Chenopodium polyspermum L. (= Lipandra polysperma), der Vielsamige Gänsefuß, auch Fisch-Gänsefuß oder Fischmelde gehört zur Familie der Amaranthaceae (Fuchsschwanzgewächse ), Unterfamilie Chenopodiaceae. Der englische Name ist Many-seeded Goosefoot. EPPO-Code CHEPO.
Der Vielsamige Gänsefuß tritt in ganz Europa und Westasien auf. In Deutschland ist er fast überall zu finden. Er kam mit europäischen Siedlern auch nach Nordamerika, ist dort aber wenig verbreitet. Im Norden wächst er noch bis zum 62. Breitengrad, hier eine Karte von Finnland. Man findet ihn in Gärten und Weinbergen und auf dem Acker. Er ist überall häufig und liebt stickstoffreiche, nicht zu trockene, eher feuchte Böden.
Der Vielsamige Gänsefuß ist einjährig und recht vielgestaltig. Er kann bis zu 60 cm und mehr hoch werden und etwa im Kartoffelfeld auftreten. Die manchmal rot gefärbten Stängel liegen anfangs häufig, richten sich dann auf und verzweigen sich stark. Die Pflanze ist weder bemehlt, wie bei vielen anderen Gänsefußarten, noch behaart. Die Blätter sind ganzrandig, im unteren Bereich oval, oben mehr lanzettlich und häufig rot markiert, vor allem die Adern und am Rand.
Der Vielsamige Gänsefuß tritt manchmal in Kartoffelfeldern auf. Er soll früher als Fangmittel für Fische verwendet worden sein, daher auch der Name Fisch-Gänsefuß. Die in Pflanzen der Gattung Chenopodium enthaltenen Saponine sind für den Menschen nicht so gefährlich, vor allem wenn die gesammelten Pflanzenteile gekocht werden. Fische reagieren auf Saponine wesentlich empfindlicher.
| Eine ca drei Monate alte Einzelpflanze, die den Namen „vielsamig“ eindeutig erklärt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Vielsamige Gänsefuß zeichnet sich häufig durch rote Stängel aus. Er verzweigt sich sofort und bildet Blüten. (Bild: W. Wohlers) |
| Die unteren Blätter sind eiförmig. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die oberen Blätter, hier an einem liegenden Stängel, sind zugespitzt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Blattunterseite. Der Blattrand ist meistens rot gefärbt, die Blattadern versenkt. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Stängel ist vierkantig und leicht geriffelt. Hier sind auch einige wenige der für Chenopodiaceen typischen Blasenhaare zu sehen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blüten sind endständig und kommen auch aus den Blattachseln. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten sitzen wie bei Chenopodiaceen üblich in Knäueln. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blüten sind fünfzählig und zwittrig. Die Antheren und der Pollen sind hellgelb. (Bild: W. Wohlers) |
| Die weiße Narbe ist fächerförmig weit geöffnet. Daneben eine noch ungeöffnete Anthere. Foto ist leider unscharf. (Bild: W. Wohlers) |
| Bei reifenden Samen sind die Narben meistens schon abgefallen, hier rechts oben ausnahmsweise noch zu sehen. (Bild: W. Wohlers) |
| Der junge Samen ist rot. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blüten sitzen ganz eng in Knäueln, hier bereits mit den fast reifen, schwarzen Samen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Diese Pflanze verdient wirklich den Namen Vielsamig. Häufig sind die Hüllblätter rot. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Stängel der Keimpflanze ist hier rot gefärbt. Die Keimblätter sind spatenförmig und gestielt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Schon in den Achseln des ersten richtigen Blattes sind Blütenknospen zu sehen. (Bild: W. Wohlers) |
| Diese kleinen, 15 cm hohen Pflänzchen sind nur vier Wochen alt und haben schon recht viele Blüten. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, März 2021.
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.
Zur Systematik der problematischen [https://offene-naturfuehrer.de/web/Die_Gattung_Chenopodium_(Rolf_Wi%C3%9Fkirchen_und_Johannes_Walter)
Gattung Chenopodium.] Bevorzugter Name von Chenopodium polyspermum ist jetzt Lipandra polysperma, eine neue Gattung mit nur einer Species.
Herbizide schauen Sie bitte im aktuellen Pflanzenschutzmittelverzeichnis nach unter Schadorganismus Gänsefußarten.