine Blasenhaare. (Bild: W. Wohlers) |
| Unter den Haaren fand ich einige Milben. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blätter sind ebenfalls stark behaart, hier die Haare der Ober- und Unterseite eines jungen Blattes. (Bild: W. Wohlers) |
| Weiße lange Haare auf der Blattoberseite. Am Blattrand stehen die kurzen Haare dicht beieinander. (Bild: W. Wohlers) |
| Auch auf dem Blatt stehen sowohl lange Haare, allerdings hier nicht verfilzt, wie auch Blasenhaare. (Bild: W. Wohlers) |
| Am Blattrand bildet sich manchmal eine Reihe chlorophyllfreier Epidermiszellen, aus denen kurze Haare ragen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Unterseite eines unteren Stängelblattes mit Zähnchen am Rand. (Bild: W. Wohlers) |
| Auch auf der Unterseite sind Blasenhaare zu erkennen. (Bild: W. Wohlers) |
| Auf der Unterseite sind vor allem die Adern behaart. (Bild: W. Wohlers) |
| Nebentrieb. Der Stängel ist ziemlich unbehaart. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blattunterseite ist hier ziemlich kahl, der Stängel aber behaart. (Bild: W. Wohlers) |
| Triebspitze mit typisch straff nach oben gerichteten jungen Blättern. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blattunterseite ist wollig behaart. (Bild: W. Wohlers) |
| Nochmal die Blattunterseite mit Wollhaaren. (Bild: W. Wohlers) |
| In der Triebspitze wird die Knospe sichtbar. (Bild: W. Wohlers) |
| Schon in der Knospe kann man die Schwarze Flockenblume anhand der Hüllblätter identifizieren. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blätter spreizen sich auf. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine Knospe kurz vor dem Öffnen. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine Knospe von oben mit hier hellbraunen Anhängseln an den Hüllblättern. (Bild: W. Wohlers) |
| Voll erblühter Korb. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Anhängsel an den Hüllblättern sind lang und schwarz. (Bild: W. Wohlers) |
| 2 mal 9 Anhängsel, die kurz behaart sind. (Bild: W. Wohlers) |
| Die oberste Reihe der Hüllblätter hat keine Anhängsel. (Bild: W. Wohlers) |
| Die oberen Hüllblätter sind dunkel, manchmal aber auch hellbraun. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Blütenkorb hat hier 28 Röhrenblüten. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Röhrenblüten sind fünfzählig. (Bild: W. Wohlers) |
| Die fünf Filamente der Antherenröhren sind unten nicht zusammengewachsen. (Bild: W. Wohlers) |
| Aus der Spitze der Antherenröhre wird der Pollen geschoben. (Bild: W. Wohlers) |
| Die lang gestreckte Narbe erscheint. Sie hat zwei Narbenäste. (Bild: W. Wohlers) |
| Am Ende der Blütezeit verbräunen die Narben. Ich habe die Narbenäste nie geöffnet gesehen. (Bild: W. Wohlers) |
| Verblüht. (Bild: W. Wohlers) |
| Beim Verblühen streckt sich der Blütenkorb etwas, sodass der untere, grüne Teil der Hüllblätter sichtbar wird. (Bild: W. Wohlers) |
| Die langen Borsten im Blütenkorb. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Samen sind ca 3 mm lang und tragen nur einen kurzen Pappus, der wie hier schnell abbricht. (Bild: W. Wohlers) |
| Die kahlen Keimblätter sind hier 7 mm lang. (Bild: W. Wohlers) |
| Die ersten richtigen Blätter sind behaart und lang gestielt. (Bild: W. Wohlers) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. Juni 2020.
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.