Raphanus raphanistrum, der Hederich, auch Wilder Rettich genannt, gehört zur Familie der Brassicaceae, ehemals Cruciferae (Kreuzblütler). Der englische Name ist Wild Radish. EPPO-Code RAPRA.
Hederich ist weltweit verbreitet. In Deutschland ist er fast überall zu finden, ebenso in Nordamerika, wohin er verschleppt wurde. Er wächst auf Schutt und an Wegen, und auch im Sommergetreide. Er gedeiht gut auf nährstoffreichen Sand- oder Lehmböden, wenn sie kalkfrei sind. Tritt er auf, dann ist dies meistens ein Zeichen für Bodenversauerung.
Die einjährige Pflanze ist wenig frostresistent. Er wird häufig mit dem Acker-Senf verwechselt, der jedoch eher auf kalkhaltigen Böden wächst. Die Blätter sind gelappt mit einem großen Endlappen und behaart. Die Stängel und Kelchblätter sind mit wenigen Borsten besetzt. Die Kelchblätter öffnen sich kaum und bleiben anliegend aufrecht. Die Kronblätter sind blassgelb oder weißlich. Blütezeit ist Mai bis September. Auffallend sind die Schoten, deren Samen eingeschnürt werden. Sie keimen oberflächlich vor allem im Frühjahr ab Ende März bis in den Mai.
In Sommergetreide hat der Hederich immer noch Bedeutung, obwohl er mit Herbiziden gut bekämpft werden kann. Seine Konkurrenzfähigkeit ist aber nicht so groß: Eine Pflanze pro Quadratmeter verursacht einen Verlust von 2 bis 6 kg / ha.
| Der Bestand im JKI-Unkrautgarten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter der lockeren Rosette sind meistens tief gebuchtet mit einem großen Endlappen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die unteren Stängelblätter sind lang gestielt und nur noch andeutungsweise gebuchtet, der Endlappen gezähnt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die oberen Stängelblätter sind oval und nur etwas gekerbt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die kahlen Stängel tragen nur wenige Borsten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Kelchblätter sind beborstet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Typische Kruziferen-Blüten. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Dunkler Äderung der hellgelben Blüten, deren Hüllblätter nicht abstehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Schoten stehen aufrecht. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Mit zunehmender Reife sind die Samen in den Schoten zu erkennen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die reifen Schoten sind tief eingeschnürt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die trockenen Schoten zerbrechen leicht. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Typisch nierenförmige Keimblätter, die aber mit dem Ackersenf verwechselt werden können. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Bei den ersten richtigen Blättern ist die charakteristische Blattform bereits gut zu erkennen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
|
Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. Juli 2013.