Geranium pusillum L., der Kleine Storchschnabel oder Zwerg-Storchschnabel, gehört zur Familie der Geraniaceae (Storchschnabelgewächse). Der englische Name ist Small-flowered Cranesbill. EPPO-Code GERPU.
Der Kleine Storchschnabel ist in ganz Europa verbreitet, in Deutschland ist er fast überall zu finden. Nach Nordamerika wurde er verschleppt, aber nicht nach Australien, jedoch nach Neuseeland. Im Norden kommt er bis zum 63. Breitengrad vor, zumindest in Schweden, im südlichen Norrland, in Finnland gab es auch Funde nördlich des Polarkreises. Er wächst in Weinbergen, auf Zuckerrüben- und Kartoffeläckern und auch im Getreide. Er ist wärmeliebend und bevorzugt trockene Sand- und sandige Lehmböden mit guter Nährstoffversorgung.
Die ein- oder zweijährige Pflanze kann bis zu 50 cm hoch werden, ist aber meistens wesentlich kleiner. Sie bildet eine lockere Rosette mit rundlichen, gelappten Blättern von 2 cm Durchmesser, aus der im Frühjahr die Stängel sprießen. Die Pflanze ist kurz behaart, auch drüsig. Die Blüten sind mit weniger als 1 cm Durchmesser klein. Sie sind hell lila gefärbt. Der Kleine Storchschnabel blüht von Mai bis Oktober.
Er gilt als Heilpflanze und wird harntreibend und als Adstringent eingesetzt. Der lateinische Artname pusillum leitet sich von pusus ab: kleiner Junge und weist auf den kleinen Wuchs hin.
| Pflanzen des Kleinen Storchschnabels am Feldrand. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine Pflanze im Zuckerrübenfeld. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine Einzelpflanze wächst ohne Konkurrenz in die Breite. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Viele Grundblätter und nur kurze Triebe mit wenigen Blüten Anfang Juni. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blätter können 4 cm im Durchmesser sein. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Oberseite der Blätter ist schütter und drüsig behaart. Die Blattspitzen enden in kleinen Zähnchen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blattunterseite weist Haare auf, aber keine Drüsenhaare. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Im Herbst färben sich die Blätter häufig rot, wie bei vielen Pflanzen, ohne aber abzusterben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Knospen sitzen nah über den Stängelblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blütenstiele sind kurz, dicht und drüsig behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Knospe. Die Kelchblätter sind lang und kurz behaart und tragen auch Drüsenhaare. (Bild: W. Wohlers) |
| Drei Antheren sind noch geschlossen. Sie sind meistens violett gefärbt. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Pollen ist weiß oder hellblau. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blüte hat fünf Kelchblätter, fünf Kronblätter, fünf Antheren und fünf Narbenäste. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blüten bzw hier bereits die jungen Früchte, bei einer erscheint gerade der Schnabel, stehen immer paarweise zusammen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Noch grüne Frucht mit dem langen Schnabel. (Bild: W. Wohlers) |
| Triebende mit reifen und unreifen Früchten. (Bild: W. Wohlers) |
| Jedes Früchtepaar entsprießt einem Tragblatt und hat am Stielgrund Nebenblätter/Stipulae. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Samenstände stehen fast immer steil aufrecht. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen kurz vor dem Abschuss, die Samenhüllen sind hellbraun und behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Frucht ganz vorne ist leer und hat die Samen in die Umgebung katapultiert. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen sind knapp 2 mm lang und glatt, hier drei noch in der Hülle. Ich konnte nicht widerstehen, die kleine Blattlaus mit ins Foto zu nehmen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Nierenförmiges Keimblatt, knapp 1 cm breit. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die roten Punkte in den Einkerbungen der ersten Blätter sind typisch. Der Kleine Storchschnabel kann in diesem Stadium mit dem Rundblättrigen verwechselt werden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, Oktober 2019.
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.