Papaver argemone L., der Sand-Mohn, gehört zur Familie der Papaveraceae (Mohngewächse). Die englischen Namen sind Prickly Poppy, Pale Poppy. EPPO-Code PAPAR.
Der Sand-Mohn ist nicht so häufig ist wie der Klatsch-Mohn, der ein noch leuchtenderes Rot hat und größer ist. Der Sand-Mohn kommt aus dem Mittelmeerraum und hat sich mit dem Ackerbau nach Mitteleuropa verbreitet. In Deutschland tritt er viel, aber nicht überall auf, während er in Frankreich weit verbreitet ist. In Österreich ist er ziemlich selten. Nach Nordamerika wurde er verschleppt, ist aber selten, ebenso wie in Australien und Neuseeland. Sein typischer Standort sind Getreidefelder, aber auch auf Schuttfluren ist er zu finden. Und wie der Name schon sagt, bevorzugt er sandige, möglichst kalkfreie Standorte, etwa die Grundmoränen Südskandinaviens und Norddeutschlands.
Die einjährige Pflanze ist schütter behaart. Aus einer lockeren Rosette erheben sich maximal 40 cm hohe Stängel, die meistens jedoch niedriger sind. Die Blütenblätter haben eine kleine, schwarze Basis und überlappen sich nicht. Daran kann der Sand-Mohn sofort erkannt werden. Die Fruchtkapseln sind schlank und haben vier bis acht Kompartments, die oben an den Narbenstrahlen erkennbar sind und in denen die vielen ca. 1 mm großen, braunen Samen gebildet werden, die typisch für Mohn wie aus einer Streubüchse oben entlassen werden. Die Samenkapsel ist mit ca. 3 mm langen Borsten bedeckt. Der Samen bleibt Jahrzehnte im Boden keimfähig.
| Der Sandmohn kann 40 cm hoch werden. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Hier eine Einzelpflanze mit liegenden Grundblättern. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Grundblätter stehen manchmal aufrecht. (Bild: W. Wohlers) |
| Unter guten Bedingungen können die Grundblätter 16 cm lang werden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter sind doppelt gefiedert. Ein Blatt zeigt die Unterseite. Deren Mittelader ist schütter behaart. (Bild: W. Wohlers) |
| Aus der Rosette erhebt sich der erste Trieb bereits mit einer großen Knospe. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Neben der großen Knospe gibt auch noch eine zweite, kleine Knospe. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Stängel haben weiße, nach oben gerichtete Haare. |
| Das erste Stängelblatt kann ziemlich groß sein. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Trieb hat sich weiter gestreckt. Drei Knospen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die oberen Stängelblätter haben drei oder nur zwei Fiederblättchen. Sie haben nur wenige Haare. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Knospen nicken. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüte hat vier, manchmal fünf recht schmale Kronblätter, die sich nicht überlappen. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Der Pollen ist dunkelblau und hellblau. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Die Narbenstrahlen sind tief blau gefärbt, in der Regel vier. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Sie fiel auf dem Foto davor kaum auf: Auf der reifenden, bereits verlängerten Kapsel sitzt die Larve einer Heuschrecke. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Kronblätter sind abgefallen, nur einige Antheren sitzen noch an der reifenden Kapsel. Daneben eine Knospe. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Kapseln haben weiße, waagerecht abstehende bis leicht nach oben weisende Borsten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Bei gut genährten Pflanzen stehen die aufrechten Kapseln auf den geraden Stielen eng beieinander. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Kapsel färben sich mit zunehmendem Alter vor allem rötlich. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Hier sind die Narbenstrahlen gut zu zählen: vier und fünf, maximal acht. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Hier Kapseln fast ohne Borsten. Leider haben wir die Doppelblüte vorher nicht gesehen. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Die schmalen Keimblätter sind 8 mm lang, die ersten beiden Blätter noch nicht gefiedert. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. Oktober 2021.