Papaver dubium L., der Saat-Mohn, gehört zur Familie der Papaveraceae (Mohngewächse). Die englischen Namen sind Long-headed Poppy, Field Poppy, Blindeyes. EPPO-Code PAPDU.
Der Saat-Mohn wächst vorwiegend auf freien Flächen, weniger mit den Saaten auf Feldern. Der deutsche Namen ist irreführend. Man findet ihn eher an Acker- und Wegrändern. Aber er kommt aus dem Mittelmeerraum und muss früher wohl auf Äckern gestanden haben, denn er hat sich in Deutschland wie in ganz Mitteleuropa mit dem Ackerbau ausgebreitet. Auch nach Nordamerika wurde er verschleppt, ebenso nach Australien und Neuseeland. In Skandinavien kommt er nur selten vor, allerdings noch bis zum 62 Breitengrad, in Finnland sogar noch am Polarkreis. Im Schwedischen heißt er Roggenmohn. Er wird wohl auf Roggenfeldern gewachsen sein. Er gedeiht gut auf trockenen, nährstoffreichen, kalkfreien Böden.
Der Saat-Mohn ist einjährig und kann bis zu 1 m hoch werden. Die Pflanze ist leicht rau behaart. Die Stängel können verzweigt sein und sind meistens unterhalb der Blüte anliegend behaart. Die Blätter sind gefiedert, im Gegensatz zu anderen Mohnarten häufig nicht gegenständig. Die Blüten variieren in verschiedenen Rottönungen, mit oder ohne schwarzer Basisfärbung, auch die Farbe der Antheren variiert. Blütezeit ist von Mai bis Juli. Die Samenkapsel ist schmal, nach oben etwas verbreitet mit vier bis neun Kammern.
Nicht nur der deutsche Name, die Art selbst führte zu Verwirrrungen. Darauf weist schon Linnaeus mit dem von ihm gewählten lateinischen Artname hin: dubium, was zweifelhaft oder ungewiss bedeutet. Die Art variiert stark. Der Gelbmilch-Saatmohn/Lecoques-Mohn hat gelben Saft, gelbe Milch, und wird meistens als Unterart zu Papaver dubium mit dem weißen Saft gezählt, manchmal aber auch als eigene Art Papaver lecoqi beschrieben. Beschreibungen siehe dazu den Bestimmungsschlüssel des offenen Naturführers.
| Die Blüten erheben sich bis 60 cm über dem Boden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Papaver dubium bildet eine lockere Rosette. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die bis 10 cm langen Blätter der Rosette sind gefiedert und behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Stängelblätter sind meistens nicht paarig gefiedert mit nur kleinem Endlappen, die Fieder eher schmal. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Schüttere Behaarung, hier Blattoberseite. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Fiederlappen enden in einem Zahn mit einem Haar. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Stängel und noch nicht entfaltete Blätter mit starker Behaarung. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blütenstiele haben eng anliegende Haare, die nach oben weisen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Blätter und Knospen, die bis zum Aufblühen nicken. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Knospen sind rhombisch, breit in der Mitte. Deren Stiele können auch viele gerade abstehende Haare haben: dubios. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blütenfarbe ist orange-rot. Die Stängel tragen oben keine Blätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ein gegenüberliegendes Kronblattpaar überlappt das zweite Blattpaar. Sie haben nicht immer eine schwarze Basisfärbung, manchmal gelbe Antheren. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Basis der Kronblätter ist hier schwarz, aber nur mit einem schmalen Rand. Hier sechs Narbenstrahlen. (Bild: W. Wohlers) |
| Weil’s so schön ist: Eine Saatmohnblüte im Gegenlicht. (Bild: W. Wohlers) |
| Die schlanken Fruchtkapseln sind nach oben etwas verbreitert und haben vier bis neun Narbenstrahlen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen sind weniger als 1 mm groß. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen sind weniger als 1 mm groß. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimblätter sind schmal und werden ca. 6 mm lang. (Bild: W. Wohlers, JKI |
| Die ersten beiden Blätter sind noch nicht gefiedert. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. Oktober 2021.
Fotos vom Pollen des Saatmohns siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank.
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.