Galium spurium L., das Kleinfrüchtige Kletten-Labkraut, auch Acker-Labkraut, Saat-Labkraut, Unechtes Labkraut oder Grünblüten-Labkraut, gehört zur Familie der Rubiaceae (Röte- oder Krappgewächse). Der englische Name ist False Cleavers. EPPO-Code GALSP.
Das Kleinfrüchtige Kletten-Labkraut kommt wahrscheinlich aus Vorderasien und ist heute in ganz Europa vorhanden, ist aber in Deutschland nur wenig zu finden. Weil es selten ist, wurde es kaum verschleppt, so nicht in die USA, in Australien wächst es nur an wenigen Stellen. Im Norden Europas wächst es bis zum 62 Breitengrad viel, aber auch noch am Polarkreis. Es gedeiht gut auf kalkhaltigen, trockenen oder nur wenig feuchten Böden, die nicht unbedingt nährstoffreich sein müssen. Dadurch unterscheidet es sich vom häufigen Kletten-Labkraut.
Ansonsten sehen sich die einjährigen Pflanzen ähnlich, zumindest, wenn sie jung sind. Es wurde auch zeitweise als eine Unterart angesehen. Nur die Blüten sind anders, die meistens grünlich gefärbt und kleiner sind. Auch die Früchte sind nicht so groß. Zur Variabilität und zu den Unterschieden zu Galium aparine siehe eine Dissertation aus Hohenheim.
Von G. spurium gibt es zwei Unterarten. Die Früchte können je nach Unterart kahl sein, so bei Galium spurium ssp spurium. Sie ist selten. Bei ssp. vaillantii/infestum sind sie beborstet. G. spurium ssp. infestum kommt vor allem in Unterfranken vor.
| Die Pflanzen im JKI-Unkrautgarten stützen sich gegenseitig. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Pflanzen im Unkrautgarten des JKI. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Als Pflanzen ohne Blüten sind die beiden Klettenlabkraut-Arten schwierig zu unterscheiden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Pro Wirtel gibt es sechs bis acht Blätter. Die Blattoberfläche ist beborstet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Triebe von oben fotografiert. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Jeweils zwei Blätter stehen pro Wirtel, die anderen sind gleichgeformte Nebenblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die vierkantigen Stängel und die Blätter sind mit nach unten weisenden Haken besetzt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Am Blattgrund gibt es auch normale Haare, die keine Widerhaken tragen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Streckt sich der Stängel, dann stehen die Widerhaken weiter aus einander, hier bei ssp. spurium. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Triebe von G. spurium ssp. spurium, die von ssp. infestum nicht zu unterscheiden sind. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Triebspitze von ssp. infestum. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Knospen an der Triebspitze, hier von ssp spurium. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die nur knapp 2 mm großen Blüten sind grünlich-weiß, hier von ssp. spurium. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Früchte sind kleiner als bei Galium aparine und meistens grün. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Manchmal bildet die Pflanze neben den reifenden Früchten wieder Blütentriebe aus. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Borsten auf den Samen sind typisch für Galium spurium subsp. infestum. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Früchte von ssp. spurium tragen keine Borsten, hier aber wenige Haaren. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Keimpflanze. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Am Keimblatt verzweigt sich die Pflanze mehrfach, dann nur noch zwei Seitentriebe pro Wirtel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ersten Blätter sind noch nicht typisch lineal. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
|
Verfasser: Wohlert Wohlers. Mai 2018.
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.