Euphorbia peplus, die Garten-Wolfsmilch gehört zur Familie der Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse). Der englische Name ist Petty Spurge. EPPO-Code EPHPE.
Die Garten-Wolfsmilch ist weit verbreitet. Sie tritt in Deutschland überall auf. Von Europa wurde sie nach Nordamerika sowie Australien und Neuseeland verschleppt. Im Norden kommt sie in Finnland bis zum 62 Breitengrad vor. Sie wächst gerne und schnell auf nährstoffreichen Böden, an Wegrändern, im Weinberg und in Gärten einschließlich der Blumentöpfe. Auch im Halbschatten gedeiht sie ganz gut.
Die einjährige Pflanze keimt, sobald die Temperaturen hoch genug sind. Die Stängel sind häufig rötlich gefärbt. Die Blätter sind glattrandig, kräftig grün und rund mit kurzem Stil, die Hochblätter sitzend, in der Form oval mit stumpfer Basis und häufig mit einer kleinen Spitze. Die Pflanze ist unbehaart.
Die Garten-Wolfsmilch gehört zu den Kräutern, die in nützlingsfördernden Gärten gern gesehen sind. Sie wird höchstens 30 cm hoch und unterdrückt daher kaum andere Pflanzen. Sie hat meistens eine schöne Grünfärbung und lässt sich notfalls leicht ausrupfen. Von den offen zugänglichen Nektardrüsen der Blüten und den Pollen ernähren sich kleine Insekten, etwa Schlupfwespen, die Blattläuse parasitieren und damit deren Bestand dezimieren. Auch andere Euphorbia-Arten fördern Nützlinge, sind jedoch nicht so einfach in ihrer Vermehrung, höchstens noch die Sonnenwend-Wolfsmilch, die aber durch ihre Gelbfärbung selbst Farbakzente im Ziergarten setzt. Der Artname peplus (ursprünglich Griechisch Überkleid) wurde schon von Hippokrates (460 – 370 BC) verwendet und weist auf die Kapselhülle hin, die aber bei allen Euphorbien ähnlich ist.
| Die Garten-Wolfsmilch kann ca 20 cm hoch werden. (Bild: Arno Littmann , JKI) |
| Garten-Wolfsmilch wächst überall, auch in Mauerritzen, bleibt aber dann so klein wie hier. |
| Der Blütenschirm kann 15 cm im Durchmesser betragen. Hier zwei Pflanzen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blätter sind gestielt und fast rund, aber meistens spitz zulaufend. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Hochblätter laufen meistens in eine kleine Spitze aus. Dichotomie mit jeweils einer zentralen Blüte und zwei Seitentrieben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die hier schon aufgeplatzten Antheren sind weißlich, der Pollen ist intensiv gelb. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die weißen Narben erscheinen zwischen den Antheren und Drüsenpolstern. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Narben verfärben sich grünlich. Die Antheren wurden wahrscheinlich aufgefressen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Fruchtknoten links schiebt sich zwischen den Drüsenpolstern heraus. Rechts eine Samtmilbe. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Nach der Befruchtung senkt sich die junge Kapsel ab - unten. Oben ernährt sich eine Schlupfwespe an den Nektardrüsen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Fruchtknoten senkt sich zum Reifen tief herab. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Reife Kapseln richten sich auf. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Trocknen die reifen Kapseln in der Sonne, so reißt die Kapselhülle offensichtlich unten als erstes auf. (Bild: W. Wohlers) |
| Mit zunehmendem Alter werden die Pflanzen gelb, hier allerdings ungewöhnlich rötlich gefärbt, wahrscheinlich durch Trockenheit. (Bild: Arno Littmann , JKI) |
| Die Samen sind nur etwas über 1 mm lang und haben eine perlige Oberfläche. (Bild: W. Wohlers) |
| Drei Samen pro Kapsel, die in sechs Teile zerfällt. Die Samen haben drei Reihen mit bis zu vier runden sowie zwei mit einer länglichen Einbuchtung. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ist die Kapsel aufgesprungen, dann bleibt das für Euphorbien typische Mittelsäulchen stehen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die kurz gestielten Keimblätter sind länglich und abgerundet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine Keimpflanze mit den ersten vier richtigen Blättern, die meistens spitz zulaufen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Nicht nur aus den Achseln der Keimblätter entsprießen Nebentriebe, auch unterhalb der Keimblätter sprießen sie. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. September 2017.
Informationen zu Samtmilben oder hier.
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.