Galium tricornutum, das Dreihörnige Labkraut oder Klebkraut, gehört zur Familie der Rubiaceae (Rötegewächse). Die englischen Namen sind Corn Cleavers, Roughfruit Corn Bedstraw. EPPO-Code GALTC.
Das Dreihörnige Labkraut ist in Deutschland nicht weit verbreitet, fast nur noch in Sachsen-Anhalt und Hessen; es gilt als gefährdet. Sein Ursprung ist Europa und Zentralasien. Im Norden konnte man es in Schweden noch finden, zumindest vor mehr als hundert Jahren, aber nicht in Finnland. Nach Nordamerika wurde es verschleppt, kommt dort aber nicht häufig vor, während es in Australien zwar nicht häufig ist, aber doch als wichtiges Unkraut gilt. Auf einzelnen Farmen wächst es in hohen Dichten und bringt damit auch Verluste. Dort vermehrt es sich vor allem auf Feldern mit Hülsenfrüchten, auch auf Pferdeweiden und freien Flächen. Es gedeiht gut auf alkalischen Böden mit 300 bis 550 mm Regen pro Jahr.
Das Dreihörnige Labkraut ist einjährig und kann Triebe von bis zu 1 m bilden. Es hat sein Namen von der Anzahl und Stellung der Samenstände, die immer zu dritt stehen und nach unten gebogen sind wie Hörner. Ansonsten sieht es dem Kletten-Labkraut recht ähnlich. Es hat aber keine Haken auf der Mittelrippe der Blattunterseite.
| Bestand im Unkrautgarten des JKI. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Junge Triebe. Knospen sind noch nicht zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Knospen versteckt zwischen den Blättern. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Stängel streckt sich und die Blüten stehen frei über den Blattwirteln. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüte hat sich geöffnet. Antheren und Pollen sind gelb. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die beiden Narben stehen eng zusammen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Unter einer Blüte befinden sich immer zwei Samenanlagen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Antheren verfärben sich ins Rötliche; der Pollen ist jetzt weiß. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Filamente der Antheren biegen beim Verblühen nach unten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüte hat nur einen Durchmesser von 2 mm. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Reifende Samen, Knospen und Blüten zusammen aus einem Blattwirtel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Oberfläche der unreifen Samen sieht durchsichtig perlig aus. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Oberfläche ist wie mit kleinen Warzen besetzt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Mit zunehmender Reife wird die Oberfläche der Samen glatt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Triplet-Samen von oben, eben dreihörnig, mit einem kleinen, länglichen Vorblatt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Es sieht von oben fast so aus, als hätte jeder Samen ein rundes Tragblatt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Frucht von der Seite mit einer kleinen, verkümmerten Frucht; es ist kein Vorblatt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ein Blütenstand hat jeweils drei Blüten, deren Stiele sind heruntergebogen wie Hörner. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Aus einem Blattwirtel entsprießen immer zwei Blüten- bzw. Fruchtstiele mit jeweils drei Blüten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Lange, nicht mehr wachsenden Stängel mit den dreihörnigen Fruchtständen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Fruchtstiele wie Stängel tragen nach unten gebogene Borstenhaare, Widerhaken. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Stängel sind leicht geflügelt mit Borstenhaaren, die manchmal in drei Reihen stehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Neun Blätter, zwei davon sind die richtigen Blätter, die anderen nur Nebenblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Hier sind es nur sechs Blätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blattunterseite ist kahl. Die Rippe in der Mitte trägt keine Borsten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Haken am Blattrand zeigen mal zur Blattspitze, mal nach unten zum Blattgrund. Sie sind kürzer als beim Kletten-Labkraut. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blattoberseite ist kahl. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Am Blattgrund weisen die Haken immer zum Stängel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Widerhaken am Blattrand. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die gestielten Keimblätter sind knapp 2 cm lang mit eingezogener Spitze. (Bild: W. Wohlers) |
| Neben dem Hauptrieb entsprießen bereits am Keimblatt mehrere Seitentriebe. Die ersten Blätter sind rundlich. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. Mai 2018.
Fotos vom Pollen des Dreihörnigen Labkrauts siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank.